Investoren rechnen mit Rezession der US-Wirtschaft
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Volatile Märkte und die Subprime-Krise haben das Vertrauen der US-Anleger in die eigenen Aktienmärkte zutiefst erschüttert. Eine von der britischen Vermögensverwaltung Schroders durchgeführte Umfrage unter US-Investoren ergab, dass 72 Prozent der befragten amerikanischen Anleger damit rechnen, dass die US-Wirtschaft 2008 in eine Rezession rutschen wird. "Damit bleiben die Sorgen über die allgemeine Entwicklung der US-Wirtschaft wie im Vorjahr das wichtigste Thema am Markt", interpretiert Virginie Maisonneuve, Head of International Equities bei Schroders die Studie. Als zweitgrößtes Risiko hinter der befürchteten Rezession sehen die US-Anleger dann bereits persönliche Fehlentscheidungen bei Investments – diese allerdings können jedem Investor bei jeder Marktlage passieren.
Im Gegensatz zu den befragten Investoren gehen die Experten im Hause Schroders davon aus, dass die USA an einer Rezession knapp vorbeischrammen wird. "Wir sind der Meinung, dass die USA einer Rezession sehr nahe kommen wird, aber die Chancen stehen gut, dass diese abgewendet werden kann. Es ist 2008 von einem sehr langsamen Wachstumsumfeld auszugehen", sagt Maisonneuve. Dafür nennt die Expertin drei Gründe: "Zum einen unterstützt der schwache Dollar die US-Exporte, zweitens ist die Regierung darauf eingestellt Maßnahmen, wie eine Änderung des Zinssatzes, durchzuführen. Drittens hilft die hohe Fremdliquidität aus Regionen wie China oder dem Mittleren Osten, aber auch aus Staatsfonds dort, wo die US-Kapitalmärkte nichts mehr zur Verfügung stellen können. Dabei sollte man stets den Einfluss des amerikanischen Banken- und Immobiliensektors, die anhaltende Verlangsamung der Darlehensvergabe sowie den Einfluss der Zinsveränderungen auf Konsumenten im Auge behalten", so Maisonneuve weiter.
Ganz anders, nämlich wesentlich positiver, als den ihren Heimmarkt beurteilen die amerikanischen Anleger die Emerging Markets wie beispielsweise China oder Indien: 54 Prozent der US-Investoren gehen davon aus, dass die in Schwellenländern beheimateten Werte in diesem Jahr die höchsten Erträge bringen werden. Das deutet weiters darauf hin, dass die Befragten von einer Abkopplung dieser Handelsplätze von den USA ausgehen. Was sich allerdings trotzdem nicht auf ihre Investitionsbereitschaft in diesen Regionen auswirkt: Nur zehn Prozent der Befragten gaben an, dass sie für das Jahr 2008 konkret ein Investment in einem der Schwellenländer planen.
"Wir glauben, dass die starke Performance der Aktienmärkte außerhalb der USA ein Trend ist, der langfristig anhalten wird", bestätigt auch Virginie Maisonneuve. Ein Wachstumtreiber sei beispielsweise die steigende Zahl von Kaufgelegenheiten. "Daher sollten Investoren, die höhere Erträge erwirtschaften wollen, 2008 überlegen, verstärkt Aktien internationaler Märkte und hier vor allem von Emerging Markets, als Kernbestandteil in ihre Portfolios aufnehmen", meint Maisonneuve. Doch nicht nur die erwarteten höheren Erträge seien ein Grund für Anlagen in internationale Aktien. Es gilt auch immer wieder, einen der wichtigsten Grundsätze für Anleger im Auge zu behalten: "Je diversifizierter das Investment, desto besser lassen sich die Risiken kontrollieren."
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