IWH: Druck auf die Solarindustrie wächst
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Halle (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird sich der Druck auf die Solarindustrie in diesem Jahr deutlich erhöhen. Der Grund hierfür liege aber nur teilweise in der Finanzkrise. Vielmehr führten Überkapazitäten zu einer erheblichen Zunahme des Wettbewerbsdrucks, da sie zu sinkenden Preisen sowohl im Bereich der Solarzellen als auch -module führen werden.
Ein Blick auf die Entwicklung von Angebot und Nachfrage zeige, so das IWH, dass der Ausbau von Produktionskapazitäten auf allen Wertschöpfungsstufen einen Übergang vom Verkäufer- zum Käufermarkt eingeleitet hat. So werde für das Jahr 2009 eine weltweite Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen im Umfang von 4,9 Gigawatt (GW) prognostiziert. Dem gegenüber stehen angekündigte Produktionsmengen von 9,2 GW (EuPD Research).
Die Absenkung der Einspeisevergütung im Rahmen des EEG zum 01.01.2009, aber auch die Absenkung der Fördertarife sowie die Begrenzung der Zubaukapazitäten wichtiger Märkte wie Spanien wirkten in dieselbe Richtung. Auch sie bedingen nach Angaben der Wirtschaftsforscher Preisreduktionen und steigern den Wettbewerbsdruck.
Verschärft werde die Situation durch die ersten negativen Auswirkungen der Finanzkrise. Die Abnahme vereinbarter Produktionsmengen werde verschoben und schlechtere Finanzierungsmöglichkeiten bewirkten eine Verringerung der Nachfrage nach Photovoltaik-Produkten. Zudem erschwerten gestiegene Refinanzierungskosten der Unternehmen Preissenkungen.
Chancen biete der steigende Druck vor allem innovativen und effizient produzierenden Unternehmen. Sie seien in der Lage, die notwendigen Preissenkungen vorzunehmen, erläutert das IWH. Gerade unter Beachtung der Bestrebungen der EU-Kommission, die den Anteil der erneuerbaren Energien in der EU bis 2020 auf 20 Prozent steigern will, könnten Unternehmen, die diese Konsolidierungsphase der Photovoltaik erfolgreich absolvieren, mit sehr positiven Entwicklungsmöglichkeiten rechnen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.