Fundamentale Nachricht
07:51 Uhr, 05.12.2016

Italien: Renzi tritt nach Niederlage zurück

Premierminister Matteo Renzi hat nach der Niederlage beim Referendum seinen Rücktritt angekündigt. Er werde den Staatspräsidenten am Montag um seine Entlassung bitten, so Renzi. Er übernehme die "volle Verantwortung" für den Ausgang des Referendums.

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Updates

08:30 Uhr: Nach dem offiziellen Endergebnis haben 59,1 % der Wähler gegen die Verfassungsreform und 40,9 % dafür gestimmt.

07:51 Uhr: Die Commerzbank rechnet nach dem Scheitern des Verfassungsreferendums in Italien nicht mit schnellen Neuwahlen. Staatspräsident Sergio Mattarella wolle eine Übergangsregierung einsetzen, die das Wahlrecht zu Lasten der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung verändern könnte, so Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Deshalb reagiere der Finanzmarkt auch nur mit moderaten Verlusten auf das Ergebnis.

07:49 Uhr: Die Finanzmärkte haben nur mit moderaten Kursverlusten auf das Scheitern des italienischen Verfassungsreferendums reagiert. Es besteht offenbar die Hoffnung, dass trotz des Rücktritts von Renzi schnelle Neuwahlen vermieden werden können. Finanzwerte gehören europaweit zu den größten Verlierern.

00:35 Uhr: Der DAX dürfte nach dem Scheitern des Verfassungsreferendums in Italien und dem Rücktritt von Premierminister Renzi am Montagmorgen schwächer in den Handel starten. JFD Brokers taxiert den Leitindex außerbörslich auf 10.425 Punkte. Dies entspricht einem Minus von 0,94 Prozent.

00:28 Uhr: Premierminister Matteo Renzi will nach der Niederlage beim Referendum zurücktreten. Er werde den Staatspräsidenten am Montag um seine Entlassung bitten, so Renzi. Er übernehme die "volle Verantwortung" für den Ausgang des Referendums.

00:27 Uhr: Premierminister Matteo Renzi will die "volle Verantwortung" für die Niederlage beim Referendum übernehmen.

00:20 Uhr: Premierminister Matteo Renzi ist vor die Presse getreten und hat die Niederlage des "Ja"-Lagers eingestanden. Die Abstimmung sei eine "große Feier" der Demokratie.

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00:11 Uhr: Premierminister Matteo Renzi hat sich per Twitter bei den Befürwortern der Reform bedankt und bestätigt, dass er "in einigen Minuten" an seinem Amts- und Wohnsitz vor die Presse treten wird. "Kommt, kommt", fordert er seine Anhänger auf.

00:03 Uhr: Der Goldpreis reagiert mit Kursgewinnen auf die Ablehnung der Verfassungsreform durch die Italiener. Das Edelmetall notiert aktuell rund 0,73 Prozent fester bei 1.186 Dollar je Feinunze.

23:57 Uhr: Nach einer Hochrechnung von Rai News 24 haben 59,1 Prozent der Wähler gegen und 40,9 Prozent für die Reform gestimmt.

23:51 Uhr: In einer ersten Marktreaktion verliert der Euro gegenüber dem Dollar deutlich an Wert. Das Währungspaar EUR/USD gibt gegenüber Freitagabend um 1,12 Prozent auf 1,0551 ab.

23:48 Uhr: Einer neuen Prognose von Rai News 24 zufolge dürften 58 bis 60 Prozent der Wähler gegen die Verfassungsreform und 40 bis 42 Prozent dafür gestimmt haben.

23:38 Uhr: Premierminister Matteo Renzi will um Mitternacht eine Stellungnahme von seinem Amtssitz in Rom abgeben. Dies hatte Reuters bereits vor Schließung der Wahllokale gemeldet.

23:33 Uhr: Eine neue Prognose von Rai News 24 lässt nun einen noch deutlicheren Sieg des "Nein"-Lagers erwarten. Demnach stimmten 57 bis 61 Prozent der Wähler gegen die Reform und nur 39 bis 43 Prozent dafür.

23:30 Uhr: Zwei weitere Prognosen anderer Medien sehen ebenfalls einen deutlichen Gewinn des "Nein"-Lagers. Damit dürfte die Verfassungsreform von Premierminister Renzi gescheitert sein.

23:18 Uhr: Eine neue Prognose sieht die Gegner der Verfassungsreform bei 56 bis 60 Prozent der Stimmen, die Befürworter bei 40 bis 44 Prozent.

23:00 Uhr: Nach der Prognose von Rai News 24 haben die Gegner der Verfassungsreform die Volksabstimmung gewonnen. Auf "nein" entfielen demnach 54 bis 58 Prozent der Stimmen, auf "ja" 42 bis 46 Prozent. Die Prognose dürfte aber noch sehr ungenau sein.

Warum wird das Referendum weltweit an den Finanzmärkten mit Spannung verfolgt?

Bei einem Scheitern der vorgeschlagenen Verfassungsreform könnte eine Ereigniskette in Gang kommen, die vom Rücktritt Renzis bis hin zu einem Euro-Austritt Italiens reicht. Premierminister Renzi hat seine politische Zukunft mit der Verfassungsreform verknüpft und indirekt seinen Rücktritt angedeutet, sollte die Reform scheitern. Allerdings gab es zuletzt auch Spekulationen, wonach Renzi unabhängig vom Ausgang des Referendums zurücktreten oder im Amt bleiben könnte. Sollte Renzi zurücktreten, dürfte es im kommenden Jahr zu Neuwahlen kommen, aus denen die sogenannte Fünf-Sterne-Bewegung als Sieger hervorgehen könnte. Die Fünf-Sterne-Bewegung will womöglich in der Folge ein Referendum über einen Euro-Austritt Italiens abhalten. Verkompliziert wird die Lage dadurch, dass sich das italienische Bankensystem bereits jetzt in einer schweren Krise befindet. Sollte die Wahrscheinlichkeit für einen Euro-Austritt Italiens zunehmen, droht wohl ein Kollaps vieler italienischer Banken, weil sie sich nicht mehr refinanzieren könnten. Die letzten Umfragen sehen die Gegner der Verfassungsreform vorn. Die Ergebnisse sind allerdings bereits zwei Wochen alt, da in den vergangenen beiden Wochen keine Umfragen mehr durchgeführt werden durften.

Worum geht es beim heutigen Referendum?

Die Italiener stimmen eigentlich "nur" über eine Verfassungsreform ab. Die Reform soll das Regieren in Italien und damit auch eine wirtschaftliche Reformpolitik erleichtern. Konkret sieht die neue Verfassung eine Entmachtung der zweiten Parlamentskammer, des Senats vor. Bisher müssen in Italien immer beide Parlamentskammern Gesetzesänderungen zustimmen. Künftig soll der Senat nur noch bei sehr wichtigen Fragen mitreden dürfen. Der Senat wird außerdem verkleinert und seine Mitglieder werden nicht mehr direkt, sondern indirekt von den Regionen gewählt. Daneben kann eine bereits beschlossene Wahlrechtsreform, die der stärksten Partei künftig einen Mehrheitsbonus im Abgeordnetenhaus geben würde, nur umgesetzt werden, wenn die Verfassungsreform angenommen wird.

Wie sieht der Zeitplan für das Referendum aus?

Die Wahllokale sind bis 23.00 Uhr geöffnet. Gleichzeitig mit dem Schließen der Wahllokale, also am Sonntag um 23.00 Uhr, werden die italienischen Fernsehsender ihre Prognosen, die auf Befragungen vor den Wahllokalen beruhen, veröffentlichen. In der Vergangenheit waren diese Prognosen allerdings nicht sehr genau. Ab ungefähr 23.30 Uhr ist mit Hochrechnungen zu rechnen, in die die ersten ausgezählten Stimmen einfließen. Die Ergebnisse aus den ersten Regionen könnten gegen Mitternacht eintrudeln. Bereits dann könnte auf Basis der Hochrechnungen feststehen, wer die Abstimmung gewonnen hat. Liegen beide Lager nahe beieinander, könnte es eine lange Nacht werden.

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21 Kommentare

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  • 0815
    0815

    Die 5% achten einfach garnicht auf Nachrichten während sich 95% davon verladen lassen. Die Kurse machen Nachrichten und nicht umgekehrt.

    Sorry aber wer zu den 95% gehört und anstatt an sich selbst zu arbeiten wie ein Leierkasten eine große Verschwörung der großen Marktteilnehmer proklamiert sollte sich so oder so ein anderes Hobby suchen!!!

    Erfolgreiches Trading hat definitiv NICHTS mit einem Informationsvorsprung bei Nachrichten zu tun, sondern ist letztlich einfach persönliches Versagen.

    17:03 Uhr, 05.12.2016
  • Gone Fishing
    Gone Fishing

    Technokraten in der EU und Politiker in den Nationalstaaten haben daran gearbeitet Ihre Positionen zu festigen. Das Argument wird bleiben, dass nationale Regierungen ein "Hemniss" zur Integration darstellen und dass die grossen, wichtigen Themen erst angegangen werden können wenn es eine einheitliche Fiskalpolitik gibt - obwohl die wiederholte Inkompetenz wenig mit dem anderen zu tun hat. Hauptsache der Elitenkrieg endet nicht mit einem Russland-Krieg um von den Problemen abzulenken.

    Die Peripherie und Italien eingeschlossen brauchen nicht mehr Bildung, Ausbildung und Reformen - sie brauchen massiv Kapital um marode und nicht existente Produktionsanlagen zu ersetzen und neu aufzubauen. Da niemand das Kapital zur Verfügung stellt, geht das nur mit massiven Steuersenkungen quer durch die Bank - bis Mwst./Einkommenssteuer und Körperschaftssteuer so niedrig sind das es lohnt dort zu investieren. Hierbei macht die EU nicht mit - sie erzwingt genau das Gegenteil und haut immer in dieselbe Kerbe, Sozialleistungen kürzen, Steuern erhöhen, Abwärtsspirale, Bankenrettung wegen fauler Kredite, Sanktionen.

    Beim Punkt 2 landet man wieder beim Euro - dann muss entweder die Währung weg oder doch Zölle bis die nationalen Industrien aufgebaut sind. Die deutsche Wirtschaft,, Modernisierung, Kapitalkraft und das perfekte Zusammenspielen aller Faktoren hat die anderen mittlerweile aber auch so weit überholt dass ich da im Europa wie es zur Zeit läuft Null Chancen sehe. Ohne Änderungen werden die Abstände immer grösser. Das Weiter so wird Europa zerreisssen weil es sozial nicht tragbar ist. Die "Wende" wurde schon vor dem Brexit versäumt und erst recht in der Woche danach. Da schliesse ich mich dem Schlussatz von Netzadler an.

    11:28 Uhr, 05.12.2016
  • Hoeli
    Hoeli

    Also ich halte mich selber für einen bodenständigen, normalen Menschen mit normalen Ansichten. Ganz gewiss bin ich keiner, der etwas von "Verschwörungstheorien" und "Strippenzieherei" einiger weniger mächtiger Gestalten, die im Hintergrund operieren, hält.

    Aber es fällt einem immer schwerer, diese Haltung angesichts der Dinge, die sich in den letzten Jahren an den Märkten und verstärkt in letzter Zeit in Verbindung mit der Berichterstattung abspielen, zu bewahren.

    Das Italien-Referendum ist wieder mal ein hervorragendes Beispiel für die gezielte Irreführung der Marktteilnehmer durch einen Großteil Presse.

    Im Vorfeld konnte man nichts anderes lesen, als über den Kollaps der Märkte und die furchtbaren Auswirkungen eines "No" in Verbindung mit dem Rücktritt von M. Renzi, da somit unweigerlich Neuwahlen anstünden.

    Von einer Möglichkeit, dass es zu keinen Neuwahlen kommen muss, erfuhr man nur, wenn man sich bis ins kleinste Detail mit dem Thema beschäftigte - was die wenigsten vermutlich getan haben. Die Schafherde wird also in eine bestimmte Richtung getrieben. Ähnlich verhielt es sich bei den US Wahlen.

    Wirklich schwer sich dem Gedanken einer beinflussenden und beinflussten Presse zu entziehen. Auch für einen "Normalo".

    08:53 Uhr, 05.12.2016
    3 Antworten anzeigen
  • netzadler
    netzadler
    00:35 Uhr, 05.12.2016
  • netzadler
    netzadler

    nc

    00:30 Uhr, 05.12.2016
  • netzadler
    netzadler

    60 zu 40 bei sehr hoher wahlbeteiligung. das gleicht einem erdbeben. deutlicher kann man nicht um hilfe schreien. komplettversagen europäischer politik. europa wird sich davon nicht mehr erholen, die großen länder wählen nächstes jahr alle und sind auch alle gespalten.

    kurz runter, kurz hoch und dann gehts richtig gen süden

    23:54 Uhr, 04.12.2016
  • netzadler
    netzadler

    falls es immer noch nicht alle mitbekommen haben:

    Der westen hat einladungen zum (heissen) gesellschaftstanz verschickt.

    dazu gehört übrigens auch, dass wir uns hier alle hinterfragen müssen, was wir hier eigentlich mit unserer kostbarenzeit anstellen, welchen "edlen" werten wir hier hinterherlaufen.

    vielleicht stehen wir sogar auf der falschen seite der geschichte, aber back to earth hat noch nie geschadet

    23:24 Uhr, 04.12.2016
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    @ Ridicule

    Genau so ist es ...

    23:21 Uhr, 04.12.2016
  • kingkong007
    kingkong007

    Hier geht es nicht um Reformpolitik, sondern um Demokratieabbau.

    Arbeitsrechte aufweichen, Kündigungsschutz lockern, Niedriglohnsektor erweitern, alles Sachen die der Bürger nicht akzeptieren sollte.

    18:33 Uhr, 04.12.2016
    1 Antwort anzeigen
  • strandy
    strandy

    Das ist nur eine interne Entscheidung und hat weit aus weniger Relevanz wie Brexit oder Donald.... kaufte wat dat Depot hergibt ,-)

    15:38 Uhr, 04.12.2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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