Munich Re, Lufthansa und SAF-Holland legen Zahlen vor - US-Justizministerium leitet Kartellverfahren gegen Google ein
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Erwähnte Instrumente
- Goldman Sachs soll Strafe in USA von 2,8 Milliarden Dollar zahlen
- Procter & Gamble übertrifft Schätzungen deutlich
- Baugenehmigungen steigen stärker als erwartet
- CDU will Aktiensparen attraktiver machen
- Corona-Maßnahmen: Oppositionsparteien kritisieren Umgehung des Parlaments
- Apple bleibt wertvollste Marke der Welt
- Intel verkauft Flash-Speicherchip-Geschäft
- BMW erzielt hohen Free Cashflow im dritten Quartal
- Sartorius erhöht Ausblick
- Jenoptik senkt Umsatzprognose
- IBM: Umsatz sinkt weiter
DAX
- Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste Abwärtskorrektur auch am Dienstag fortgesetzt. Vor allem die steigenden Corona-Zahlen sorgen für Ernüchterung am Markt, lassen sich doch neue Lockdowns wahrscheinlicher werden. Zudem schwindet die Hoffnung, dass in den USA noch vor der anstehenden Präsidentschaftswahl ein neues Konjunkturpaket verabschiedet werden kann. Die Verhandlungsführerin der Demokraten, Nancy Pelosi, hatte am Wochenende eine Frist bis einschließlich Dienstag gesetzt, um noch vor der Wahl ein neues Hilfspaket verabschieden zu können. Republikaner und Demokraten können sich aber bereits seit Monaten nicht auf Umfang und Details eines neuen Hilfspakets einigen. Im Fokus bleibt auch die Berichtssaison: Am Abend nach US-Börsensschluss legt der Streaminganbieter Netflix seine Quartalszahlen vor. Am Nachmittag veröffentlichten in Deutschland Munich Re, Lufthansa und SAF-Holland vorläufige Zahlen.
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Unternehmen
- Der Rückversicherer Munich Re hat im dritten Quartal wegen der Corona-Pandemie einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht. Der Gewinn werde im Quartal voraussichtlich rund 200 Millionen Euro betragen, teilte der Rückversicherer mit. Im Vorjahresquartal hatte die Munich Re noch 865 Millionen Euro verbucht. Die von Covid 19 bezifferten Schäden im dritten Quartal 2020 bezifferte die Munich Re auf rund 800 Millionen Euro.
- Wegen der Corona-Krise hat die Deutsche Lufthansa auch im dritten Quartal einen hohen operativen Verlust verbucht. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) betrug nach vorläufigen Zahlen minus 1,262 Milliarden Euro, wie die Lufthansa am Dienstagnachmittag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte die Lufthansa noch einen operativen Gewinn von plus 1,297 Milliarden Euro eingeflogen. In den ersten neun Monaten des Jahres beläuft sich das angepasste EBIT auf minus 4,161 Milliarden Euro, nach plus 1,715 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte freie Cashflow betrug im dritten Quartal minus 2,069 Milliarden Euro. Die liquiden Mittel summierten sich per Ende September auf 10,1 Milliarden Euro.
- Der im LKW-Zulieferer SAF-Holland hat im dritten Quartal einen deutlichen Umsatu und Gewinnrückgang verbucht. Der Umsatz sank von 312,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 232 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) verringerte sich von 17,0 auf 14,9 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge konnte allerdings von 5,4 Prozent auf 6,4 Prozent zulegen. Coronabedingt sieht das Unternehmen erhebliche Unwägbarkeiten im vierten Quartal, hält an seiner Prognose aber vorerst fest.
- Im Zusammenhang mit dem sogenannten 1MDB-Skandal in Malaysia steht die US-Investmentbank Goldman Sachs offenbar vor einer Einigung mit der US-Justiz. Einem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge sieht der Vergleich vor, dass Goldman Sachs in den USA eine Strafe von 2,8 Milliarden Dollar an das Justizministerium zahlt.
- Das US-Justizministerium wird Medienberichten zufolge ein Kartellverfahren gegen Google einleiten. Demnach besteht der Verdacht, dass Google seine marktbeherrschende Stellung bei der Internet-Suche wettbewerbswidrig ausnutzt.
- Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble hat in seinem ersten Geschäftsquartal 2020/21 den Umsatz um neun Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar gesteigert und damit die Analystenschätzungen von 18,4 Milliarden Dollar deutlich übertroffen. Der Nettogewinn legte um fast 20 Prozent auf 4,31 Milliarden Dollar zu. Das Ergebnis je Aktie lag mit 1,63 Dollar deutlich über den Schätzungen von 1,41 Dollar.
- Microsoft und das von Elon Musk gegründete Raumfahrtunternehmen SpaceX kooperieren künftig bei der Bereitstellung
von Cloud-Diensten per Satellit für Anwendungen in der Raumfahrt. Damit wollen die beiden Unternehmen der Cloud-Sparte von Amazon Konkurrenz machen, das vor rund drei Monaten die Gründung eines eigenen Teams für Luft- und Raumfahrtdienstleistungen angekündigt hatte. - Der Gabelstaplerhersteller Kion hat seine Prognose für 2020 präzisiert und erwartet nun einen Umsatz von 7,85 bis 8,45 Milliarden Euro, einen Auftragseingang zwischen 8,9 und 9,6 Milliarden Euro und einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) von 265 bis 305 Millionen Euro.
- Die wertvollsten Marken der Welt sind durch die Corona-Pandemie noch wertvoller geworden. Laut Analyse des Cosulting-Unternehmens Interbrand bleibt Apple die wertvollste Marke der Welt. Der Markenwert erhöhte sich binnen Jahresfrist um 38 Prozent auf 323 Milliarden Dollar. Auf dem zweiten Rang folgt der Onlinehändler Amazon, der seinen Markenwert um 60 Prozent auf 200 Milliarden Dollar steigern konnte. Auf Platz drei landet Microsoft.
- Das Medizintechnikunternehmen Siemens Healthineers will seinen indischen Standort deutlich ausbauen und in den kommenden fünf Jahren 160 Millionen Euro in dem asiatischen Land investieren. Am Standort Bengaluru soll ein neues Innovationszentrum entstehen, das ein hochmodernes Werk für Produkte aus dem Bereich der medizinischen Bildgebung beinhaltet. Kostengünstige Produkte, die in Schwellenländern gefragt sind, will Siemens Healthineers künftig zentral in Indien fertigen.
- Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen weiteren Auftrag der Bundeswehr erhalten. Das Unternehmen soll über 170 Fahrer-Nachtsichtgeräte zur Modernisierung des Schützenpanzers Marder liefern. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 24 Millionen Euro brutto und umfasst zudem logistische Anteile, Ausbildung und weitere Serviceleistungen. Die Auslieferung beginnt Ende 2021 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
- Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius hat nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal seinen Ausblick für das Gesamtjahr leicht erhöht. Das Umsatzwachstum dürfte demnach am oberen Ende der bisherigen Spanne von 22 bis 26 Prozent liegen, teilte Sartorius mit. Die um Sondereffekte bereinigte operative Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet das Management nun bei rund 29,5 Prozent statt wie zuvor bei 28,5 Prozent. Im dritten Quartal konnte Sartorius den Umsatz um 35,1 Prozent auf 623,2 Millionen Euro steigern, während das bereinigte EBITDA um 58,1 Prozent auf 195,1 Millionen Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn legte um rund 75 Prozent auf 68 Millionen Euro zu.
- Der Technologiekonzern Jenoptik hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2020 gesenkt und rechnet nun mit Erlösen von 730 bis 750 Millionen Euro, nachdem zuvor noch 770 bis 790 Millionen Euro in Aussicht wurden. Die bereinigte Marge des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigte EBITDA-Marge) soll nun aber am oberen Ende der bisher prognostizierten Spanne von 14,5 bis 15,0 Prozent liegen, heißt es. Im dritten Quartal habe der Umsatz über dem zweiten Quartal aber unter dem Vorjahreswert gelegen, erläuterte Jenoptik. Die Ergebnisqualität habe sich im dritten Quartal weiter verbessert.
- Der Chiphersteller Intel verkauft sein Geschäft mit Flash-Speichern an das koreanische Unternehmen SK Hynix. Der Kaufpreis beträgt rund 9 Milliarden Dollar, wie Intel mitteilte. Mit der Transaktion zieht sich Intel fast aus dem gesamten Speichergeschäft zurück und behält nur das Geschäft mit hochentwickelten Speichern wie sie etwa in Datenzentren zum Einsatz kommen.
- Der Autobauer BMW hat am Vorabend überraschend Daten zum Finanzmittelzufluss im Kerngeschäft veröffentlicht. Zwischen Juli und Ende September habe man im Kerngeschäft mit dem Autobau einen Free Cashflow von 3,07 Milliarden Euro verzeichnet, teilte BMW mit. Im Vorjahreszeitraum waren es hingegen nur 714 Millionen Euro gewesen. Der Anstieg sei auf die schnelle Erholung in einigen Märkten, Optimierungen beim Working Capital sowie auf niedrigere Fixkosten und Investitionsausgaben zurückzuführen, teilte BMW mit. BMW bestätigte seine bisherigen Ergebnisprognosen für die einzelnen Sparten sowie den Gesamtkonzern. Zugleich wies BMW erneut auf die hohe Unsicherheit im Ausblick hin.
- Das IT-Unternehmen IBM hat im dritten Quartal zwar den Umsatz mit Cloud-Dienstleistungen deutlich gesteigert, insgesamt aber einen weiteren Umsatzrückgang verzeichnet. Die Erlöse sanken gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp drei Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn um zwei Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar zulegte. Die Zahlen lagen insgesamt im Rahmen der Erwartungen, die Aktien reagierten aber im nachbörslichen US-Handel mit Kursverlusten auf die Zahlen.
Konjunktur & Politik
- Das britische Oberhaus hat mit großer Mehrheit gegen das sogenannte Binnenmarktgesetz gestimmt, mit dem Premierminister Boris Johnson Teile des bereits gültigen Austrittsabkommens mit der EU wieder aushebeln wollte. Das House of Lords votierte am Dienstag mit 395 zu 169 Stimmen gegen den Gesetzesentwurf. Das Unterhaus hatte hingegen zuvor für den Gesetzentwurf gestimmt.
- Die Baugenehmigungen in den USA sind im September um 5,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit stärker als erwartet gestiegen. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 3,0 Prozent, nach einem Rückgang um 0,5 Prozent im Vormonat. Die Baubeginne stiegen im September hingegen schwächer als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Plus von 1,9 Prozent verzeichnet, während die Analysten mit 3,5 Prozent gerechnet hatten, nach einem Einbruch um 6,7 Prozent im August.
- Die Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag haben heftige Kritik daran geübt, dass wesentliche Entscheidungen in der Corona-Krise unabhängig vom Parlament getroffen werden. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) bezeichnete es im Deutschlandfunk als "gefährliche Schieflage", dass die Bundesregierung seit Monaten wesentliche Entscheidungen ohne den Bundestag treffe. FDP und Linke haben Initiativen für eine Stärkung des Parlaments erarbeitet. Die FDP will etwa erreichen, dass Grundrechtseinschränkungen künftig zeitlich stärker begrenzt werden und auch nicht mehr auf dem Verordnungsweg wie aktuell verabschiedet werden dürfen. Unterdessen will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Rahmen des dritten "Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" die Sonderrechte der Regierung dauerhaft behalten und sogar noch ausweiten. Spahn zeigte sich aber offen für eine stärkere Parlamentsbeteiligung.
- Die CDU will das Aktiensparen in Deutschland attraktiver machen und so die Vermögensbildung in Deutschland erleichtern. In einem bisher unveröffentlichten Positionspapier fordern die Christdemokraten, dass Arbeitnehmer für mindestens 3500 Euro pro Jahr steuerfrei Mitarbeiteraktien oder andere Anteile erhalten dürfen, wie die "Welt" berichtet. Bei Familien soll der entsprechende Freibetrag noch höher liegen. Zudem sollen Kursgewinne mit Aktien ab einer bestimmten Haltedauer nicht mehr steuerpflichtig sein, wie es bereits vor der Einfühung der Abgeltungssteuer der Fall war.
- Die Aussichten auf dem europäischen Arbeitsmarkt haben sich im September aufgehellt. Das sogenannte European Labour Market Barometer, das heute erstmals veröffentlicht wurde, verbesserte sich um 0,8 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 98,7 Zähler, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Europäische Netzwerk der öffentlichen Arbeitsverwaltungen (European Network of Public Employment Services, PES) mitteilte.
- Der Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone ist im August saisonbereinigt auf 20 Milliarden Euro gestiegen, von 17 Milliarden Euro im Juli. Der Handelsbilanzüberschuss erhöhte sich von 30 Milliarden Euro auf 32 Milliarden Euro.
- Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich für flexiblere Ladenöffnungszeiten im Einzelhandel ausgesprochen. So könnten einerseits Einnahmeverluste durch die Corona-Krise kompensiert und der Gesundheitsschutz verbessert werden. "Jetzt muss man überlegen, wie man das Einkaufen so organisieren kann, dass sich die Menschen nicht in dichten Trauben vor den Geschäften drängen und Infektionsrisiken entstehen, sondern dass alle entspannt einkaufen können und sich der Andrang verteilen kann", sagte Altmaier.
- Die Erzeugerpreise in Deutschland haben im September über den Erwartungen gelegen. Im Vergleich mit dem Vormonat wurde ein Anstieg um 0,4 Prozent verzeichnet, während die Volkswirte eigentlich mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet hatten. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat gingen die Erzeugerpreise um 1,0 Prozent zurück, hier war aber ein stärkerer Rückgang um 1,4 Prozent erwartet worden.
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