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12:06 Uhr, 13.11.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Gegen Mittag gibt der deutsche Leitindex Dax 0,24 % auf 9.055 Punkte ab. Dabei belasten schwache Daten zur europäischen Industrieproduktion sowie negative asiatische Vorgaben.

Erwähnte Instrumente

DAX

Gegen Mittag gibt der deutsche Leitindex Dax 0,24 % auf 9.055 Punkte ab. Die Daten zur europäischen Industrieproduktion sind leicht ernüchternd ausgefallen. Zudem belasten die asiatischen Vorgaben. Das veröffentlichte Kommunique des Zentralkomitees Chinas war vielen Marktteilnehmern zu vage und sorgte an den chinesischen Börsen für Abgaben. Der Bericht beinhaltet nur die allgemeine Losung, dass Chinas Kommunisten mehr Markt und weniger Staat wollen.

Charttechnik

Die heutige schwache Eröffnung im Dax drückte den Index unter die 9.070iger Unterstützung und mit diesem Verkaufssignal wären im Tagesverlauf weitere Kursverluste zu erwarten. Dabei könnte der Index noch bis in den Bereich von 9.020 bzw. 8.986 Punkte vordringen. Wichtig wäre aus Sicht der Bären, dass der Dax auch im Rahmen kleinerer Erholungen nicht mehr nachhaltig über 9.105 Punkte klettert.

Thema des Tages

Der Sachverständigenrat hat heute in Berlin Bundeskanzlerin Merkel sein Jahresgutachten überreicht. Die sog. „Fünf Wirtschaftsweisen“ kritisieren darin zentrale Vorhaben der geplanten Großen Koalition als „rückwärtsgewandt“. Die gute Position Deutschlands im Vergleich zu den Krisenländern des Euroraums scheine vielfach den Blick auf die zukünftigen Herausforderungen verstellt zu haben, monieren die Ökonomen. Konkret kritisiert werden der geplante Mindestlohn, die Mütterrente, eine Aufstockung niedriger Renten sowie Ausnahmen bei der Rente mit 67.

Merkel betonte, sie werde die Kritik der Experten bei den weiteren Koalitionsverhandlungen berücksichtigen. Das Gutachten komme zum richtigen Zeitpunkt. Die deutsche Wirtschaft soll aus Sicht der „Weisen“ im kommenden Jahr um 1,6 % und in diesem um 0,4 % zulegen.

Aktien im Blick

Der Energieversorger E.on hat seine Ergebnisprognose im Kampf mit der Energiewende nach unten revidiert. Die Aktie legt trotzdem leicht zu (+0,23 %).

Goldman Sachs hat das Kursziel für Infineon nach Zahlen von 10,00 auf 9,60 Euro gesenkt, die

Einstufung aber auf „Buy“ belassen. Das Papier gibt um 1,28 % nach.

In der 2. Reihe steigen Hochtief-Titel um 3,28 %. Der Baukonzern hat im 3. Quartal ein gutes Vorsteuerergebnis erwirtschaftet.

Der schrittweise Ausstieg des Investors Lavena aus ProSiebenSat.1 schadet der Aktie. Aktuell verliert das Papier 4,81 %.

Konjunktur

Die Industrie in der Eurozone hat ihre Produktion im September (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat um 0,5 % gedrosselt. Volkswirte hatten nur einen geringeren Rückgang erwartet. Im August war die Erzeugung noch um 1,0 % gewachsen.

Der ifo-Indikator für das Weltwirtschaftsklima stieg im 4. Quartal nach Angaben des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung auf 98,6 Punkte, 94,1 Zählern im Jahresviertel zuvor. „Die Erholung der Weltkonjunktur rückt näher“, hieß es.

In Großbritannien sank die Arbeitslosenquote in den drei Monaten bis September auf 7,6 %. Im Vormonat August hatte sie bei 7,7 % gelegen.

Währungen

Der US-Dollar entwickelt sich gegenüber den anderen Hauptwährungen unterschiedlich. Während EUR/USD aus dem Bereich der 1,3450er-Marke bis bislang 1,3407 im Tief zurückgefallen ist, befindet sich GBP/USD im Höhenflug. Gründe sind ein starker britischer Arbeitsmarktbericht und mit der Veröffentlichung des Inflationsberichts der Bank of England aufgekommene Zinsanhebungsfantasien.

Von der Aussicht auf steigende Leitzinsen profitiert auch der Neuseeland-Dollar. NZD/USD hat sich vom am Dienstag erreichten knappen Achtwochentief bei 0,8164 bis 0,8238 in der Spitze erholt, nachdem die neuseeländische Notenbank erneut erklärt hat, dass die Leitzinsen voraussichtlich im kommenden Jahr angehoben werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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