Interview über die Chancen an den osteuropäischen Märkten
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Das Portfolio-Journal sprach mit Herrn Philipp Arnold, Senior Sales für strukturierte Produkte bei der Raiffeisen Centrobank, über seine Einschätzung der osteuropäischen Märkte, interessante Produkte, sowie die Entwicklung des Zertifikatemarktes.
1. Herr, Arnold, zu Beginn eine nicht ganz ernst gemeinte Frage. Das Thema des Monats Juni in Ihrem Hause lautete: „Taktische Portfolioaufstellung“. Inwieweit haben Sie sich dabei von der Ausrichtung der österreichischen Nationalelf bei der letzten EM durch Teamchef Hickersberger leiten lassen?
Das Thema Fußball war klarerweise kurz vor und während der EM laufend präsent, diesen Schwung wollten wir ausnützen und den Anlegern einige Parallelen zwischen der Taktik im Fußball und jener bei der Geldveranlagung näher bringen. Da die österreichische Nationalmannschaft schon in der Vorrunde ausgeschieden ist, hoffe ich, dass die „Taktische Portfolioaufstellung mit Zertifikaten“ erfolgreicher ist.
2. Russland hat zuletzt nicht nur beim Fußball positiv überrascht, sondern lässt auch seit Monaten an der Börse viele etablierte Staaten weit hinter sich. Was trauen Sie dem Land in Bezug auf die Aktienmarktentwicklung in der nächsten Zeit noch zu?
Wir empfehlen den russischen Aktienmarkt nach der jüngsten Schwächephase nun wieder zum Kauf. Russland sollte durch den hohen Anteil an Unternehmen aus dem Rohstoffsektor von anhaltend steigenden Rohstoffkosten profitieren können. Die Konsensusgewinnschätzungen wurden von 3% zu Jahresbeginn auf nun rund 25% erhöht. Anlegern, die sich aktuell in Russland positionieren möchten, empfehlen wir das neue Index-Zertifikat (AT0000A0A1K1) auf den von der Wiener Börse berechneten RTX. Als Grundlage dienen nicht mehr die Aktienkurse des RTS-Systems sondern die in Rubel gehandelten Aktien an der MICEX. Somit werden erstmals die in Lokalwährung gehandelten Aktien als Basis für die Indexberechnung herangezogen.
3. Sie gelten im Zertifikatebereich unbestritten als Spezialist zum Thema Osteuropa. Welche weiteren Märkte halten Sie nach der ziemlich durchwachsenen Entwicklung in einzelnen Staaten jetzt für aussichtsreich. Sollte der Anleger dabei eher auf die jüngeren oder etablierteren Länder setzen?
Die jüngeren Staaten gelten als "high Beta" Regionen, versprechen dadurch bei höherem Risiko in einer Aufwärtsbewegung überproportionale Gewinne. Unter den etablierten Märkten fällt Tschechien mit einer relativ defensiven Indexkomposition auf, während in Polen die zyklischen Finanzwerte sehr hoch gewichtet sind. Neben Russland bevorzugen wir aktuell Rumänien, Ungarn und Polen. Diese drei Märkte sind ebenfalls mit Index-Zertifikaten von Raiffeisen Centrobank handelbar. Anleger, die eine länderübergreifende Benchmark bevorzugen, haben mit den beiden Index-Zertifikaten auf den CECE (Polen, Ungarn, Tschechien) sowie auf den SETX (Bugarien, Rumänien, Kroatien, Slowenien) die Möglichkeit in einen breit aufgestellten Basiswert zu investieren.
4. Welche Produkte werden bei Ihnen im Moment besonders häufig nachgefragt?
In volatilen Marktphasen suchen viele Anleger nach einem Risikopuffer, insbesondere Bonus-Zertifikate und Discount-Zertifikate mit kürzeren Laufzeiten sind aktuell sehr beliebt. Detaillierte Ausstattungsmerkmale sowie aktuelle Preisinformationen finden Anleger auf unserer umfangreichen Website www.rcb.at.
5. Welches Papier bzw. welche Produktgruppe würden Sie dem Investor in der aktuell sehr schwierigen Marktphase ans Herz legen?
Sehr interessant ist das Bonus-Zertifikat (AT0000A08R95) von Raiffeisen Centrobank auf den CECE-Index, dem wichtigsten Aktienbarometer Osteuropas. Das Produkt garantiert Anlegern eine Rendite von ca. 24% solange der zugrundeliegende Index bis zum Laufzeitende im Februar 2010 nicht mehr als 33% an Wert verliert. Eine optimale Kombination aus attraktiver Ertragschance und komfortablem Risikopuffer.
6. Ihr neues Europa Garant Zertifikat verbindet eine Garantie- mit einer Bonus-Struktur. Welche weiteren Neuentwicklungen darf der Anleger aus Ihrem Hause demnächst erwarten? Wo sehen Sie noch thematischen Nachholbedarf?
Wir bemühen uns darum, so rasch wir möglich vielversprechende Investmentthemen wie z.B Nachhaltige Investments, verschiedenste Rohstoffe etc. handelbar zu machen. Das eigens dafür geschaffene Informationsportal [Link "www.thema-des-monats.at" auf www.thema-des-monats.at/... nicht mehr verfügbar] stellt jeden Monat ein spannendes Investmentthema, von dessen Mehrwert für den Anleger wir überzeugt sind, vor.
7. Sie haben in Österreich ja schon länger Erfahrung mit der Abgeltungssteuer gesammelt. Welche Erwartungen bzw. Befürchtungen haben Sie für den Zertifikatemarkt in Deutschland, nachdem auch dort der Fiskus ab dem nächsten Jahr kräftig zugreift? Was wird sich auf der Produktebene ändern?
In Österreich unterliegen die Gewinne aus Zertifikaten seit März 2004 bis auf wenige Ausnahmen (Hebelpapiere und einige wenige Altbestände) der so genannten Kapitalertragssteuer (KESt). Diese beträgt aktuell 25% ist damit genauso hoch wie die Deutschland ab 2009 erhobene Abgeltungssteuer. Trotz der KESt-pflicht für Zertifikate, welche diese gegenüber Fonds klar benachteiligt, boomt die Anlageklasse auch in Österreich gewaltig. Ich denke nicht, dass sich das Anlegerverhalten in Deutschland drastisch ändern wird. Sicherlich werden die Gewinner aus der Einführung der Abgeltungssteuer wie Garantie-Zertifikate profitieren, wohingegen es für Index-Zertifikate, zumindest bis zum Ende der Übergangsfrist vom 30.06.2009, schwieriger wird. Letztendlich zählen aber die Flexibilität und die breite Einsatzmöglichkeit von Zertifikaten – zwei Vorteile die kaum eine andere Anlageklasse mit sich bringt.
8. Über welche Informationskanäle kann sich der Anleger am leichtesten ein Bild von Ihrer Produktpalette machen?
Raiffeisen Centrobank stellt im Internet unter www.rcb.at eine Reihe an Informationsmaterial sowie aktuelle Kursinformationen zur Verfügung bzw. bietet Anlegern die Möglichkeit unter der Infohotline (0043 1 515 20 484) mit einem Experten zu sprechen. Weiters präsentieren wir uns auf den meisten großen Messen und Börsentage in Deutschland, eine sehr gute Gelegenheit mit vielen Privatanlegern in persönlichen Kontakt zu treten.
Vielen Dank für das Gespräch
Das Interview wurde im letzten Portfolio-Journal veröffentlicht. Melden Sie sich am besten gleich unter dem folgenden Link für diesen monatlich erscheinenden kostenfreien Newsletter an, falls Sie noch kein Abonnent sind.
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