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08:26 Uhr, 06.02.2009

Infineon trotz Umsatzeinbruch über den Erwartungen

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Neubiberg (BoerseGo.de) - Aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ist der Chiphersteller Infineon im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2008/2009 in die roten Zahlen gerutscht. Das operative Ergebnis der Segmente sei mit minus 102 Millionen Euro negativ ausgefallen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Im Vorquartal war hier noch ein Gewinn in Höhe von 59 Millionen Euro erzielt worden. Der Konzernfehlbetrag verringerte sich jedoch von 884 Millionen Euro im Vorquartal auf 404 Millionen Euro. Der Umsatz lag im Berichtsquartal mit 830 Millionen Euro um 28 Prozent unter dem Wert des Vorquartals sowie 24 Prozent unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums.

Grund für den Umsatzrückgang sei die signifikant sinkende Nachfrage in Folge des weltweiten Wirtschaftsabschwungs und der Lagerbestandsanpassungen in der gesamten Zulieferkette für Elektronikprodukte, erläuterte Infineon. Am stärksten betroffen waren die Infineon-Segmente Automotive und Wireless Solutions. Insgesamt lagen die Umsätze des Unternehmens aber leicht über der Erwartung. Die von Reuters befragten Analysten hatten durchschnittlich mit Erlösen in Höhe von 806 Millionen Euro und einem höheren Konzernfehlbetrag von 547 Millionen Euro gerechnet.

Wegen der weltweit anhaltenden schwachen Nachfrage in allen Zielmärkten hat Infineon weitere Einsparmöglichkeiten - über das Kostensenkungsprogramm hinaus - identifiziert. Diese stammen aus einem Bündel von Massnahmen, die bereits angelaufen sind oder in Kürze umgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem Kurzarbeit an den Fertigungsstandorten Regensburg und Dresden, die Umstellung des Bonussystems für das Geschäeftsjahr 2009 sowie eine neue und deutlich restriktivere Reiserichtlinie.

Infineon kündigte ursprünglich jährliche erwartete Einsparungen von mindestes 200 Millionen Euro an und erhöhte dieses Ziel im Dezember auf mindestens 250 Millionen Euro. Auf Grund substanzieller zusätzlicher Reduzierungen der Kosten und Einsparungen bei den Zahlungsmitteln strebt Infineon nun jährliche Kostenreduktionen von 600 Millionen Euro an. Darüber hinaus hat Infineon sein Budget für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, einschliesslich aktivierter Entwicklungskosten, auf etwa 200 Millionen Euro gesenkt. Ursprünglich waren 250 Millionen Euro vorgesehen.

Die dramatische Abschwächung der weltweiten Nachfrage, die im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2009 begann, wird den Erwartungen nach weiterhin beträchtliche Auswirkungen auf die Gesamtnachfrage im zweiten Quartal haben. Darüber hinaus geht das Unternehmen davon aus, dass die Lagerbestände in der gesamten Zulieferkette für Elektronikprodukte weiter reduziert werden. Vor diesem Hintergrund erwartet Infineon im laufenden zweiten Quartal einen Rückgang des Umsatzes aus den fortgeführten Aktivitäten um etwa zehn Prozent gegenüber dem ersten Quartal. Aufgrund der zusätzlichen Sparmaßnahmen strebt das Unternehmen eine Marge beim Segmentergebnis im mittleren bis hohen negativen Zehner-Prozentbereichs an. Ohne die genannten Maßnahmen würden die Auswirkungen des niedrigen Umsatzes und des reduzierten Produktionsniveaus auf das Ergebnis erheblich stärker ausfallen, erläuterte Infineon.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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