IT-SMALLCAP - Hier drohen weitere Kursverluste!
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Erwähnte Instrumente
- SNP Schnei.Neureith.&Partn.SEKursstand: 31,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- SNP Schnei.Neureith.&Partn.SE - WKN: 720370 - ISIN: DE0007203705 - Kurs: 31,500 € (XETRA)
Neben der Vectron-Aktie, für die es zuletzt ein Update meinerseits auf dem GodmodeTrader gab, warnte ich im vergangenen Jahr eindringlich vor der Aktie von SNP Schneider-Neureither. Die ausführlichen Besprechungen können Sie hier und hier noch einmal nachlesen. So viel schon einmal vorweg: Meine Skepis gegenüber den Verantwortlichen bleibt bestehen.
Gestern legte das Unternehmen spätabends das Zahlenwerk für 2017 mitsamt der Prognose für 2018 vor. Nachfolgend die Analystenschätzungen, um einen Vergleich anstellen zu können:
Jahr | 2017 | 2018e* | 2019e* |
Umsatz in Mio. EUR | 119,42 | 151,08 | 166,45 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -0,20 | 0,81 | 1,71 |
Gewinnwachstum | - | 111,11 % | |
Dividende je Aktie in EUR | 0,56 | 0,60 | 0,63 |
Dividendenrendite | 1,78 % | 1,90 % | 2,00 % |
KGV | - | 39 | 18 |
KUV | 1,4 | 1,1 | 1,0 |
PEG | - | 0,2 | |
*e = erwartet |
Zunächst einmal muss man sagen, dass, wenn Sie sich die alten Besprechungen noch einmal ansehen, die Erwartungen der Analysten für das Jahr 2017 bereits komplett zusammengestrichen wurden. Ursprünglich hatte das Management einen Umsatz von 110 Mio. EUR und eine EBIT-Marge zwischen 7 und 12 % in Aussicht gestellt. Zum Jahresende war es dann noch eine schwarze Null. Gestern wurde ein Umsatz von 122,3 Mio. EUR und ein EBIT von -0,5 Mio. EUR sowie ein Verlust je Aktie von -0,47 EUR gemeldet. Damit toppte das Unternehmen bei den Erlösen die Erwartungen leicht, blieb beim Ergebnis aber einmal mehr hinter den Analystenprognosen zurück. Der Umsatzanstieg von 80,7 Mio. EUR auf 122,3 Mio. EUR liest sich auf den ersten Blick beeindruckend. Doch lohnt es sich auch hier, die Pressemitteilung komplett durchzuschauen. Folgende Passage beschreibt die Situation des Unternehmes sehr gut: Einen wesentlichen Einfluss auf das Umsatzwachstum hatten die erstmaligen Konsolidierungen der Unternehmenszukäufe in den Jahresabschluss 2017. Auf die akquirierten Gesellschaften entfielen in Summe 35,0 Mio. EUR des gesamten Umsatzanstiegs in Höhe von 41,7 Mio. EUR. Um diesen Akquisitionseffekt bereinigt, lag das organische Umsatzwachstum entsprechend bei 6,7 Mio. EUR bzw. rund 8 %.
Sie interessieren sich für Smallcaps? Eine Möglichkeit, in deutsche Nebenwerte zu investieren, wäre z.B. der Kauf des WR Strategie Aktien Aktiv R (WKN: A2AQFF). Es handelt sich dabei um einen Fonds, der weltweit mindestens 51 Prozent des Vermögens in Aktien anlegt. Des Weiteren kann der Fonds sein Vermögen in Anleihen oder andere Fonds investieren.
Im Klartext heißt das, ohne Übernahmen ist SNP gerade einmal um 8 % gewachsen. Die Bewertung der Aktie ist aber dermaßen hoch, dass man meinen müsste, SNP sei eine regelrechte Wachstumsmaschine. Wie SNP bislang wuchs, ist relativ einfach zu beschreiben. Man melkte den Kapitalmarkt, wo es nur ging und kaufte zig Unternehmen zu. Anbei noch einmal die Historie der Kapitalbeschaffungsmaßnahmen:
- Juli 2017: Kapitalerhöhung über 18,74 Mio. EUR
- Februar 2017: Schuldscheindarlehen über 40 Mio. EUR
- Juni 2016: Kapitalerhöhung über 31 Mio. EUR
- März 2015: Anleihe über 20 Mio. EUR
- Dezember 2012: Kaptialerhöhung über 5,1 Mio. EUR
Grafisch sieht allein die Verwässerung der Aktien seit 2016 so aus:
Quelle: SNP
Um sage und schreibe annähernd 50 % erhöhte sich die Aktienanzahl bzw. wurden die Aktionäre verwässert. Solche Größenordnungen findet man in der Regel nur bei deutschen Biotechs, bei denen das Geld knapp wird.
Aber werfen wir einen Blick nach vorne, das Jahr 2018 läuft. Hier lauten die Ziele des Managements von SNP wie folgt:
- Umsatz: 150 bis 155 Mio. EUR
- EBIT-Marge: Mittlerer einstelliger Prozentbereich
Beim Umsatz liegt man also mit der Spanne leicht über der durchschnittlichen Analystenschätzung. Geht man von einer EBIT-Marge von 5 % und einem Umsatz von 152,5 Mio. EUR aus (Mitte der Spannen), käme man auf ein EBIT von 7,63 Mio. EUR. Die Analystenerwartung beläuft sich hier aber auf derzeit 8,2 Mio. EUR. In der Konsequenz werden die Experten also ihre Schätzungen erneut absenken müssen, vor allen Dingen auch die immer noch ernorm hohen Erwartungen für 2019 (EBIT um die 15 Mio. EUR). Legt man diese aber aktuell zugrunde, käme die Aktie auf KGVs von 39 und 18. Günstig ist das nicht.
Unterstützungszone weiter im Blick
Aus charttechnischer Sicht bleibt die Aktie angeschlagen. Die im Vorjahr eingezeichnete grüne Unterstützungszone hat zunächst gehalten, könnte in diesem Jahr aber durchaus noch einmal angesteuert werden. Ein Bruch wäre langfristig fatal.
Im Tageschart ist der Titel bereits stark gefallen. Technische Erholungen treffen bei 32 und 34 EUR auf Widerstände. Diese Marke stellen also potenzielle Ausstiegsniveaus dar. Das Kursziel lautet 28 EUR.
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