Ist das jetzt ein großer September-Crash?
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.344,67 Pkt (XETRA)
Vor der besonderen saisonalen Schwäche des neunten Monats des Jahres wurde an dieser Stelle bereits Anfang September gewarnt. Sowohl in Europa als auch in den USA ist der September der mit Abstand schwächste Monat des Jahres.
Viele Anleger und Trader fragen sich jetzt, ob es sich um eine normale Korrektur handelt, oder ob die Kurserholung, die in den großen Indizes im Oktober 2022 begann und bis Ende Juli 2023 auf Hochtouren lief, endgültig vorbei ist.
Mehrere Gründe sprechen dafür, dass es sich um mehr als eine normale Korrektur handeln könnte:
- In diesem Jahr ist der September bereits jetzt deutlich schwächer als im langjährigen saisonalen Mittel. Der DAX hat gegenüber Ende August bereits knapp vier Prozent verloren. Im langjährigen Durchschnitt ist es nur ein Minus von 1,8 Prozent.
- Der DAX und viele andere Indizes haben wichtige charttechnische Unterstützungen unterschritten, so etwa die einfache 200-Tage-Linie. Weitere wichtige Chartmarken hat Rocco Gräfe heute wie jeden Tag in seinem Daily-DAX-Video genannt. Auch der gestrige DAX-Wochenausblick von Bastian Galuschka nennt wichtige Marken, auf die man achten sollte.
- Mit der Konjunkturschwäche, die sich etwa deutlich anhand des Ifo-Geschäftsklimas ablesen lässt, der Aussicht auf weiter steigende oder zumindest hoch bleibende kurzfristige Zinsen und dem kräftigen Anstieg der langfristigen Anleiherenditen gibt es wichtige fundamentalen Gründe, die auch übergeordnet für sinkende Notierungen sprechen.
Besonders der rasante Anstieg der langfristigen Marktzinsen könnte sich übergeordnet als wichtiger Bremsfaktor für den Aktienmarkt erweisen. So sind die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen auf den höchsten Stand seit zwölf Jahren gestiegen. Auch in den USA haben die Anleiherenditen zuletzt kräftig angezogen. Während die Aktienmärkte vier Jahrzehnte lang übergeordnet von einem sinkenden Zinsniveau profitieren konnten, könnte es in den kommenden Jahren und womöglich Jahrzehnten in die andere Richtung gehen. Selbst wenn die Notenbanken im nächsten Jahr wieder zu Zinssenkungen übergehen, dürfte die Zinsthematik damit noch nicht endgültig ad acta gelegt sein.
All dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Notierungen jetzt weiter sinken müssen. Eine technische Gegenreaktion auf den bisher sehr schwachen September wäre alles andere als ungewöhnlich. Aber Anleger und Trader sollten sich auf die Möglichkeit eines neuen Bärenmarktes zumindest mental gefasst machen. Solange etwa der SMA 200 im DAX nicht wieder überschritten wird, sind weitere Kursverluste alles andere als unwahrscheinlich.
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der September ist häufig schwach, aber die schlechten Daten sind ja bekannt, somit schon eingepreist, einfach antizyklisch gestaffelt einkaufen