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15:58 Uhr, 21.01.2009

IWH: Druck auf die Solarindustrie wächst

Halle (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird sich der Druck auf die Solarindustrie in diesem Jahr deutlich erhöhen. Der Grund hierfür liege aber nur teilweise in der Finanzkrise. Vielmehr führten Überkapazitäten zu einer erheblichen Zunahme des Wettbewerbsdrucks, da sie zu sinkenden Preisen sowohl im Bereich der Solarzellen als auch -module führen werden.

Ein Blick auf die Entwicklung von Angebot und Nachfrage zeige, so das IWH, dass der Ausbau von Produktionskapazitäten auf allen Wertschöpfungsstufen einen Übergang vom Verkäufer- zum Käufermarkt eingeleitet hat. So werde für das Jahr 2009 eine weltweite Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen im Umfang von 4,9 Gigawatt (GW) prognostiziert. Dem gegenüber stehen angekündigte Produktionsmengen von 9,2 GW (EuPD Research).

Die Absenkung der Einspeisevergütung im Rahmen des EEG zum 01.01.2009, aber auch die Absenkung der Fördertarife sowie die Begrenzung der Zubaukapazitäten wichtiger Märkte wie Spanien wirkten in dieselbe Richtung. Auch sie bedingen nach Angaben der Wirtschaftsforscher Preisreduktionen und steigern den Wettbewerbsdruck.

Verschärft werde die Situation durch die ersten negativen Auswirkungen der Finanzkrise. Die Abnahme vereinbarter Produktionsmengen werde verschoben und schlechtere Finanzierungsmöglichkeiten bewirkten eine Verringerung der Nachfrage nach Photovoltaik-Produkten. Zudem erschwerten gestiegene Refinanzierungskosten der Unternehmen Preissenkungen.

Chancen biete der steigende Druck vor allem innovativen und effizient produzierenden Unternehmen. Sie seien in der Lage, die notwendigen Preissenkungen vorzunehmen, erläutert das IWH. Gerade unter Beachtung der Bestrebungen der EU-Kommission, die den Anteil der erneuerbaren Energien in der EU bis 2020 auf 20 Prozent steigern will, könnten Unternehmen, die diese Konsolidierungsphase der Photovoltaik erfolgreich absolvieren, mit sehr positiven Entwicklungsmöglichkeiten rechnen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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