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12:14 Uhr, 15.10.2009

Institute: Deutschland verlässt Krise nur langsam

Berlin (BoerseGo.de) - Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland gehen davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft schneller von der Krise erholen wird als bislang angenommen. Wie aus dem heute veröffentlichten Herbstgutachten hervorgeht, rechnen die Institute für das Jahr 2010 nunmehr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,2 Prozent. In ihrem Frühjahrsgutachten hatten sie nur ein Wachstum von 0,5 Prozent prognostziert. Für das laufende Jahr rechnen sie nun mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 5,0 Prozent (bisher: 6,0 Prozent).

Insgesamt sind die Institute aber nach wie vor der Meinung, dass sich die deutsche Wirtschaft - nach dem kräftigen Produktionsanstieg im dritten Quartal 2009 - nur langsam aus der Krise bewegen wird. "Aufgrund der immer noch schwachen Expansion der Weltwirtschaft werden die deutschen Exporte lediglich in moderatem Tempo zulegen. Die Inlandsnachfrage dürfte nur sehr langsam anziehen", heißt es in dem Gutachten. Die Investitionsbereitschaft der Firmen werde aufgrund nur wenig verbesserter Absatzperspektiven und der ungünstiger werdenden Finanzierungsbedingungen gering bleiben und die privaten Konsumausgaben würden mehr und mehr durch die verschlechterte Lage am Arbeitsmarkt belastet. Im Jahresdurchschnitt gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten von 4,1 Millionen Arbeitslosen aus.

Infolge der schwachen Konjunktur dürften die Verbraucherpreise kaum steigen, so die Institute weiter. Zwar werde die Verteuerung des Rohöls, die in den vergangenen Monaten zu beobachten war, weiterhin auf die Energiekosten durchwirken. Die Kerninflation werde sich aufgrund der schlechten Nachfragesituation aber weiter abschwächen. Für den Durchschnitt des Jahres 2010 erwarten sie einen Preisanstieg von 0,6 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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