Analyse
13:14 Uhr, 25.07.2019

Das Märchen vom leichten Gewinn an der Börse oder warum ich inzwischen anders und weniger statt mehr trade

Das Märchen vom leichten Gewinn an der Börse oder warum ich inzwischen anders und weniger statt mehr trade. Eine Analyse meines eigenen Handelsstils und der Kosten-/Nutzenrelation verschiedener Trading-Aktionen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.497,66 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Ich trade seit vielen Jahren und seit bald 3 Jahren moderiere ich den Rohstoff- und Indextraderservice. Inkl. Depotführung im Langzeit-Investdepot sowie die kurzfristigen trades im Posidepot, Desktop auf Guidants, tägliche Analysen und setups.

Die Perfomance des Posidepots ist eigentlich sehr gut.

Trotzdem erlebe ich täglich, wie neue Abonnenten testen, aber wenn sie nicht nach ca. 3 Tagen im Gewinn sind, den Test beenden. Bringt ja nichts.

Was ist die Erwartungshaltung? Sevice starten und nach 3 Tagen Geld verdient haben, nach einer Woche optimal schon die Abogebühr. Aber wenn das so super laufen würde und trading so leicht und erfolgreich wäre, dann würde ich längst auf der Yacht bei den Seychellen liegen und nicht 12 h täglich am Rechner sitzen. Leichtes Geld an der Börse zu verdienen, ist für die meisten trader ein Märchen.

Fakt ist, das ist harte Arbeit, und unsere Trefferquoten, und da rede ich von fast allen, auch Berufstradern auf den Börsenplattformen, bewegen sich zwischen 50 und 65 %. Vielen Gewinnen, stehen viele Verluste gegenüber, die Masse an Gewinnen, muss größer sein, als die Verluste und die Differenz bleibt am Monatsende übrig. Optimal erwirtschaftet man damit pro Monat ca 4-5 % aufs Depot, eingeschlossen 1-3 Fehlmonate, am Jahresende optimal um die 35-50 % plus auf Depotausgangswert. Wer viel mehr erzeugt, ohne gleich Haus und Hof zu riskieren, kann sich bei mir melden. Ich lerne gern.

Die Geduld wird jedoch nicht aufgebracht. Alles muss schnell und erfolgreich sein.

Nun kann ich jeden Tag Action betreiben mit "hier gibt es eine Möglichkeit, da kann der Dax und Dow Jones von Punkt a) bis b) laufen und Gold könnte hier 20 bis 50 $ zulegen" usw. . Das sieht nach Aktivität aus, da kann man Geld verdienen, das ist ein guter Service.

Aber statt mehr, trade ich immer weniger. Warum? Vielleicht ist das Vieltraden eben kein guter Service, weil wir wieder mal ausgestoppt, werden, denn die Indizes prüfen Tiefs/Hochs gern nochmal und nochmal nach, ob es wirklich hält/nicht drüber hinweg geht. Oft 3-4 mal. Gold erzeugt die Bewegung meist auch erst nach nervigen mehr als 4 Fehlversuchen.

Die große Analyse:

Ich habe mir meine trades der letzten 3 Jahre genauer angeschaut und festgestellt, dass die Performance vor allem aus Folgendem herrührt:

1. Ca. 60 % mit trades auf Dax-Aktien mit KO/Optionszertifikaten, hoch gehebelt an den geeigneten Stellen. Schnell ca. 30 % im Profit, das sichert nach Teilverkauf, Stoppverluste ab. Rest läuft meist zwischen 150 und 300 %, in Ausnahmen auch mal 500 bis 1000 %Profit. Das schiebt das Konto immer wieder 1-2 % hoch.

2. Ca. 30 % mit größeren Schubphasen von Dax und Dow Jones oder Gold/WTI-Öl

3. Ca. 10 % aus dem intraday Handel aus Dax und Dow Jones

Warum nur so wenig Gewinn aus intraday Dax/Dow?

Der Handel hat sich in den letzten Jahren erheblich geändert. Die meiste Zeit verharrt z.B. der Dax nach einem Startimpuls in kleinen für das trading riskanten Hin- und Herschwankungen während der Haupthandelszeit. 1 bis 2 Tage in der Woche hat man ab 9 Uhr wenigstens mal eine Trendrichtung bis nachmittags, die man gut handeln laufen lassen kann. Oftmals geschehen die relevanten Kursschübe jedoch abends/overnight, morgens bekommen wir nur noch die Restpunkte. Nur wenige Male im Jahr , vielleicht 10 mal gibt es einen klaren Bewegungsschub ab morgends, der optimal am Folgetag verlängert wird. Das sind die Schubphasen, wo man dabei sein muss und verdient. 3 Tage am Stück in die gleiche Richtung hat jedoch Seltenheitswert, eher in crash-Phasen zu finden. So stehen Richtungseinschätzung und Fehlprognose dicht beieinander. Im Gesamten setzt sich zwar eine Richtung durch, der Weg dahin ist oft mehrfach verschachtelt. Nur genaues Timing und unsere analytische Musterbeobachtung bringt uns ins Plus. Aber richtig lukrativ ist das nicht.

Der Dow Jones ist da trendbeständiger, oft auch overnight erfolgreich. Mit CFD gut handelbar, im KO-Zertifikatsbereich lassen sich die Emmitenten bei knappen, also risikoarmen Scheinen oft abenteuerliche Risikoaufschläge einfallen. Im Optionsscheinhandel ist die performance lausig.

Montags hat man noch manchmal einen Richtungstrade, Freitags so gut wie gar nicht mehr. Oft nur auspendeln, insbsondere an Verfallstagen. Warum also einen Freitagstrade eingehen, statt nur die Wochengewinne zu sichern.

Was jedoch verursacht die meisten Kosten?

Viele trades aus dem intraday Handel. Die Methode des Teilverkaufs verringert zwar das Verlustrisiko erheblich, aber die Posigrößen müssen entsprechend geschickt gewählt sein, dass sich das gegen die Gebühren rechnet.

Fazit: Der scheinbar attraktivste Handel intraday, aus dem man - weil man eng am Markt ist - viel rauskitzeln können müsste, ist auch gleichzeitig der riskanteste, bei dem exaktes timing, variable Positionsgröße und Analytik gepaart mit Glück und Moneymanagement die entscheidenden Faktoren sind. Er kostet aber am meisten und bewegt das Konto am wenigsten. Man bekommt 6-10 emails am Tag und hat man wirklich Geld damit verdient? Nur in den wenigen Schubphasen pro Jahr entstehen relevante Gewinne.

Gehebelte Aktientrades laufen deutlich besser, verursachen weniger Gebühren und die Fehlerquote ist deutlich niedriger. Hier nähern wir uns der 70 % plus Erfolgsmarke. Sie verursachen weniger Streß, erfordern nicht so ein exaktes timing, haben mehr Zeit, (nach Teilverkauf nach der ersten Schubphase, wenn es in die Richtige Richtung geht, sonst exit, hat man 2-5 Tage Zeit, an denen sich das setup entwickelt.

Fazit für mich und mein trading und meinen Service:

Weniger handeln ist lukrativer! Man muss nicht versuchen, jede Zwischenbewegung zu handeln und man muss nicht permanent einen trade zu laufen haben. Gute Aktiensetups auszuarbeiten (wie aktuell die gehandelten Hochläufe von Infineon +200 %, BASF +50 % und Airbus +60 %) ist die meiste Zeit erfolgreicher. Die Indizes wie Dax und Dow handel ich inzwischen vermehrt mit CFD, weil ich da präziser arbeiten kann und overnight nicht auf einem nicht stop auslösenden KO-Zertifikat sitzen bleibe. So erlebe ich morgens weniger unschöne Überraschungen. Wenn das am Ende dazu führt, dass ich nicht mehr jede Minute auf den Rechner schau und Abonnenten nicht alle 2 Stunden eine mail erhalten, entstresst das auch, auch wenn dadurch die eine oder andere "zu beweinende" Gelegenheit verpasst wurde. An Freitagen nach Verfall mache ich mittags Feierabend, an sonstigen Freitagen meist nur Gewinnsicherung.

Am Ende will ich damit am Monatsende Geld verdient haben und nicht aktiv sein, um des aktiv sein wegens. Wenn Sie also andauernd neue tradeansagen und Möglichkeiten lesen wollen, testen sie meinen Service lieber nicht. Die Möglichkeiten werden morgens in der Tagesanalyse aufgezeigt, aber nicht jede gehandelt.

Das Ergebnis dieser Vorgehensweise sieht allerdings so aus: Hier das Posidepot. Es gibt schlechtere Perfomancekurven. Und ich denke, durch noch konsequenteres warten auf die richtige Gelegenheit, wird sie noch besser werden.

Das-Märchen-vom-leichten-Gewinn-an-der-Börse-oder-warum-ich-inzwischen-anders-und-weniger-statt-mehr-trade-Chartanalyse-Cristian-Struy-GodmodeTrader.de-1
Posidepot seit Ende 2016

Ihr Cristian Struy

P.S.Wenn Sie an so einer Vorgehensweise interessiert sind: Hier gehts zur Anmeldung meines Services:

https://www.godmode-trader.de/premium/rohstoff-und-indextrader

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7 Kommentare

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  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    draussen beim Kunden können auch die Jungs von GMT die Kommentarfunktion nicht einfach stumm schalten - da muss man Rede und Antwort stehen - jetzt bin ich sicher wieder stumm geschaltet 😀😀😀

    19:40 Uhr, 25.07.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    das mit dem wiki ist nicht ganz so einfach, habe das im cfd Kopierkonto probiert, ging nicht , weil nur Indizes und Rohstoffe kopierbar waren. Und auf reine Aktientrades ohne Hebel , da sind die Basisdepots mit 10 oder 20k viel zu klein, um diese Wirkungen zu erzeugen, bzw. die Risisken wären unverhältnismäßig groß in Relation zur Kontogröße. Sind gerade am überlegen wie man das was ich tue in ein Kopierkonto/wikofolio umsetzen kann. .

    17:03 Uhr, 25.07.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Globesurfer
    Globesurfer

    Ich wuerde sogar noch ein Schritt nach vorn machen... Lieber fuer jeden Abo Service einen Wikifolio aufsetzen den man kaufen kann. Das nachtraden bringt auch seine kosten und Zeit mit sich. Da suche ich lieber weiter nach EA's die automatisch traden.

    Performance Kurve ist super!

    15:01 Uhr, 25.07.2019
  • 280a
    280a

    Lass die Intradayzocks weg, damit schonst du deine Nerven. Eröffne ein Wikifolio und alle kaufen es, die Leute wollen kein Abo!

    14:35 Uhr, 25.07.2019