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12:39 Uhr, 26.09.2019

Italien: Risiko eines Italexit ist vom Tisch

Die neue italienische Regierung sollte die günstigeren Bedingungen am Kapitalmarkt der Fondsgesellschaft Muzinich & Co. zufolge nutzen, um fiskalpolitische Reformen entschlossen auf den Weg zu bringen.

New York (GodmodeTrader.de) - Die neue italienische Regierung sollte die günstigeren Bedingungen am Kapitalmarkt der Fondsgesellschaft Muzinich & Co. zufolge nutzen, um fiskalpolitische Reformen entschlossen auf den Weg zu bringen. „Das Risiko eines Italexit ist vom Tisch. Daher hat sich der Markt geöffnet. Die italienische Regierung kann diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen“, schreibt Fabrizio Pagani, globaler Chefvolkswirt und Kapitalmarktstratege von Muzinich & Co., in einem Marktkommentar.

Im Hinblick auf den finanziellen Handlungsspielraum der italienischen Regierung verweist Pagani auf drei Aspekte. „Ein Element ist die expansive Geldpolitik der Zentralbanken. Zweitens gibt es eine neue Kommission mit einer starken Führung, die Veränderungen in Europa bewirken kann.“ Diese Veränderungen könnten auf unterschiedliche Weise herbeigeführt werden – nicht nur in formaler Hinsicht durch Verträge, Regulierung und Abkommen, sondern etwa auch durch ein neues Klima im Umgang miteinander. „Der dritte Aspekt sind haushaltspolitische Anreize in anderen Ländern wie den USA oder China, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln“, so Pagani.

Muzinich zufolge sollte die italienische Regierung beherzt vorgehen. „Sie sollte nicht zurückhaltend bleiben und ein Paket vorlegen, das gut durchdacht ist und auf eine fiskalische Expansion abzielt. Wenn jetzt kein Spielraum beim Haushaltsdefizit vorhanden ist, wann dann? Die Zeit dafür ist jetzt gekommen“, sagt Pagani. Die Maßnahmen der Regierung könnten dem Experten zufolge sowohl auf die Unternehmen als auch auf die Verbraucher ausgerichtet sein – „etwa in Form von Steuererleichterungen“, wie Pagani betont. Italien könne sich solche Maßnahmen durchaus leisten.

Eine stärkere Verzahnung von Geld- und Fiskalpolitik wäre Muzinich & Co. sinnvoll. „Die Zentralbanken stoßen an Limits. Daher sollten wir eine Verbindung zwischen Geld- und Fiskalpolitik zulassen“, sagt Pagani.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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