Kommentar
18:53 Uhr, 04.01.2018

Jahr der Aktie, Folge sieben

Mangels Alternativen wird auch 2018 ein Aktienjahr. Anleger müssen sich aber auf unruhigere Zeiten einstellen.

Drei Fragen dürften Anleger mit Blick auf 2018 besonders umtreiben.

  • Erstens: Kann ich jetzt noch Aktien kaufen?
  • Zweitens: Kann ich es mir leisten, keine Aktien zu kaufen?
  • Und drittens: Welche Anlagealternativen gibt es zum Aktienmarkt?

Schließlich liegt ein weiteres, unerwartet gutes Börsenjahr hinter uns. Zum sechsten Mal in Folge hat der DAX über das Kalenderjahr zugelegt und notiert mittlerweile mehr als dreieinhalbmal so hoch wie zum Tief auf dem Höhepunkt der Finanzkrise.

Alternativen zur Aktienanlage bleiben derweil rar gesät. Auch wenn ein Ende der Niedrigzinspolitik zehn Jahre nach der Lehman-Pleite langsam absehbar erscheint, werden ihre Folgen für die meisten Zinspapiere noch geraume Zeit zu spüren sein. Sichere Erträge am Anleihemarkt und für klassische Sparprodukte, wie wir sie aus Zeiten vor der Finanzkrise kennen, werden weiter auf sich warten lassen.

Damit ist auch Frage zwei beantwortet: Zumindest Anleger, die einen realen Ertrag auf ihre Kapitalanlage erwarten, können es sich auch 2018 nicht leisten, keine Aktien zu kaufen. Allerdings ist die Luft unbestreitbar nochmals dünner geworden. Zwar rechtfertigen der globale Konjunkturaufschwung und damit einhergehende Geschäftserfolg vieler Unternehmen weltweit durchaus steigende Aktienkurse. Das belegen auch viele der zuletzt gemeldeten Quartalszahlen. Der bei Privatanlegern wie institutionellen Investoren ungewöhnlich große Optimismus hat allerdings nicht nur die Aktien von Unternehmen beflügelt, die substantiell überzeugen.

Vielmehr hat die, nicht zuletzt durch die offenen Schleusen der Zentralbanken verursachte Flut, alle Boote gehoben. Und wenn nun weniger „Wasser“ nachfließt und der Pegel allmählich sinkt, werden sich längst nicht alle Unternehmen auf dem aktuellen Niveau halten können.

Sehr wahrscheinlich ist, dass Substanz und Qualität von Unternehmen wieder stärker in den Fokus rücken, wenn die Zentralbanken langsam, aber sicher zur alten Normalität zurückkehren. Eine behutsame und sorgfältige Titelauswahl könnte daher im kommenden Jahr ein Schlüsselfaktor für den Anlageerfolg werden.

Ohnehin sollte aber niemand damit rechnen, dass sich die Aktienmärkte weiterhin so schwankungsarm präsentieren wie zuletzt. Konnten die großen Unsicherheitsfaktoren, allen voran der Brexit und die politischen Unwägbarkeiten in der USA, die Märkte 2017 jeweils allenfalls für wenige Tage bewegen, so haben sie doch im kommenden Jahr weiterhin Potenzial, für Turbulenzen zu sorgen, gerade in Kombination mit einer noch nicht eindeutig absehbaren Zentralbankpolitik.

Genau wie 2017 bleibt indessen unsicher, ob – und wenn ja: wann – eine Korrektur tatsächlich kommt. Wer sich vor Schwankungen schützen, aber die Kurschancen, die der Aktienmarkt weiterhin bietet, erhalten will, findet in Bonuszertifikaten einen passenden Kompromiss. Klassische Bonuszertifikate auf Indizes oder Einzelaktien bieten zum einen eine vollständige Partizipation an steigenden Notierungen des zugrunde liegenden Basiswerts; zum anderen sorgt eine festgelegte Bonuszahlung zum Laufzeitende des Zertifikats für einen Risikopuffer. Denn die Zahlung ist auch dann fällig, wenn sich der jeweilige Basiswert seitwärts entwickelt oder leicht an Wert verloren hat – solange er während der Laufzeit niemals eine zuvor festgelegte Barriere berührt oder unterschreitet. Über die Wahl dieser Barriere können Anleger den Sicherheitspuffer je nach eigener Markteinschätzung und Risikoneigung gut justieren und dem kommenden Börsenjahr entsprechend gelassen entgegensehen.

Christine Romar, Zertifikate-Expertin bei Citigroup Global Markets Deutschland AG

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