Institute: Finanzkrise noch nicht überstanden
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Berlin (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland ist die Finanzkrise noch nicht überstanden. Neue Erschütterungen des internationalen Finanz- und Bankensystems seien keineswegs ausgeschlossen, so die Volkswirte in ihrem Herbstgutachten. Die Experten gehen ebenso wie der Internationale Währungsfonds und die Europäische Zentralbank davon aus, dass den Banken noch umfangreiche Abschreibungen und Wertberichtigungen im Bereich der toxischen Assets und der Kreditportfolios bevorstehen. Rückschläge an den Aktienmärkten könnten zusätzlichen Druck auf die Eigenkapitalausstattung der Banken ausüben. Dies könnte zu einem erneuten Vertrauensverlust auf den Kapitalmärkten führen und auf die Realwirtschaft ausstrahlen. Daher bestehe eine große Gefahr, dass die ohnehin restriktiver werdenden Finanzierungsbedingungen der Unternehmen in eine Kreditklemme münden und die konjunkturelle Erholung erheblich behindern.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich die konjunkturelle Gesundung weltweit schneller durchsetzt als in der Herbstprognose veranschlagt, so die Institute. Zwar sei die Erholung im Anschluss an Bankenkrisen in der Vergangenheit meist schleppend verlaufen; allerdings habe es auch selten so ausgeprägte Maßnahmen zur Konjunkturstabilisierung gegeben wie derzeit. Insbesondere könnte die Nachfrage der USA infolge eines stärker als hier unterstellten Konsumanstiegs rascher expandieren und so kräftigere Impulse für die Weltwirtschaft aussenden. Als exportorientiertes Land würde Deutschland davon überproportional profitieren, so die Institute.
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