IWF-Chefin Lagarde fordert mehr Anstrengungen zur Krisenbekämpfung
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Tokio (BoerseGo.de) - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat sich erneut für größere Anstrengungen zum Schutz des Weltfinanzsystems ausgesprochen. Auch fünf Jahre nach der verheerenden Bankenkrise sei das Finanzsystem weiter zu verwundbar, sagte Lagarde zu Beginn der IWF- und Weltbank-Jahrestagungen in Tokio. Lagarde warnte außerdem vor zu strengen Sparmaßnahmen beim Defizitabbau. Es müsse ein Weg zum Abbau der Verschuldung gefunden werden, der das Wachstum nicht zu stark bremse. Ohne Wachstum sei eine Senkung der Schulden kaum möglich.
Weltbank-Präsident Jim Yong Kim mahnte in seiner Eröffnungsrede, den Kampf gegen die Armut fortzusetzen. Durch die Probleme in Europa würden auch Wachstum und Arbeitsplätze in den Entwicklungsländern gefährdet.
US-Finanzminister Timothy Geithner würdigte derweil die Fortschritte Europas bei der Krisenbekämpfung. Europa befinde sich inzwischen auf einem "viel stärkeren und vielversprechenderen Pfad", sagte Geithner in Tokio.
IWF-Chefin Christine Lagarde sprach sich zudem dafür aus, dass Krisenländer wie Griechenland und Spanien etwas mehr Zeit zur Umsetzung ihrer Reformen erhalten. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wies diese Forderungen allerdings zurück. Es sei nicht vertrauensfördernd, wenn mittelfristige Ziele verschoben würden, sagte Schäuble. Es sei verfrüht, über zusätzliche Zeit für Griechenland zu spekulieren, solange der Troika-Bericht nicht vorliege.
Am Rande der Jahrestagung soll der IWF zusätzliche Mittel zur Krisenbekämpfung erhalten. Deutschland und neun andere Staaten wollen Verträge über zusätzliche bilaterale Kreditlinien für den IWF in Höhe von 286 Milliarden Dollar unterschreiben. Deutschland wird davon 41,5 Milliarden Euro tragen, sagte Bundesbankchef Jens Weidmann. Insgesamt soll die IWF-Feuerkraft auf mehr als 450 Milliarden Dollar erhöht werden. Die USA beteiligen sich an der Mittelaufstockung nicht.
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