Analyse
14:29 Uhr, 14.03.2008

Interventionen zugunsten des US-Dollars ?

Erwähnte Instrumente

Der Dollar hat sich im bisherigen Verkauf am Freitag von seinem Absturz der vergangenen Tage etwas erholt. Den Grund hiefür sehen Händler in Spekulationen über eine bevorstehende konzentrierte Aktion der Notenbanken zur Stützung des Dollars.

In diesem Fall würden die ersten marktstützenden Maßnahmen für die US-Währung seit 13 Jahren gesetzt.

Goldman Sachs und Morgan Stanley sehen eine zunehmend größer werdende Wahrscheinlichkeit für eine koordinierte Intervention der Notenbanken zugunsten des Dollars.

Gerücht hin oder her, die Problematik ist klar. Die US Notenbank flutet den Markt mit Liquidität, um den Bankensektor zu stützen. Das wiederum bedeutet Inflation, also einen abwertenden US-Dollar.

Charttechnisch gestaltet sich die Situation wie folgt ...

EUR/USD im BIG PICTURE - Beängstigende US-Dollarschwäche. Was hat sie zu bedeuten? Kursziele ?

Datum 10.03.2008 - Uhrzeit 06:00

Fangen wir mit der charttechnischen Besprechung des US-Dollars über den US-Dollar Index Future an.

Anbei die genaue Spezifikation des US-Dollar Index Futures. Gehandelt wird der Future am New York Board of Trade (NYBOT).

Ticker-Symbol: DX (FINEX) Kursstand : 73,25

Kontraktumfang: US-$ 1000 mal U.S. Dollar Index Futureskurs

Tick-Größe: 0,01 Index-Punkte (US-$ 10/Kontrakt), alle Kursangaben in Index-Punkten mit 2 Dezimalstellen nach dem Komma (Basis = 100; der U.S. Dollar Index ist ein geometrisch-gewichteter Index aus 6 verschiedenen Währungen)

Kontraktmonate: März, Juni, September und Dezember

Handelszeiten: Montag - Freitag, 3:00 - 8:05 Uhr, 8:05 - 15:00 Uhr, die Schlusshandelsphase beginnt hier um 14:59 Uhr, Abendhandel: 19:00 - 22:00 Uhr New Yorker Zeit.

Letzter Handelstag: bis 10:16 am 2. Geschäftstag vor dem 3. Mittwoch des Verfallmonats

"Final Settlement": am 3. Mittwoch des jeweiligen Verfallmonats durch physische Lieferung von 6 Währungen mit folgender Gewichtung: Euro 57.6%, Japanischer Yen 13.6%, Britisches Pfund 11.9%, Kanadischer Dollar 9.1%, Schwedenkrone 4.2% und Schweizer Franken 3.6%. Der U.S. Dollar Index steigt (fällt), wenn der US-Dollar sich gegenüber den einbezogenen Währungen insgesamt aufwertet (abwertet).

Tägliches Preislimit: keins

Positions-Obergrenze: keine

Reportable Limit: ab 50 Kontrakte

Margin: Initial Margin: US-$ 1463, Maintenance Margin: US-$ 1100, Hedging Margin: US-$ 1100

Eine umfassende Liste der Kontraktspezifikationen der wesentlichen Futures, seien es Financials oder Commodities, finden Sie unter dem folgenden Link :

Liste der Kontraktspezifikationen - Bitte hier klicken.

Kurz-Kommentierung: Ausgehend von ca. 120 Punkten im jahr 2002 befindet sich der US-Dollar in einem übergeordneten Abwärtstrend. Die US Leitwährung wertet ab. Sehr schön ist in der Chartgrafik die deckelnde Abwärtstrendlinie zu erkennen. Sie verläuft derzeit bei 77,00-78,00 Punkten. Solange sie hält, solange der US-Dollar darunter notiert, ist der Trend intakt. Solange dürfte der US-Dollar in seinem Abwärtstaumel gefangen bleiben. Insofern bleibt der Greenback ein Short! Und zwar in Richtung der Unterkante des großen Abwärtstrendkanals bei ca. 63,00-67,00 Punkten. Ich gebe dieshalb einen solchen breiten Zielbereich an, weil der genaue Wert entscheidend davon abhängt, wie schnell der US-Dollar weiter fällt. Je länger sich der Verfall hinzieht, desto tiefer liegt der tatsächliche Kurszielwert.

Kursverlauf (oben) seit Februar 1997 (Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf (unten) seit März 1998 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Kursverlauf (Zoom in kleineres Zeitfenster) seit März 2007 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Eine übergeordnete protektive Stoplossabsicherung sollte im Bereich oberhalb von 78,00 Punkten erfolgen. Bei 77,60 liegt ein guter horizontaler Widerstand, hier kreuzt auch die Abwärtstrendlinie. Insofern würde ein Anstieg über 78,00 eine technische Stärke des US-Dollars bedeuten. Über 78,00 bestünde die Chance auf eine erhebliche Aufwertungsphase. Insofern sollte man aus charttechnischer Sicht über 78,00 nicht mehr die Shortseite präferieren.

EUR/USD aktuell 1,5385 USD (Euro gegenüber US-Dollar)

Kursverlauf (oben) seit 1998 (Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf (unten) seit Juni 2005 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Kurz-Kommentierung: Dieser Basiswert läßt sich charttechnisch phänomenal gut prognostisch eingrenzen. Seit Mitte vergangenen Jahres bricht EUR/USD über ein charttechnisch ganz entscheidendes Widerstandslevel bei 1,3666 USD aus. Es handelt sich um das Top einer riesigen SKS Wende der Jahre 2004 bis 2005, die dadurch final zu einer großen Trendfortsetzungsformation umfunktioniert wurde. Wie Sie der aktuellen Chartgrafik entnehmen können, ist das Währungsverhältnis in den vergangenen Wochen aus einem mehrmonatigen steigenden und damit bullischen Konsolidierungsdreieck regelkonform nach oben ausgebrochen. Als maßgeblich war der Anstieg über 1,4975 USD anzusehen.

Die charttechnisch ermittelten Kurszielmarken liegen nach wie vor bei 1,6000 und 1,8000 USD. Für die kommenden 2-3 Jahre erwarten wir sogar einen Anstieg über 2,0000 USD. Das wiederum paßt zu unserer Einschätzung, wonach es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Ölpreis im 180 $ Bereich pro Barrel notieren könnte.

Wichtig! Ab jetzt sollte EUR/USD nicht mehr unter 1,4700 USD abfallen. Wenn doch, würde dies eine Korrektur zunächst bis ca. 1,4200 USD einleiten.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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