Kommentar
14:13 Uhr, 01.03.2022

Inflationsdruck nimmt wieder zu

Nach einer leichten Entspannung im Vormonat hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland im Februar wieder beschleunigt. Der Krieg in der Ukraine könnte den Inflationsdruck weiter anheizen.

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Februar wieder beschleunigt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte. Experten der Banken hatten mit einer Teuerungsrate von ebenfalls 5,1 Prozent gerechnet, nach 4,9 Prozent im Januar.

Der Krieg in der Ukraine hat bereits zu höheren Gas- und Ölpreisen geführt und könnte damit den Inflationsdruck in Deutschland zusätzlich befeuern.

Im Dezember 2021 hatte die Inflationsrate in Deutschland mit 5,3 Prozent den höchsten Stand seit Juni 1992 erreicht. Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index betrug die Inflationsrate im Februar sogar 5,5 Prozent, nach 5,1 Prozent im Januar.

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"Obwohl die Basiseffekte infolge der temporären Mehrwertsteuersenkung und dem Preisverfall der Mineralölprodukte im Jahr 2020 seit Januar 2022 entfallen, bleibt die Inflationsrate hoch", erläuterte das Statistische Bundesamt. "Einen Einfluss haben hier weiterhin coronabedingte Effekte, wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie bei den Energieprodukten. Diese Effekte werden überlagert durch die Unsicherheiten infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine."

Die Warenpreise legten im Februar um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, die Preise für Dienstleistungen um 2,8 Prozent. Die Energiepreise verteuerten sich auf Jahressicht erneut stark überdurchschnittlich mit einem Plus von 22,5 Prozent. Nahrungsmittelpreise waren um 5,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Die Inflationsrate liegt bereits längere Zeit deutlich über dem EZB-Ziel von zwei Prozent. Die weiterhin hohe Inflation in Deutschland und anderen Ländern der Eurozone könnte den Druck auf die EZB erhöhen, doch schon früher den Leitzins zu erhöhen. Im März soll zunächst das Pandemie-Anleihenkaufprogramm der EZB auslaufen. Leitzinserhöhungen könnten dann möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte anstehen. Vorläufige Inflationsdaten für die gesamte Eurozone werden am morgigen Mittwoch von der europäischen Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht.


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  • mariahellwig
    mariahellwig

    ungeachtet dessen sinken die Zinsen deutlch. Bund Future mit strammen Tagesgewinn.

    16:25 Uhr, 01.03. 2022

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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