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16:53 Uhr, 15.03.2010

Investoren setzen auf skandinavische und asiatische Währungen

München (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung von Pioneer Investments zählen die Norwegische und die Schwedische Krone, der Kanadische Dollar und der Schweizer Franken zu den Gewinnern der aktuellen Euro- und Pfund-Schwäche. "Marktteilnehmer bevorzugen derzeit solide Länder mit Schulden- und Haushaltsdisziplin", erklärt Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds – Total Return Currencies bei Pioneer Investments, in einem aktuellen Marktkommentar.

Währungsinvestoren fahren wegen der Finanz- und Wirtschaftsprobleme massiv ihr Euro- und Pfund-Engagement zurück. Der Auslöser sei ein Vertrauensverlust der Marktteilnehmer aus Übersee. "Das ist immer Gift für die Märkte", sagt König. Allerdings hält der Währungsexperte die Situation des Euro nicht für beunruhigend: So habe der Euro seit Januar 2010 nur fünf Prozent verloren und koste damit weiterhin etwa 1,37 US-Dollar. "Das ist nichts Außergewöhnliches", sagt König. Der Euro könne zwar eine weitere Kursschwäche erleiden, kollabieren würde er aber nicht. "Die Probleme, die Europa derzeit mit seiner Währung hat, sind nicht unlösbar und der Währungsdruck kann sogar Impulsgeber für nötige Reformen sein" , betont der Fondsmanager.

Als potenzielle Gewinner der aktuellen Entwicklung sieht König vor allem Währungen asiatischer Länder, die sich im wirtschaftlichen Aufschwung befinden, allen voran China. Neben dem Malaysischen Ringgit, dem Südkoreanischer Won, dem Neuen Taiwan-Dollar, der Indischen Rupie profitiere aber beispielsweise auch der Australische Dollar von der Euroschwäche.

Dass der US-Dollar wegen der hohen Schulden Amerikas unter Druck geraten könnte, glaubt König nicht: "Derzeit befindet sich der US-Dollar in einem ’sweet spot’, also einer Situation, in der er bei guten wie schlechten Nachrichten profitiert." Erwarten die Marktteilnehmer schlechte Wirtschaftszahlen, werden sie risikoscheuer und verkaufen risikobehaftete Assets, was die Dollar-Nachfrage steigern dürfte. Rechnen sie mit guten Wirtschaftsnachrichten, geht der Markt von schnelleren Zinserhöhungen in den USA aus, was ebenfalls den Dollar stütze. Außerdem spreche für den Dollar – anders als beim Euro – der einheitliche Wirtschaftsraum mit einer einheitlichen Politik. "Die fehlende politische Union belastet den Euro zusätzlich", so König.

Mit Blick auf das Finanzjahr 2010 rechnet der Fondsmanager mit erheblichen Schwankungen an den FX-Märkten. "Doch dadurch entstehen aber auch sehr viele attraktive Möglichkeiten für Währungsinvestments beziehungsweise Währungsfonds", so König. "Es bleibt sehr spannend und interessant dieses Jahr."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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