Investdepot - Ist es Zeit Investitionen aus dem Dax-Bereich verkaufen? Was unterscheidet die Situation im Dax in 2017 von 2007/08/2011?
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Im Moment haben wir Stillstand, weil sich alle fragen, ob es weiter longt oder Herbstkorrektur oder, oder.
Ich habe mir dazu wieder mal das big picture angeschaut. Letztens im Monatschart (Dax long, wenn Monatskerze nicht unter 12225 fällt), aber heute im Detailverlauf.... Was passierte nach buytriggern (höheres Hoch als Vorgänger, lädt zum Kauf ein) an solchen Stellen?
Im 4h und 6h chart haben wir historisch hohe RSI Stände über 70 (RSI= Indikator, der die Überkauftheit > 70 oder Überverkautheit <30 anzeigt), also Überkauftheit auf höchstem Niveau.
Aus den RSI und saisonalen Betrachtungen heraus bringt uns das jedoch nicht weiter, mal wurde weiter gekauft, mal kam ein Überspike von in Analogie 13k bis 13100 , mal auch ohne diesen Überspike eine Korrektur. Also Wechsel in den Tageschart.
Im Tageschart war der RSI schon einige male höher, aber wir sind in einem sehr hohen Grenzbereich. (Der 200er Wert wurde bislang noch nie erreicht).
Wie ist jedoch die Chartsituation? Haben wir ein mögliches Korrekturszenario a la 2000 oder 2008 oder 2011 vor uns? Die Doom-Protagonisten raten ja schon wieder zum Verkauf, "gehen Sie in cash" usw.
Aus meiner Sicht ist das zunächst nicht richtig.
Es gibt wesentliche Unterschiede zu 2000, 2008, 2011
Chart 1 1999-2013
Dax Tageschart 1999 bis 2013
Was sehen wir?
2000: Ende der Euphoriehausse von 2000 Punkten aus dem Jahr 1995 kommend. , Topbox-bildung, Hausse geplatzt, Abverkauf bis auf kurz über den Start der Hausse.
ab 2002 Anstieg bis 2007.
ABER: Keine Herstellung eines höheren Hochs gegenüber 2000. Zwar wurde die Topbox in einer mehrmonatigen Seitwärtsphase versucht zu knacken, das gelang jedoch nicht. Der eigentliche Verkauf begann erst im Januar, als kein neues Jahreshoch gegenüber 2000 erstellt werden konnte.
2008: Unterschreitung EMA200, Bruch des Aufwärtstrends und abwärts bis zum 2003er Boden und EMA200 -Drehpunkt.
Hält? Kein tieferesTief?
Beides hielt, und wieder long bis 2011.
2011: Dort unter der alten 200er und neuen 2007er Topbox hängen geblieben, seitwärts und wieder Bruch EMA200 und wieder Check des alten Bodens und alter EMA200 -Drehpunkt. Hält? Kein tieferesTief?
Beides hielt, und wieder long bis 2013.
Und passiert etwas Entscheidendes!
Es wird ein höheres Hoch erstellt, der Buytrigger ist da. Anschließend Re-Test auf den EMA200 und die alte Topbox , nun Unterkante, hält und weiter long, nochmal Re-Test EMA 200 und weiter long bis 2015.
Chart 2: 2011 bis 2018
Anstieg ab 2009über das Knacken des 2000er levels bei 8000 Punkten und weiter long bis 2015 mit eingestreutem Re-Test des buytriggerlevels von 2013.
2015 Topboxbildung. Korrektur zum letzten Re-Testpunkt des buytriggers. Kein tieferes Tief? Also weiter long. Bruch des Abwärtstrends im Juli letzten Jahres und Entstehung eines neuen Bullkreuzes aus EMA200 und SSMA200.
2017 dann anklopfen an Topbox-kante 11850 (ich schrieb mehrfach über die Wichtigkeit dieser Marke und das dies ein typischer Testpunkt sohl nach oben wie nach unten ist), Eroberung und nun Erstellung eines höheren Hochs. Die alte Topbox ist somit erst einmal negiert.
Wieder ist etwas Entscheidendes passiert
Der Retest ist in diesem Sommer erfolgt, Anfang September wurde gekauft, wir stehen oben und erstellten gestern wieder den nächsten buytrigger.
Die nächsten Tage kann keiner mit Sicherheit voraussagen. Heute kurz über 13k, direkt weiter oder kurz über 13k und erstmal Korrektur auf dem EMA200 bei ca. 12550 bis dahin steigend. Keine 13k, direkte Korrektur. Alles ist drin bei dem hohen Überkauftheitsgrad.
Ab er deshalb in cash zu gehen und seine Positionen von 10000 und 11500 zu verkaufen? HABEN WIR EUPHORIE? Wenn man sich den Dow Jones anschaut, kommt einem der Gedanke, aber beim Dax? In meinem Bekanntenkreis trauen sich nur wenige in Aktien. Die KGVs der meisten deutschen Unternehmen sind weit unter Euphorielevel.
Stellte der oben gezeigte Chart eine Einzelaktie aus diesem Jahr dar, so würden sie ggf. sagen, sieht gut aus, wie Lufthansa oder Infineon, kaufenswert.
Nochmal zur Erinnerung: Wir haben das Hoch aus 2015 überwunden und nachgetestet. Wir sind oberhalb des EMA200. Bis oberhalb des Beginns der Monatstrendkerze 12225 ist laut Heikin Ashi Trend-Kerzen der longmodus voll intakt. Ein zweiter Test des EMA200 bei12350 etwas, wenn z.B. wir hier oben zwischen 13k und 12350 eine W-Formation bekommen (also eine Schiebephase in der die Kurse eine Zeit lang in einer Box/Bodenwannen-/nochmal Kraft-Tanken-Formation schwingen).
Über dem Aufwärtstrend 1 und der Topboxkante 11855 ist grundsätzlich noch long für 10000-er Positionen angesagt. Fielen wir unter den Tages EMA 200 und darunter, dann hätten wir ein Doppeltop aus 2017 und die Gefahr, dass wir uns bis zum großen Aufwärtstrend 2 bis 10000 noch einmal runter arbeiten, wäre deutlich vorhanden. Dort wieder Test des Bodens und des Bullkreuzes/EMA200 Drehpunktes.
Davon sind wir aber im Moment 30 % entfernt und dazu muss erstmal 11855 wieder gerissen werden.
Wären wir unter 11855 geblieben und hätten hier eine Seitwärtsbox aufgemacht wie 2007 oder 2011, hätte ich gesagt, nicht unwahrscheinlich.
Nun sind wir aber darüber und über 12225, vor allem über 11855 sind neue Hochs und Verlängerung der Kaufstrecke nach nun erfolgter Erstellung eines höheren Hochs als 2015 erstmal wahrscheinlicher. Sollten wir erste schärfe Verkäufe bekommen, kann man zunächst Absicherungsoptionen wählen.
Fazit:
Kurzfristig sind natürlich Positrades im Swing möglich und longstops vom September müssen beachtet, nachgezogen werden, aber sich von Investitionen zu trennen, nachdem gerade alles erst ausgebrochen ist?? Lassen Sie sich nicht so schnell verrückt machen.
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