Internationale Börsen überwiegend schwächer
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Großbritannien: Der FTSE All Share-Index legte im Wochenverlauf in GBP gerechnet um 0,2 Prozent zu. Gleichzeitig konsolidierte der FTSE 100-Index über der Marke von 5.000 Punkten. Bisher verzeichnete der Markt in diesem Jahr eine 6-prozentige Korrektur zwischen marktbreiten und mittelgroßen Unternehmen.
Tesco tendierte in diesem Jahr 10 Prozent schwächer als der Markt. Wir sehen dies jedoch als Chance an, unsere Gewichtung in einem langfristig attraktiven Wachstumstitel anzuheben.
Die sehr gute Entwicklung von Pharmatiteln war für unsere Portfolios ungünstig. Unsere Untergewichtung in Versorgern erwies sich aber als vorteilhaft.
Im Hinblick auf die Gewinnmeldungen für die von uns favorisierten Titel war es eine gute Woche. Die auf unserer Favoritenliste stehenden Unternehmen Reed Elsevier, Reuters, Yell und Standard Chartered legten allesamt erfreuliche Zahlen vor. Der Blue Chip-Bergbautitel BHP Billiton, der auf unserer Top 20-Liste übergewichtet ist, verzeichnete einen Anstieg der Gewinne um 127 Prozent. Dies war eine Folge der anhaltenden Nachfrage aus China.
USA: Der S&P 500-Index gab im Wochenverlauf in lokaler Währung um 0,4 Prozent nach. Der NASDAQ-Index büßte 1,2 Prozent ein.
Die Pharmabranche zog gegen Ende der Woche deutlich an, denn die Federal Drug Administration entschied, daß das Medikament Vioxx von Merck wieder vermarktet werden darf. Wir haben begonnen, unsere starke Untergewichtung in marktbreiten Pharmatiteln durch Investments in Wyeth und Bristol Myers zu korrigieren.
Die Saison für die Veröffentlichung der Quartalsgewinne liegt fast hinter uns. Der Trend bei den Ankündigungen war im Allgemeinen positiv. Zwei Drittel der Unternehmen haben die Erwartungen übertroffen.
Obwohl das geschätzte Gewinnwachstum für das 4. Quartal mit über 14 Prozent respektabel ist, bestätigt es eine Abschwächung der Konjunktur.
Der erneut stärkere Ölpreis gibt unseren Portfolios einen Schub. Obwohl die Ölbranche konsolidieren könnte, sind wir mit unserer Übergewichtung nach wie vor zufrieden.
Europa: Auf EUR-Basis gaben europäische Aktien in der letzten Woche leicht nach.
Das Wirtschaftswachstum für das Jahr 2004 wurde nach unten korrigiert. Die Ursache dafür war die enttäuschende Entwicklung in Deutschland, wo das Wachstum im 4. Quartal 0,2 Prozent sank.
Diese Woche war durch eine rasante Branchenrotation gekennzeichnet. Unsere Portfolios wurden durch eine starke Untergewichtung des Pharmasektors sowie Kursverluste in Bautiteln belastet. Wir wurden weiterhin durch die Übergewichtung des italienischen Autobahnbetreibers Autostrade beeinträchtigt. Ein weiterer negativer Faktor war die Schwäche im Bereich der Versorger.
Eine erste Lohnforderung von 6 Prozent durch die Gewerkschaft IG Metall ist durch die zuletzt sehr gute Entwicklung von Thyssen Krupp möglicherweise gerechtfertigt, belegte jedoch die Möglichkeit umfangreicher Lohnerhöhungen.
Japan: Japanische Aktien beendeten die Woche gemessen am TOPIX-Index in JPY gerechnet um 0,2 Prozent schwächer.
Es scheint nur eine geringe Übereinstimmung zwischen den Gewinnzahlen der Unternehmen, die sich gut behaupten, und den Wirtschaftsnachrichten zu bestehen. Die jüngsten Daten zur Konjunktur weisen für die ersten drei Quartale des Jahres 2004 ein negatives Wachstum aus.
Auf Branchenebene schwenkte man von auf den Binnenmarkt ausgerichteten Unternehmen auf das Thema Rohstoffe um. Angeführt wurde diese Entwicklung durch die Segmente Öl, Kohle, Eisen und Stahl. Wir sind im letztgenannten Bereich übergewichtet.
Die Mitsubishi Tokyo Financial Group gab die geplante Fusion mit UFJ Holdings bekannt. Dadurch wird die weltweit größte Bankengruppe entstehen.
Asien & Schwellenländer: Im Wochenverlauf legten die Schwellenländermärkte die kräftigste Wertentwicklung vor. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index verzeichnete in USD gerechnet einen Anstieg von 0,6 Prozent. Die brasilianische BOVESPA legte 1,7 Prozent zu.
Die wichtigste Nachricht aus Asien war die Andeutung Koreas, neben US-Staatsanleihen festverzinsliche Wertpapiere breiter zu diversifizieren.
Die Inflationszahlen aus China fielen niedriger als erwartet aus. Damit verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr.
Aufgrund des steigenden Kaufinteresses an Risikopapieren starteten die lateinamerikanischen Märkte fest in dieses Jahr. Brasilien macht derzeit aber einen weniger attraktiv bewerteten Eindruck.
Nippon Steel wird im nächsten Jahr mit einem Preisanstieg für brasilianisches Eisenerz konfrontiert werden. Dies könnte Bergbautiteln - und zwar insbesondere CVRD - zugute kommen.
Anleihen: In seiner halbjährlichen Ansprache vor dem US-Kongress gab Alan Greenspan erneut eine zuversichtliche Einschätzung des US-Wirtschaftswachstums ab. Gleichzeitig warnte er vor einem steigenden Inflationsdruck. Da weitere Zinserhöhungen anstehen, stieg die Rendite 10-jährigen US-Staatsanleihen um 0,20 Prozent.
Hinsichtlich der Duration werden wir die Short-Positionierung unserer Portfolios reduzieren, falls die erwartenden Wirtschaftsdaten gut ausfallen.
In Großbritannien hat sich der Tonfall des Inflationsberichts von zurückhaltend auf neutral verändert. Die Zinsen könnten wieder ansteigen, falls der Immobilienmarkt weitere Anzeichen von Stärke zeigt.
Die Zinsdifferenzen von Unternehmensanleihen sind im Wochenverlauf geschrumpft. Der Markt hat keine Probleme, das Neuemissionsvolumen zu verarbeiten.
Auch bei Hochzinsanleihen sind die Zinsdifferenzen nun etwas enger. Der Trend der jüngsten Gewinnmeldungen war für den Markt positiv.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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