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16:08 Uhr, 10.11.2010

In Europa entsteht eine wirtschaftliche Kluft

Stuttgart (BoerseGo.de) - Ein wirtschaftlicher Riss zieht sich durch Europa: robustes Wachstum in Deutschland auf der einen Seite, eine stark ausgebremste Konjunktur in den hochverschuldeten EWU-Mitgliedsstaaten auf der anderen Seite. Diese zweiteilige Entwicklung wird sich nach Einschätzung von W&W Asset Management zunächst fortsetzen.

Seinem Ruf als Wachstumslokomotive wurde Deutschland im zweiten Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent im Jahresvergleich gerecht. Nur moderat entwickelte sich hingegen die Konjunktur der EWU. Bremsend habe sich vor allem die hohe Verschuldung der so genannten PIIGS-Länder ausgewirkt, erklärt Ortansa Becker, Kapitalmarkanalystin bei der W&W Asset Management und ergänzt: "Diese Problematik wird voraussichtlich weiterhin ihre Schatten werfen und das Wirtschaftswachstum auch im kommenden Jahr belasten." Für die EWU rechnet sie deshalb in diesem Jahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,5 Prozent – 2011 um 1,25 Prozent. Ein deutlich robusteres Wachstum könne voraussichtlich die deutsche Wirtschaft erzielen. Sie bleibe damit Zugpferd für die europäische Konjunktur.

"Dank erfreulicher Konjunkturdaten vor allem auch aus Deutschland kehrte auch bei den Anlegern die Risikofreude vermehrt zurück", so Becker. Deutliche Kursgewinne an den Aktienmärkten waren in den vergangenen Wochen die Folge. Auf längere Sicht bleibe das Anstiegspotenzial jedoch begrenzt. "Wenn sich die Konjunkturbelebung in der EWU verlangsamt, dürfte das auch die Unternehmensgewinne und damit die Aktienmärkte belasten", erklärt die Expertin.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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