Analyse
18:34 Uhr, 21.10.2020

IROBOT - Der reinste Wahnsinn

Nachbörslich 8% im Plus, im regulären Handel zweistellig im Minus: Die Aktie von iRobot vollzieht heute wieder einmal einen ihrer berühmt-berüchtigten U-Turns.

Erwähnte Instrumente

  • iRobot Corp.
    ISIN: US4627261005Kopiert
    Kursstand: 81,975 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • iRobot Corp. - WKN: A0F5CC - ISIN: US4627261005 - Kurs: 81,975 $ (NASDAQ)

Ehrlich gesagt hatte ich die Aktie von iRobot seit dem Coronacrash etwas aus den Augen verloren. Zuvor hatte ich sie stark auf meinem Guidants-Desktop kommentiert und stellte mich dabei mit einem bärischen Count erfolgreich gegen den allgemeinen Marktkonsens. Das sind immer kleine Highlights für einen Analysten. Suchen Sie gerne nochmal in meinem Stream nach "iRobot". Dort finden Sie sämtliche bärische Kommentare seit September 2019. Denn damals fing mit dieser Analyse alles an.


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Doch das ist selbstverständlich Schnee von gestern, die Aktie hat sich seit März in der Spitze verdreifacht und die Schwäche hinter sich gelassen. Sollte man meinen. Denn nach dem gestrigen Quartalsbericht verfällt das Papier wieder in Muster, die man von iRobot aus der Vergangenheit zwar kannte, aber von die vielleicht etwas in Vergessenheit geraten sind. Denn eigentlich sieht alles prima aus: Umsatz (413,1 Mio. USD) und Gewinn (2,58 USD je Aktie) schlugen die Schätzungen des Marktes dermaßen, dass man durchaus von einer Pulverisierung der Prognosen sprechen kann. Nachbörslich notierte die Aktie bereits 8 % im Plus. Doch wer heute auf die Kurse schaut, wird zweimal hinsehen. Zur Stunde verliert die Aktie um 15 % an Wert.

Fundamental kann man sich eine solche Reaktion nur schwer erklären, eine mögliche Erklärung lautet wie folgt: iRobot erzielt den Großteil seines Umsatzes mit Verkäufen an Einzelhändler. Da das dritte Quartal dermaßen gut lief, dürften diese ihre Lager aufgefüllt haben. Das könnte dafür sprechen, dass das vierte Quartal schwächer verlaufen wird, als es der Markt aktuell erwartet. Wenn man so möchte, könnte das extrem gute Abschneiden im dritten Quartal dem Unternehmen in Q4 "zum Verhängnis werden", zumindest kurzfristig. Macht man es sich einfacher, hakt man das Ganze einfach als Gewinnmitnahmen ab. Ein solches Muster gab es beispielsweise auch im Februar, siehe diesen Streampost.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. USD 1,21 1,23 1,32
Ergebnis je Aktie in USD 2,97 3,50 2,73
Gewinnwachstum 17,85 % -22,00 %
KGV 28 24 30
KUV 1,9 1,9 1,8
PEG 1,3 neg.
*e = erwartet

Trotz des heutigen Kursrutsches möchte ich den Anlegern etwas Mut machen. Denn mit dem Erreichen einer kurzfristigen Aufwärtstrendlinie und dem bisherigen Verteidigen einer Horizontalen bei rund 79,00 USD bewahren sich die Käufer die Chance auf ein Comeback. Das Verkaufsvolumen ist heute dermaßen hoch, dass es Sell-off-Charakter besitzt. Wer aus seinen Positionen raus mochte, ist nun wahrscheinlich auch draußen. Stabilisiert sich die Aktie in den kommenden Tagen auf dem aktuellen Niveau, könnten die Bullen eine Erholung zumindest in Richtung 90,00 USD einleiten, wo man die Struktur neu auswerten müsste. Der grau eingezeichnete Pfad in Richtung des Hochs bei 98,55 USD muss als sehr optimistisch angesehen werden.

Die blau gestrichelte Variante ist aufgrund des starken Momentums und des schwachen Gesamtmarkts gewählt worden. Unter 78,90 USD könnte die iRobot-Aktie folglich zumindest bis zum EMA200 bei 71,90 USD korrigieren.

Alles verloren ist für die Bullen also bei Weitem nicht. Und wer weiß, vielleicht geht ja der nächste Zick-Zack-Move nach dem Bericht zum vierten Quartal Anfang Februar 2021 wieder zugunsten der Käufer aus.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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