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08:17 Uhr, 18.02.2005

Inflation geht auf 1,6 % zurück

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Januar 2005 gegenüber Januar 2004 um 1,6% gestiegen. Im Vergleich zum Dezember 2004 verringerte sich der Index um 0,4%. Die Schätzung für Januar 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt. Im Dezember hatte die Jahresveränderungsrate + 2,1% betragen, im November 2004 lag sie bei + 1,8%.

Mineralölprodukte wirkten sich im Januar 2005 den zehnten Monat in Folge (seit April 2004) preistreibend auf die Jahresteuerungsrate aus: Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate bei 1,4% gelegen. Leichtes Heizöl verteuerte sich binnen Jahres­frist deutlich um 20,5%, Kraftstoffe kosteten 3,1% mehr (darunter Dieselkraftstoff + 10,2%). Zum Vormonat Dezember 2004 sanken die Heizölpreise um 0,5%, dagegen stiegen die Kraftstoffpreise um 0,8%. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte wäre der Verbraucherpreisindex von Dezember 2004 auf Januar 2005 um 0,4% gesunken.

Die Abschwächung der Jahresteuerungsrate ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die starken Preiserhöhungen der zum Januar 2004 in Kraft getretenen Gesundheitsreform (+ 0,6%-Punkte) jetzt für den Januar 2005 erheblich preisdämpfend auf die Teuerungsrate wirken (Basiseffekt).

Zusätzlich hielt im Januar 2005 – wie bereits in den vergangenen Monaten – die verbraucherfreundliche Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln an. Lebensmittel waren 1,1% günstiger als im Vorjahr. Billiger wurden Gemüse (– 9,3%; darunter Kartoffeln – 18,5%) sowie Kaffee, Tee und Kakao (- 3,0%; darunter Bohnenkaffee – 4,8%). Dagegen zogen die Preise für Fisch und Fischwaren (+ 2,2%) an. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2004 ist ein leichter Anstieg der Nahrungsmittelpreise (+ 0,4%) zu beobachten, insbesondere verteuerten sich saisonüblich die Preise für Obst (+ 3,9%; darunter Weintrauben + 27,8%).

Im Januar 2005 stiegen binnen Jahresfrist die Preise für Haushaltsenergie nochmals an (Strom + 4,1%; Zentralheizung, Fernwärme + 4,3%; Gas + 6,9%). Wie von den Unter­nehmen der Energieversorgung angekündigt, erhöhten sich binnen Monatsfrist die Preise für Elektrizität bzw. Gas um + 3,2% bzw. + 3,7%.

Die Preise für Pauschalreisen bzw. Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr um + 2,6% bzw. + 1,6%. Im Vergleich zum Vormonat waren saisonübliche Preisrückgänge zu beobachten (– 23,9% bzw. – 16,4%).

Deutlich mehr als im Vorjahr mussten Verbraucher für die Kraftfahrzeugsteuer (+ 19,1%) ausgeben. Ursache für die aktuelle Verteuerung ist das In-Kraft-Treten der letzten Stufe der Erhöhung der Kfz-Steuer zum 1. Januar 2005 für wenig schadstoffreduzierte Personenkraftfahrzeuge (Euro-Norm 1 und vergleichbare).

Nach wie vor beeinflussen die Erhöhungen der Tabaksteuer zum 1. März und 1. Dezember 2004 die Teuerungsrate spürbar (Tabakwaren + 24,3% gegenüber Januar 2004). Ver­braucherfreundlich blieb im Jahresvergleich die Preisentwicklung unter anderem für Informationsverarbeitungsgeräte, Telefon- und Telefaxgeräte (jeweils um – 11,1%) sowie Foto- und Filmaus­rüstungen (– 7,1%).

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Januar 2005 gegenüber Januar 2004 um 1,6% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat ging der Index um 0,5% zurück. Die Schätzung vom 1. Februar 2005 wurde damit bestätigt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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