Inflationsdruck nimmt wieder zu
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Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Februar wieder beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte. Experten der Banken hatten mit einer Teuerungsrate von ebenfalls 5,1 Prozent gerechnet, nach 4,9 Prozent im Januar.
Der Krieg in der Ukraine hat bereits zu höheren Gas- und Ölpreisen geführt und könnte damit den Inflationsdruck in Deutschland zusätzlich befeuern.
Im Dezember 2021 hatte die Inflationsrate in Deutschland mit 5,3 Prozent den höchsten Stand seit Juni 1992 erreicht. Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index betrug die Inflationsrate im Februar sogar 5,5 Prozent, nach 5,1 Prozent im Januar.
"Obwohl die Basiseffekte infolge der temporären Mehrwertsteuersenkung und dem Preisverfall der Mineralölprodukte im Jahr 2020 seit Januar 2022 entfallen, bleibt die Inflationsrate hoch", erläuterte das Statistische Bundesamt. "Einen Einfluss haben hier weiterhin coronabedingte Effekte, wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie bei den Energieprodukten. Diese Effekte werden überlagert durch die Unsicherheiten infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine."
Die Warenpreise legten im Februar um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, die Preise für Dienstleistungen um 2,8 Prozent. Die Energiepreise verteuerten sich auf Jahressicht erneut stark überdurchschnittlich mit einem Plus von 22,5 Prozent. Nahrungsmittelpreise waren um 5,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Die Inflationsrate liegt bereits längere Zeit deutlich über dem EZB-Ziel von zwei Prozent. Die weiterhin hohe Inflation in Deutschland und anderen Ländern der Eurozone könnte den Druck auf die EZB erhöhen, doch schon früher den Leitzins zu erhöhen. Im März soll zunächst das Pandemie-Anleihenkaufprogramm der EZB auslaufen. Leitzinserhöhungen könnten dann möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte anstehen. Vorläufige Inflationsdaten für die gesamte Eurozone werden am morgigen Mittwoch von der europäischen Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht.
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