Interesse an Vermögenswirksamen Leistungen sinkt erneut
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Das Interesse der Bevölkerung an der Anlage in Vermögenswirksamen Leistungen (VL) ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Damit setzt sich der rückläufige Trend seit dem Jahr 2003 kontinuierlich fort. Wie aus einer repräsentativen Befragung von TNS Infratest hervorgeht, nutzten 2008 noch 41 Prozent Vermögenswirksame Leistungen. Das war ein Prozentpunkt weniger als 2007. Im Jahr 2003 waren es sogar noch 49 Prozent.
Auffällig ist das deutlich nachlassende Interesse an der Anlage in VL bei jungen Arbeitnehmern in Deutschland. Gegenüber 2007 sank die Zahl der VL-Verträge der 20- bis 29-Jährigen um sechs Prozentpunkte auf jetzt 29 Prozent. "Dabei sollten gerade junge Arbeitnehmer VL als Einstieg für den Aufbau einer Altersvorsorge nutzen. Denn wer langfristig in Vermögenswirksame Leistungen anlegt, kann ein beachtliches Vorsorgekapital aufbauen", so Peter Klingseisen, Gruppenleiter im Produktmanagement bei Union Investment.
"Viele Auszubildende verschenken dadurch gleich doppelt Geld. Denn einerseits verzichten sie auf staatliche Arbeitnehmersparzulage und andererseits auf einen eventuellen Arbeitgeberzuschuss", so Klingseisen. Für VL-Anlagen in Aktienfonds zahlt der Staat bis zu einem Höchstbetrag von 400 Euro pro Jahr derzeit 18 Prozent Arbeitnehmersparzulage - das entspricht 72 Euro jährlich. Momentan werde in der Politik auch darüber diskutiert, die Förderung rückwirkend ab dem 1. Januar 2009 auf 20 Prozent der Sparsumme, maximal 80 Euro pro Jahr, anzuheben.
Sparbeiträge in einen Bausparvertrag werden aktuell bis zu einer Höhe von jährlich 470 Euro mit einer neunprozentigen Prämie (rund 42 Euro) unterstützt. Grundlage für die Inanspruchnahme der staatlichen Förderung ist die Höhe des zu versteuernden Einkommens. Bei Ledigen darf es maximal 17.900 Euro betragen, bei Verheirateten maximal 35.800 Euro. Auch hier plane die Politik eine Anhebung der Grenzen auf 20.000 beziehungsweise 40.000 Euro rückwirkend zum 1. Januar 2009, wodurch der Empfängerkreis der staatlichen Förderung erweitert würde, erklärt Union Investment.
Als Hauptgrund für die Nicht-Anlage in Vermögenswirksame Leistungen wurde fehlendes Geld genannt. Mit 30 Prozent wurde dieses Argument am häufigsten genannt. "Was viele nicht wissen ist, dass der Arbeitgeber diese Anlageform in den meisten Fällen mit sieben bis 40 Euro im Monat laut Tarifvertrag beziehungsweise individueller Vereinbarung bezuschusst und damit nur geringe oder gar keine eigenen Beiträge geleistet werden müssen", so Klingseisen.
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