Kommentar
14:56 Uhr, 29.04.2006

Infineon – gelingt der Turnaround?

Die im DAX 30 notierte Infineon Technologies wurde als Ausgliederung der Halbleitersparte der Muttergesellschaft Siemens im Jahr 1999 gegründet. Der Konzern bietet neben Halbleiter- und Systemlösungen für die Automobil- und Industrieelektronik und für Anwendungen in der drahtgebundenen Kommunikation sichere mobile Lösungen und Speicherbauelemente an. Der umsatzmäßig größte Bereich der Speicherprodukte wird ab Anfang Mai als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Qimonda abgespalten. Ein Börsengang des weltweit viertgrößten Herstellers von DRAM-Chips ist anvisiert und könnte bei entsprechend positivem Börsenumfeld in absehbarer Zeit erfolgen. Dies und eine überraschend positive Entwicklung im operativen Geschäft lenken derzeit den Fokus der Investoren wieder verstärkt auf die Aktie des Münchener Unternehmens. So konnte der jüngste Quartalsbericht die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen. Profitiert hat das Unternehmen dabei von signifikant gesteigerten Umsätzen in der Speichersparte und dem Segment Automobil-, Industrieelektronik und Multimarket (AIM). Beim EBIT konnte man das erste positive Ergebnis nach vier Verlustquartalen in Folge ausweisen. Hier könnte sich somit also eine Turnaround-Situation andeuten. Der Wert scheint im Vergleich zur Peer Group dabei trotz des jüngsten Kursanstiegs noch moderat bewertet zu sein.

Betrachtet man die Entwicklung der Infineon-Aktie aus charttechnischer Perspektive, so zeichnet sich im langfristigen Zeithorizont eine potenzielle Trendwende im Hinblick auf den vorausgegangenen dynamischen Abwärtstrend seit dem Top bei 14,18 Euro im Jahr 2003 ab. Das Papier hat nach Markierung eines Tiefs bei 6,40 Euro im vergangenen Jahr und einem anschließenden schnellen Anstieg bis 8,58 Euro eine mehrere Monate andauernde Ausbildung eines symmetrischen Dreiecks hinter sich. Diese Formation wurde im März 2006 nach oben hin überwunden und somit ein bedeutendes technisches Kaufsignal ausgelöst. Die nach oben drehende 200-Tagelinie bestätigt diese positive Einschätzung in markttechnischer Hinsicht. Mittelfristig orientierte spekulative Trader könnten daher – insbesondere in Korrekturen hinein – die Einnahme von Long-Positionen, etwa in einem Wave XXL Call, erwägen. Als Stop-Loss erscheint beispielsweise der Bereich knapp unterhalb der 8,00 Euro sinnvoll.

WAVE XXL auf Infineon
WKN DB8145
ISIN DE000DB81454
Art Call
BzV 1,0
Basispreis 6,89 Euro
Stop-Loss-Level 7,20 Euro
Laufzeit ohne Laufzeitbegrenzung
Aktueller Kurs 2,74 Euro

Disclaimer:
Die Deutsche Bank AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen waren innerhalb der vergangenen 12 Monate an der Führung eines Konsortiums für eine Emission im Wege eines öffentlichen Angebots von solchen Finanzinstrumenten beteiligt, die selbst oder deren Emittent Gegenstand der Finanzanalyse sind.
Die Deutsche Bank AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen haben innerhalb der vergangenen 12 Monate mit dem Emittenten, der selbst oder dessen Finanzinstrument Gegenstand der Finanzanalyse ist, eine Vereinbarung über Investmentbanking-Dienstleistungen getroffen oder aufgrund einer solchen Vereinbarung Leistungen oder Leistungsversprechen erhalten.
Die Deutsche Bank AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen haben Aktien des Emittenten, der bzw. dessen Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, im Handelsbestand.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten