Kommentar
08:26 Uhr, 12.06.2024

Inflation in Deutschland beschleunigt sich etwas

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Mai wieder beschleunigt, wie die endgültigen Inflationsdaten bestätigen.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,4 %, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf endgültiger Basis bestätigte. Damit hat das Tempo des Preisanstiegs wieder etwas zugelegt. Im April und März hatte die Jahresveränderungsrate bei 2,2 % gelegen. Vorläufig war für Mai ebenfalls bereits eine Jahresrate von 2,4 % ermittelt worden.

„Die Inflationsrate zieht (...) wieder etwas an, vor allem wegen der weiterhin steigenden Dienstleistungspreise“, sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, laut Pressemitteilung. „Die Energie- und Nahrungsmittelpreise dämpfen dagegen seit Jahresbeginn die Gesamtteuerung.“

Für die Beschleunigung der Inflation war im Mai auch verantwortlich, dass das Deutschlandticket im Mai 2023 eingeführt wurde und sich deshalb im April 2024 letztmalig dämpfend auf die Teuerungsrate auswirkte. Im Mai 2024 verteuerten sich die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches um 3,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im April 2024 hatte die Veränderungsrate noch -24,0 % betragen, was sich bremsend auf den Anstieg der Dienstleistungspreise und der Verbraucherpreise insgesamt auswirkte.

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Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werden, blieb den vorläufigen Daten zufolge konstant bei 3,0 %. Die Energiepreise lagen im Mai um 1,1 % niedriger als im Vorjahresmonat, obwohl die Preisbremsen für Energieprodukte im Januar 2024 ausgelaufen sind, der CO2-Preis zum gleichen Zeitpunkt erhöht wurde und die Mehrwertsteuersenkung für Gas und Fernwärme im April 2024 beendet wurde. Die Nahrungsmittelpreise lagen um 0,6 % höher als im Vorjahresmonat.

Im Vergleich mit dem Vormonat März stiegen die Verbraucherpreise im Mai um 0,1 %, nach einem Anstieg um 0,5 % im April, womit ebenfalls der vorläufig gemeldete Wert bestätigt wurde.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index beschleunigte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Mai, ebenfalls wie vorab gemeldet, auf eine Jahresrate von 2,8 %, von 2,4 % im April.

Fazit: Wie bereits vorab gemeldet, hat sich die Teuerung in Deutschland im Mai wieder etwas beschleunigt. Vor allem im Dienstleistungssektor bleibt die Inflation strukturell über dem 2%-Ziel der EZB. Die EZB hatte in der vergangenen Woche zwar mit einer ersten Leitzinssenkung die Zinswende eingeleitet, sich gleichzeitig aber bedeckt zu weiteren Zinssenkungen geäußert und ihre Inflationsprognosen erhöht. Eine sich nachhaltig wieder beschleunigende Teuerung dürfte weiteren Zinssenkungen im Weg stehen.

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1 Kommentar

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  • MadKev
    MadKev

    Dass 2%-Ziel... Da sind doch 2,4% nicht weit davon entfernt...? Eine 2kommaNULL wird man vielleicht mal erreichen aber niemals halten können. Warum wird dies so oft thematisiert; dieses 2%-Ziel? 3% geht wohl auch in Ordnung; als auch 1%...

    11:15 Uhr, 12.06.

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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