Kommentar
14:33 Uhr, 05.02.2020

Ist TESLA die "größte Blase aller Zeiten"?

Börsianer trauen ihren Augen nicht: Die Tesla-Aktien konnten sich in den vergangenen drei Monaten mehr als verdoppeln. Muss man jetzt short gehen?

Erwähnte Instrumente

  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 887,060 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 887,060 $ (NASDAQ)

Auch professionelle Börsianer reiben sich derzeit mehrmals pro Tag die Augen, wenn sie die Aktien des Elektroautobauers Tesla betrachten. Nach einem Kursanstieg von 20 Prozent am Montag ging es am Dienstag zeitweise in vergleichbarer Größenordnung nach oben, auch wenn die Kurse nach einem neuen Allzeithoch bei 960 Dollar im späten Handel an der US-Technologiebörse Nasdaq wieder unter Druck kamen und sich das Plus damit auf Schlusskursbasis "nur noch" auf knapp 14 Prozent belief.

Auf Sicht von drei Monaten hat sich der Kurs der Tesla-Aktien mehr als verdoppelt. Nicht wenige Beobachter fühlen sich an den "irrationalen Überschwang" früherer Zeiten erinnert, zum Beispiel an die Zeit des Neuen Marktes rund um die Jahrtausendwende.

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Börsenpsychologisch spricht viel dafür, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Und unter fundamentalen Gesichtspunkten kann es keinen Zweifel daran geben, dass die Tesla-Aktien auf dem aktuellen Niveau drastisch überbewertet sind. Die Marktkapitalisierung von Tesla ist inzwischen deutlich höher als die drei US-Autobauer General Motors, Ford und Fiat Chrysler zusammen. Die drei Autokonzerne verkauften letztes Jahr allerdings 17 Millionen Autos, während es Tesla noch nicht einmal auf eine halbe Million Fahrzeuge brachte.

Allerdings zeigt dieser Vergleich nicht das ganze Bild: Die traditionellen Autobauer sind für viele Börsianer inzwischen eine Art Dinosaurier, die früher oder später vor dem Aussterben stehen. Im besten Fall steht diesen Konzernen in den kommenden Jahrzehnten aus Sicht vieler Börsianer ein Nullwachstum bevor, was man auch mit "permanentem Siechtum" übersetzen könnte.

An der Börse zählt die Vergangenheit nichts und die Zukunft alles. Was die Zukunft betrifft, trauen Börsianer den alten Autobauern nichts mehr und Tesla alles zu. Der US-Investor Ron Baron etwa sagte am Dienstag in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC, dass er bei Tesla auf Sicht von zehn Jahren einen Jahresumsatz von einer Billion Dollar bzw. 1.000 Milliarden Dollar für möglich halte. Das wäre ungefähr vier Mal so viel, wie Volkswagen aktuell pro Jahr umsetzt.

Tesla-Stundenchart (Citi-Indikation)
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Für das Kursgeschehen der kommenden Tage oder Wochen dürfte es aber sogar fast bedeutungslos sein, ob Tesla nun die größte Blase aller Zeiten oder der künftige Autokonzern Nummer 1 ist. Kurzfristig ist die Stimmung überhitzt und ein weiterer Kursrücksetzer deshalb nicht unwahrscheinlich. Allerdings gilt auch: Ein starker Kursanstieg ist für sich genommen noch kein Grund, eine Short-Position zu eröffnen, schon gar nicht längerfristig. Ganz im Gegenteil gilt: Was auf Sicht der letzten 6 bis 12 Monate stark gestiegen ist, hat mittelfristig meist gute Aussichten, weiter zu steigen (Momentum-Effekt).

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7 Kommentare

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  • Whatever
    Whatever

    Würde mich nicht wundern, wenn wir heute 1.040$ sehen würden.
    Long und Short werden/wurden in den letzten Tagen massiv rausgekegelt.
    Auf das Trading Volumen sollte man m.E. ein Auge werfen.

    16:37 Uhr, 06.02. 2020
  • rabie
    rabie

    bitcoin ist die größte blase nicht telsa

    08:54 Uhr, 06.02. 2020
  • Gänseblümchen
    16:45 Uhr, 05.02. 2020
  • katzenfreund
    katzenfreund

    Wer Maschinenbau studiert hat weiss jenseits Zweifel Verbrennungsmotore sind ungeignet zum Antrieb wechselnder Lasten das ist die Domäne Elektromotor. aber dazu gehört Infrastruktur die es kaum irgendwo gibt. Sollte deren Ausbau "staatlich gelenkt" werden kann man e mobilität gleich abschreiben. Der wichtigte erste Schritt wäre smart grid direkt an Strombörse kaufen ohne Zwischenhandel E.ON etc und Grid betreiber von früheren "Stromerzeugern" abtrennen.

    15:13 Uhr, 05.02. 2020
  • katzenfreund
    katzenfreund

    eine short position mit OS - ich trade solche Werte nie mit Turbos- gestern gekauft dabei sein ....

    15:01 Uhr, 05.02. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Jaroos
    Jaroos

    Die locken nun alle Privatanleger und Spätzünder rein und sobald es erste Zweifel gibt, nehmen sie ihre Gewinne mit und lassen den spät eingestiegenen die Verluste.

    Bin mal gespannt, ob das schon der Fall ist, wenn die ersten großen Gewinnmitnahmen kommen oder es noch etwas länger dauert.

    14:51 Uhr, 05.02. 2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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