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10:49 Uhr, 12.02.2009

Infineon erwartet Umsatzeinbußen von mindestens 15%

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München (BoerseGo.de) - Der Chiphersteller Infineon blickt dem laufenden Geschäftsjahr mit Sorgen entgegen. "Die Prognosen für den Halbleitermarkt sehen angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage nach wie vor nicht sehr vielversprechend aus", sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Bauer am Donnerstag auf der Hauptversammlung. Seit Herbst habe die Wirtschafts- und Finanzkrise die Halbleiterindustrie in einem Tempo und Ausmaß erfasst, mit dem wohl so niemand gerechnet habe. "Was als Finanzkrise begann, entpuppt sich nun als massiver Markteinbruch, wie wir ihn selbst 2001 nicht hatten", so Bauer.

Statt neue Produkte zu ordern, hätten die Kunden zunächst ihre Lager reduziert und parallel dazu ihre Fertigungskapazitäten angepasst. Die Lage wird sich nach Einschätzung von Bauer auch im laufenden Jahr nicht wesentlich entspannen. "Auch wenn es derzeit niemand genau weiß, erwarten die meisten Marktforscher frühestens 2010 Besserung", sagte der Infineon-Chef vor den Aktionären. Der Kapitalmarkt scheine sogar teilweise davon auszugehen, dass sich auch im nächsten Jahr keine wesentliche Besserung einstellt. "Wir rechnen in jedem Fall für dieses Jahr mit massiven Umsatzeinbußen gegenüber dem letzten Geschäftsjahr, obwohl wir hoffen, dass das laufende Quartal den Tiefpunkt markiert." Für das laufende Quartal rechnet Infineon mit einem Umsatzrückgang in der Größenordnung von etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Angesichts des unberechenbaren Marktumfeldes sei es derzeit fast unmöglich, eine exakte Prognose für das ganze Jahr abzugeben. "Wir gehen in jedem Fall von einer Umsatzeinbuße von mindestens 15 Prozent aus." Die aktuelle Analystenmeinung sieht einen Rückgang von etwas mehr als 20 Prozent, "was unserer Einschätzung nach nicht auszuschließen ist." Dies werde sich auch entsprechend im Ergebnis niederschlagen.

Die Aktie von Infineon ist Anfang Dezember erstmals unter die magische Grenze von einem Euro gefallen und trägt damit nun als erster DAX-Wert die wenig rühmliche Bezeichnung "Penny Stock". Bauer geht wegen dem niedrigen Kurs davon aus, dass die Tage von Infineon im DAX gezählt sein dürften.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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