Kommentar
16:15 Uhr, 22.08.2005

Interview: NetApp - Chance durch mgl. Gesetzesänderung in USA

Erwähnte Instrumente

  • NetApp, Inc.
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Boerse-Go.de sprach in dieser Woche mit Dan Warmenhoven, CEO von Network Appliance (NetApp). Herr Warmenhoven spricht im Interview über den hohen Bedarf nach Lösungen für Unternehmen, die ihre wachsenden digitalen Datenvolumina verwalten und speichern müssen. Die Globalisierung bedingt, dass elektronische Daten rund um den Globus für Mitarbeiter großer Unternehmen verfügbar sein müssen, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Gleichzeitig müssen die Daten auch gesichert werden. NetApp könnte zusätzlich an einer Gesetzesänderung profitieren, über die in den USA nachgedacht wird. Lesen Sie mehr dazu in diesem Interview.

BörseGo: Erklären Sie den Lesern bitte kurz, was sie sich unter dem Network Appliance Konzern vorstellen können.

NetApp: Unser Geschäft ist das zuverlässige Speichern und einfache Verwalten digitaler Daten. Unter dem Motto „Simplifying Data Management“ sind wir bekannt und sehr erfolgreich wie zuletzt 1,6 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz zeigen. NetApp ist ein amerikanisches Unternehmen aus dem Silicon Valley mit 89 Büros weltweit. Allein in Deutschland haben wir acht Standorte.

BörseGo: Network Appliance hat eine starke Marktposition im Sektor für Datenlagerungs-Produkte. Wie wird sich dieser Markt in den nächsten Jahren entwickeln?
Storage boomt, was am generell hohen Datenwachstum liegt. Denken Sie nur daran, wie schnell eine Festplatte im Computer zuhause voll wird. In Unternehmen mit zig Gigabyte oder Terabyte Daten ist die Lage noch brisanter. Die Marktforscher von IDC schätzen das Marktwachstum auf zirka 3 Prozent Prozent jährlich bei einem Gesamtvolumen von über 23 Milliarden US-Dollar für 2005. Das Interessante daran ist, dass NetApp zum Beispiel bei Netzwerkspeichern mit über 25 Prozent nach Umsatz stärker wächst als der Markt mit 11,6 Prozent.

BörseGo: Die elektronische Speicherung und Verwaltung von Daten in Unternehmen wird immer wichtiger. Wie kann ein Unternehmen mit Produkten von Network Appliance seine Daten besser verwalten und speichern? Zusatzfrage: Warum sollte er Produkte von Network Appliance verwenden?

NetApp: Die Kunst besteht ja darin, das Speichern von Daten so zu organisieren, dass die Hardware optimal ausgelastet ist, dass die Daten jederzeit, schnell und kostengünstig bereit stehen und dass möglichst viel automatisiert läuft. Das ist genau das, was wir mit „Simplifying Data Management“ meinen. Je einfacher, desto besser. Und das ist in einem Netzwerk am besten umsetzbar. Wir gehen sogar soweit, dass wir alle Daten in einem zentralen Pool, wie auf einer virtuellen Festplatte, sammeln und passend für Windows, Linux, Unix und Web auch über größte Distanzen liefern. Wir sprechen hier von konsolidierten Speichern. Eine einheitliche, auf Einfachheit ausgelegte Architektur macht das Management zum Kinderspiel. Für den Kunden bedeutet das eine deutliche Senkung der Betriebskosten und beträchtlichen Investitionsschutz. Dabei ist NetApp keine Insellösung, im Gegenteil, wir haben mit der V-Serie ein Produkt im Programm, das auch Speicher anderer Hersteller wie Sun, Hitachi, HP oder IBM in den virtuellen Pool einbezieht.

BörseGo: Die Preise für Datenspeicherprodukte fallen ständig. Ist das nicht ein Grund, pessimistisch zu sein?

NetApp: Überhaupt nicht. Preisverfall ist bei Hardware ohnehin Usus. Ob Festplatte oder MP3-Player spielt da keine Rolle. Das eigentlich Interessante ist ja, was sich damit machen lässt. Und da haben wir einigen Grund zu Optimismus. Schließlich sind unser Betriebskapital nicht die Festplatten oder andere Systemkomponenten, sondern die Intelligenz unserer Speicher, die mit einem sehr speziellen Betriebssystems und vielseitigen Softwareportfolio arbeiten. Wir machen bereits heute 33 Prozent unseres Umsatzes mit Software. Auch die Mehrzahl unserer Entwickler sind Software-Spezialisten.

BörseGo: Ihre Kunden stellen langsamer als erwartet auf ein neues Produkt um. Daher werden die Gewinne im ersten Fiskalquartal 2006 hinter den Erwartungen zurückbleiben. Was ist der Hauptgrund für diese Zurückhaltung?
Der Produktwechsel auf die neue Midrange FAS3000 Serie hat die aktuellen Quartalsergebnisse maßgeblich beeinflusst. Die Nachfrage nach der neuen Produktlinie war sehr gut. Allerdings hat sich das Volumen der Auftragseingänge stärker auf das Quartalsende verschoben als erwartet.

BörseGo: Network Appliance arbeitet mit IBM zusammen. Welche Vorteile und Zukunftspotenziale ergeben sich für Network Appliance aus der Zusammenarbeit?

NetApp: Die Zusammenarbeit mit IBM eröffnet uns mehrere Möglichkeiten. Zum einen können wir neue Kundensegmente erschließen wie etwa Großrechnerszenerien und haben Zugang zu Unternehmen, die generell und ausschließlich bei IBM kaufen. Darüber hinaus erhalten wir eine bessere globale Abdeckung, und können unsere weltweite Marktpräsenz ausdehnen. Und wir profitieren von weltweiten Marktpräsenz, der Service-Organisation und dem Technikportfolio von IBM.

BörseGo: Data Security ist ein immer wichtigeres Thema. Was tut Network Appliance in dieser Hinsicht für seine Kunden?

NetApp: Daten sind heute das A und O. Damit rücken Security und Storage enger zusammen. Ausfallsichere Systeme, aber auch minutenschnelle Wiederherstellung ganzer Terabyte von Daten bilden bei uns die Grundlage. Eine Ebene weiter geht es bereits um Datenintegrität. Bei jedem erneuten Abruf müssen die Daten genauso aussehen wie zuletzt gespeichert. Dies garantieren wir übrigens auch auf lange Sicht mit unserer Software SnapLock Compliance oder SnapLock Enterprise – überspitzt formuliert bis in alle Ewigkeit. Einmal damit versiegelt, ist ein Dokument bis zu seinem Verfallsdatum weder veränderbar noch löschbar. Zudem haben wir mit dem Kauf der Firma Decru eine verschlüsselte Archivtechnik erworben – bei Diebstahl oder Verlust der Daten können die Daten von Unbefugten nicht gelesen werden. Wir halten diese Technologie für überaus zukunftsträchtig. Wenn man Analysten Glauben schenkt, sind gesetzliche Auflagen für das Verschlüsseln von Archivdateien nur eine Frage der Zeit. Neben unseren eigenen Techniken arbeiten wir aber auch intensiv mit Partnern wie Symantec zusammen.

BörseGo: Nennen Sie bitte unseren Lesern einige Argumente, warum man die Aktie Network Appliance zum jetzigen Zeitpunkt kaufen bzw. nicht verkaufen sollte.

NetApp: NetApp ist einer der großen Player in einem echten Wachstumsmarkt der IT-Branche und extrem gut positioniert. Unser Umsatz wächst von Jahr zu Jahr um zirka 30 Prozent, und wir nehmen dem Mitbewerb Marktanteile ab. Wir sind Marktführer bei NAS und IP-SAN, zwei Basistechniken der Speichervernetzung, die wir maßgeblich begründet haben. Das Unternehmen wird von einem Management-Team geleitet, das konstant gute Finanzergebnisse bringt und gleichzeitig immer wieder mit technischen Innovationen aufwartet, die zielsicher ein wirtschaftlicher Erfolg werden. Die erste Storage Appliance zählt hier ebenso dazu wie das neue iSCSI-Protokoll.

Herr Warmenhoven, wir bedanken uns vielmals für das Gespräch.

Hinweis in eigener Sache: Network Appliance ist als Marktführer im Bereich Netzwerk-Storage im dem Betafaktor Storage Zertifikat enthalten, dass die Dresdner Bank zusammen mit dem Anlegerdienst Betafaktor.de aufgelegt hat. Das Zertifikat ist geeignet, um mittel- bis langfristig in den Wachstumsmarkt Datenspeicherung zu investieren. Nähere Informationen erhalten sie unter diesem Link: [Link "Clicken Sie hier." auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar]

Auswahlkriterien für Unternehmen im Betafaktor Storage Basket Zertifikat:

  • Gleichgewichtung: Sowohl zum Start (13. Juni 2004) als auch nach jeder Überprüfung werden alle zehn enthaltenen Aktien mit je 10 Prozent gewichtet. Dies ermöglicht eine dauerhafte Risikostreuung ohne Klumpenbildung.
  • Solides Zahlenwerk: Es kommen nur Titel in Betracht, die im vergangenen Jahr schwarze Zahlen geschrieben haben und / oder in 2005 zumindest ein positives operatives Ergebnis erwarten lassen.
  • B2B-Fokussierung: Die Unternehmen sollen mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes im Geschäft mit professionellen Anwendern erzielen, um die Abhängigkeit von schnelllebigen Consumer-Modetrends möglichst gering zu halten.
  • Marktposition: Es werden überwiegend Marktführer berücksichtigt, als Beimischung können jedoch auch Wachstumswerte aus der „zweiten“ Reihe in den Basket Eingang finden.
  • Aufwärtstrends: Alle Werte notieren entweder in intakten Aufwärtstrends oder befinden sich in einer aussichtsreichen Turnaround-Situation. So entsteht ein besonders interessantes Chance/Risiko-Verhältnis.
  • Internationalität: Die Selektion ist nicht auf bestimmte Regionen begrenzt; da die meisten Marktführer jedoch in den USA ansässig sind, wird der Dollar-Raum tendenziell übergewichtet.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten