Investitionsneigung der Anleger nimmt zu
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Trotz der Finanzkrise hat sich die allgemeine Stimmung in Deutschland unter den Anlegern im Vergleich zum Vorquartal verbessert. Nach einer negativen Tendenz im vorangegangenen Quartal gewannen die Optimisten zuletzt eindeutig die Oberhand. Dies ergab eine Umfrage von Union Investment zum Anlegerverhalten im vierten Quartal 2008. Demnach rechnen 43 Prozent der Gesamtbevölkerung mit steigenden Aktienmärkten in den nächsten sechs Monaten. Davon gehen 40 Prozent von leicht steigenden Kursen aus, 17 Prozentpunkte mehr als im dritten Quartal. Nur noch 34 Prozent glauben an einen Abwärtstrend. Im Vorquartal waren es 42 Prozent. Dabei erwartet lediglich jeder Fünfte (21 Prozent) leicht fallende Kurse an den Aktienbörsen gegenüber 37 Prozent im letzten Quartal. Die Zahl derer, die an stark fallende Kurse glaubt, hat sich hingegen mit 13 Prozent mehr als verdoppelt (Vorquartal: 5 Prozent). Von einer Seitwärtsbewegung der Märkte sind 18 Prozent der Befragten überzeugt – so wenige wie nie zuvor seit Beginn der Befragung Anfang des Jahres 2001.
Hans Joachim Reinke, Mitglied des Vorstands der Union Asset Management Holding AG, führt die positive Stimmung darauf zurück, dass die internationalen Aktienmärkte die wirtschaftliche Entwicklung in der Regel sechs bis neun Monate vorwegnehmen. "Die Finanzmärkte haben bereits schmerzhafte Korrekturen hinter sich und Risiken massiv abgebaut. Damit könnte eine neue Aufschwungphase an den Börsen im Sommer 2009 beginnen, wenn die Weltwirtschaft noch auf Talfahrt ist", so Reinke.
Die Mehrheit der Anleger setzt ihre Erwartungen an die Aktienmärkte aber selten in eigene Taten um: Während wie im Vorquartal nur elf Prozent der Befragten Konsequenzen für ihre Geldanlage in Erwägung ziehen, möchten 70 Prozent alles beim alten belassen. Im dritten Quartal waren es noch 77 Prozent. Auffallend ist jedoch, dass sich die Zahl derer, die auf jeden Fall Konsequenzen anstreben, im Vergleich zum dritten Quartal verdoppelt hat (18 Prozent) - wenngleich sie auf einem niedrigen Niveau bleibt.
Eine stärkere Aktivität ist bei den Aktien- und Aktienfondsbesitzern zu beobachten: So äußerten 52 Prozent Kauf- und 18 Prozent Verkaufsabsichten. Das sind 16 Prozentpunkte mehr beziehungsweise drei Prozentpunkte weniger als ein Quartal zuvor.
"Die gestiegene Investitionsneigung der Aktien- und Fondsbesitzer ist beispielhaft. In der aktuell schwierigen Phase ist es wichtig, sich nicht völlig von den Kapitalmärkten zurückzuziehen, sondern bewusst zu positionieren. Bereits jeder zweite Aktien- und Fondsbesitzer betrachtet die Verwerfungen an den Kapitalmärkten als Chance und versucht antizyklisch zu handeln", sagt Reinke.
Bei der Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Situation in Deutschland in den nächsten sechs Monaten ist die größte Dynamik zu erkennen. Ähnlich wie im Vorquartal (8 Prozent) rechnen neun Prozent der Befragten mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Die Erwartungen an eine konstante Entwicklung der wirtschaftlichen Situation liegen mit knapp einem Viertel der Bevölkerung (22 Prozent) um 16 Prozentpunkte niedriger als im Vorquartal. Entsprechend nahm die Anzahl der Pessimisten deutlich zu und erreicht mit 68 Prozent einen neuen Höchststand seit dem vierten Quartal 2002.
"Wir gehen erst Ende 2009 von einer Erholung der Weltwirtschaft aus. Da Investitionen in den Anleihemarkt einen guten Schutz bei einer Konjunkturabschwächung bieten, sollten Rentenfonds einem breit diversifizierten Portfolio beigemischt werden", so Reinke.
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