Ist fundamentales Value Investing tot?
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Hamburg (BoerseGo.de) - „Die letzten fünf Jahre waren für Value-Investoren eine sehr schwierige Phase und erinnern mich an die Zeit der New Economy. Ende der 1990er wurde das Value Investing endgültig für tot erklärt – wie auch schon in den 1970er und 1980er Jahren. Eine Geschichte, die sich aktuell wiederholt“, sagt Jens Moestrup Rasmussen, Chief Portfolio Manager bei Sparinvest. Auf dem Markt lässt sich gerade so etwas wie ein „Herdentrieb“ beobachten: Anleger streben nach vermeintlich „sicheren Häfen“ und das lässt die Kurse der Aktien steigen. Gleichzeitig ignorieren sie klassische Value-Titel, deren Aktienkurse sich deshalb kaum ändern. Auf Dauer entwickeln sich preiswertere Aktien jedoch besser als teure Titel. „Es ist also vielleicht etwas übertrieben, erneut die Totenglocke für Value Investing zu läuten“, ergänzt Rasmussen.
„Das Vertrauen in Europa ist zuletzt wieder etwas gewachsen“, so Rasmussen. Die Politiker zeigen sich engagierter und beabsichtigen, in den Not leidenden Staaten Südeuropas umfassende Wirtschaftsreformen umzusetzen – auch wenn sie das kurzfristig unbeliebt machen könnte. Um die aktuelle Krise endgültig zu bewältigen, müssen aber Pläne eingehalten und Zielvorgaben erreicht werden. Dies wird die europäischen Wachstumsaussichten für die nächsten Jahre nach Ansicht des Experten zweifellos eintrüben.
Ein Blick auf den weltweiten Markt zeigt, dass die Übernameaktivitäten derzeit so gering sind wie zuletzt 2008. Besonders in Europa ist die Zahl der Unternehmenstransaktionen fast zum Stillstand gekommen. „Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend demnächst umkehren wird“, so Rasmussen. „Die Käufer werden mit der Zeit auch wieder an den M&A-Markt zurückkehren. Auch wenn die Aktienkurse momentan generell sehr niedrig sind, ist der Unternehmenssektor in einem besseren Zustand als beim Ausbruch der Finanzkrise vor vier Jahren. Die Unternehmensgewinne werden also nicht noch einmal so massiv einbrechen wie 2008.“
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