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10:16 Uhr, 04.10.2001

Interessante Berichte des Feiertags

Nach der Compaq-Warnung: Intel,AMD gefährdet?

Der "perfekte Sturm" der die Bilanzen von Compaq Computer eintrübte wird zeitverzögert die Earnings von Intel und AMD beeinflussen. Das ist die Befürchtung von Analysten. Intel und AMD, die 90% der Prozessoren verkaufen, die in den PCs vorzufinden sind, werden im vierten Quartal von den in der Gewinnwarnung von Compaq beschriebenen Faktoren Gewinneinbrüche hinnehmen müssen. "Die Frage ist nicht, ob Intel die Planzahlen korrigieren wird, sondern um wie stark diese Korrektur aussehen wird," so Dan Niles von Lehman Brothers. "Und das gilt für das vierte Quartal, nicht das dritte." Compaq warnte davor, dass eine Reihe von negativen Faktoren das Ergebnis im Q3 belastet habe. Zu diesen Faktoren gehören Logistikprobleme im September und hausgemachte Probleme, die durch das Merger mit HP ausgelöst wurden. CEO umschrieb die Situation mit einem "perfekten Sturm," der den Umsatz um mehr als $1 Mrd. senkte und einen Verlust im dritten Quartal verursachen wird. Intel wird vermutlich jetzt keine Warnung ausgeben, da man bereits am 6. September davor warnte, dass der Umsatz im dritten Quartal am unteren Ende der Umsatzprognosen liegen wird.



Siebel bekommt zunehmend Konkurrenz

Siebel Systems, der historische und aktuelle Marktführer im CRM-Sektor, hat laut AMR Research nun mit nennenswerter Konkurrenz zu kämpfen. Zu dieser gehören Unternehmen wie die SAP AG, PeopleSoft und Oracle. Das in Kalifornien ansässige Siebel Systems war für eine lange Zeit das einzige Unternehmen, dass CRM-Plattformen verkaufte. Aufgrund dieser dominanten Position konnten Siebel bisher höhere Preise für Sonderdienstleistungen verlangen. Dadurch erhöhte man das Gewinn- und Umsatzwachstum. Erst kürzlich haben SAP, PeopleSoft und Oracle die Jagd auf Siebel begonnen. "Es ist jetzt nicht mehr nur ein Rennen mit einem Pferd," so Rod Johnson und Joanie Rufo in der AMR Research Studie. Nun wird zunehmend Druck auf dem Management von Siebel Systems lasten, und einige Experten sehen bereits erste Auswirkungen auf die Bilanzen des Unternehmens, obwohl Tom Siebel, der CEO von Siebel, immer wieder bekundet, dass alles in Ordnung sei.



Cisco Systems legt Akquisitionsstrategie offen

Cisco Systems, der weltweit führende Anbieter von Netzwerk-Ausrüstung, wird in diesem Jahr wieder Akquisitionen durchführen, um in neue Märkte zu expandieren, allerdings seien Big Caps wie Nortel Networks kein Ziel für einen eventuellen Aufkauf.
John Chambers reagiert mit dieser Stellungnahme auf Spekulationen der Anleger, dass Cisco Nortel Networks, die weit unter dem Allzeithoch von $84 gehandelt werden, aufkaufen würde. Chambers lehnte es ab, sich über die Wirtschaftslage zu äußern, er gab nur bekannt, dsas die Geschwindigkeit der Entlassungen weltweit "unglücklicherweise eher schneller als langsamer" werden wird. Ebenfalls gab Chambers keinen Hinweis auf den Verlauf des aktuellen Quartals. Man erwartet zum Bilanzveröffentlichungstermin am 5. November ein um 5% niedrigeres Niveau gegenüber dem Vorjahr, wo $4.3 Mrd. Umsatz gemeldet wurden. "Sie werden sehen, dass wir in diesem Jahr in neue Märkte durch Aktien und Cash expandieren werden," so Chambers. Chambers sieht sein Unternehmen als Profiteur der herabgesetzten Bewertungen vieler Unternehmen. In diesem Jahr seien 8 bis 10 kleine bis mittelständige Unternehmen im Akquisitionspetto des Netzwerk-Ausrüsters. "Ich weis nicht, wie wir Unternehmen gleicher Größe, verschiedener Kulturen und Ursprungsgebieten kombinieren sollen (...) wir bevorzugen es, nicht börsennotierte und nicht allzu große Unternehmen zu akquirieren." Die Aktien von Cisco fielen in die Nähe eines Jahrestiefs am Dienstag und schlossen 4% im Minus bei $11.48.



Internet: Bewertungen im freien Fall

Internet Unternehmen wurden im vergangenen Quartal noch günstiger bewertet. Unternehmen bezahlten insgesamt nur noch $7.4 Mrd. für 300 Dot.Com Unternehmen, was einem Einbruch von mehr als 30% gegenüber dem Vorquartal entspricht. Die Käufer hätten sich im vergangenen Quartal noch stärker nach Schnäppchen umgesehen, berichtet das Online-Magazin Webmergers. Der durschnittliche Preis für ein Unternehmen aus dem Internet lag im abgelaufenen Quartal bei $25 Mio., 32% unter den $37 Mio. vom Vorquartal. "Die Bewertungen im allgemeinen sind zurück gegangen. Aber es gab auch keine wirklich beeindruckenden Mergers, die die Bewertungen nach oben hätten schrauben können," so Tim Miller, Präsident von WebMergers.
Die Bewertungen von Internet Unternehmen sind nun seit gut einem Jahr im freien Fall, was die Investoren immer mehr nach Alternativen im Techsektor Ausschau halten lässt. Im laufenden Quartal könnte man "eine Vielzahl" von Mergers im Internet-Sektor beobachten können, weil die Bewertungen noch weiter zurück gingen. "Der starke Rückgang der Bewertungen nach dem 11. September könnte zu Übernahmeversuchen von börsennotierten Unternehmen führen, die als unterbewertet betrachtet werden," so ein Zitat aus dem aktuellen Bericht von Webmergers.



Ariba, Commerce One - Software vor neuen Tiefs?

DB Alex. Brown ist der Meinung, dass viele Aktien von Software Unternehmen in den kommenden Quartalen auf Grund schwachen Fundamentandaten neue Tiefstände markieren könnten.

Aktien mit hohen Risiko seien lt. der Investmentbank:

Commerce One
Ariba
Extensity
Docent
i2 Technologies
Evolve
Marimba

Mittleres Risiko:

Agile Software
BEA Systems
Oracle
Tibco Software
Mercury Interactive
Cognos

Geringes Risiko:

Webex
Business Objects

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