Indien und Indonesien: Kein Grund zur Panik
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Den traditionell ruhigen August – den hätten sich sicherlich auch Indien und Indonesien gewünscht. Doch die Nachrichten, die Anleger dieser Tage aus der dritt- und fünftgrößten Volkswirtschaft Asiens erreichen, sorgen für eine regelrechte Kapitalflucht: Die Währungen werten und das Wachstum schwächt immer stärker ab. Für Manish Bathia, Fondsmanager des Schroder ISF Indian Equity, ist das jedoch kein Grund zur Panik: „Trotz Allem bieten sowohl Indien als auch Indonesien attraktive Investmentchancen – vor allem Titel, die zudem eine gewisse Absicherung gegen ein schwächeres Wirtschaftswachstum bieten, sind attraktiv.“
Gemeint sind defensive und Export-orientierte Sektoren wie etwa IT-Services und Pharma. Sie profitieren von der schwächeren indischen Rupie und sind deshalb auch aktuell im von Bathia gemanagten Schroders-Fonds übergewichtet. Auf Einzeltitelebene setzt Fondsmanager Bathia etwa auf Pharmawerte wie Dr. Reddy’s Laboratories, der aktuell mit rund drei Prozent übergewichtet ist, oder Glenmark Pharmaceuticals (Übergewichtung von 2,8 Prozent im Portfolio). „Auch Indiens Konsumsektor hat sich im aktuellen Umfeld als relativ defensiv erwiesen“, sagt Bathia. Im Portfolio seines Indien-Fonds spiegelt sich das in Form der indischen Massenkonsumgüterhersteller ITC oder Godrej Consumer Products (aktuell mit 2,4 Prozent übergewichtet) wider. Bei Finanztiteln setzt Bathia ausschließlich auf Privatbanken. Sie seien deutlich besser gemanagt und viel transparenter als die staatlichen Institute des Landes.
In Indonesien glaubt Bathia an den Telekommunikationssektor. Der habe sich in Anbetracht des makroökonomischen Gegenwindes als äußerst stabil erwiesen. Die Bewertungen anderer Sektoren in Indonesien wie etwa Finanzen oder Rohstoffe fallen etwas schwächer aus. Deshalb halte Bathia es für besser, Titel aus diesen Sektoren zu halten, solange sich die Preise auf diesem Niveau befinden.
„In den nächsten zwölf Monaten werden sowohl Indien als auch Indonesien weiter mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen haben“, glaubt Bathia. Die Ankündigung der Fed, ihre Anleihenkäufe zu reduzieren, werde Auswirkungen auf die gesamte asiatische Region haben und kurzfristig zu erhöhter Volatilität führen. „Langfristig sind wir aber nach wie vor davon überzeugt, dass die Fundamentaldaten der Region absolut intakt sind“, sagt Bathia. Das Wachstum der Region werde von den ASEAN-Schwergewichten Thailand und den Philippinen bestimmt. Hier würden vor allem Infrastrukturprogramme und der starke Binnenkonsum das Wachstum stützen.
„Für unsere Portfolio-Strategien gilt: Wir richten unser Augenmerk auf die langfristigen Wachstumsperspektiven in Asien. Deshalb werden wir selektiv solche Werte in unsere Portfolios aufnehmen, bei denen wir einen Mehrwert erkennen“, erläutert Bathia. Eile kenne er dabei nicht, was besonders in einer Situation von Vorteil ist, in der sich der Ausblick für die Weltwirtschaft im Wandel befindet.
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