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13:24 Uhr, 05.03.2012

Immobilienunternehmen Gagfah und Stadt Dresden einigen sich in Rechtsstreit auf Vergleich

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Luxemburg/Essen (BoerseGo.de) – Das Immobilienunternehmen Gagfah mit Sitz in Luxemburg und Deutschland-Sitz in Essen konnte im Immobilienstreit mit der Stadt Dresden einen Vergleich erreichen.

„Die Gagfah S.A. und die Stadt Dresden haben sich darauf verständigt, ihre Streitigkeiten vollumfänglich und einvernehmlich beizulegen. Diese Lösung ist im Interesse einer schnellen Erledigung und weiteren guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit und kommt in erster Linie den Mietern zugute. Dazu haben die WOBA-Gesellschaften und die Landeshauptstadt Dresden heute eine notarielle Vergleichsvereinbarung geschlossen, die zu ihrer Wirksamkeit noch der Zustimmung des Stadtrats der Landeshauptstadt Dresden sowie der Freigabe durch die Rechtsaufsichtsbehörde der Landeshauptstadt Dresden bedarf. Der Stadtrat wird voraussichtlich am 15. März 2012 über die Erteilung seiner Zustimmung entscheiden“, wie Gagfah in einer Stellungnahme am Freitagabend mitteilte.

Hintergrund des Streits waren angebliche Verstöße gegen Mieterschutzklauselndurch Gagfah in Dresden. Gagfah hatte die städtische Wohnungsgesellschaft Woba mit über 45.000 Wohnungen im Jahr 2006 für rund 1,7 Milliarden Euro übernommen. Nach der Übernahme soll Gagfah gegen die Sozialcharta verstoßen haben die beim Verkauf der Woba ausgehandelt wurden. Daher verklagte die Landeshauptstadt Dresden Gagfah auf 1,084 Milliarden Euro.

Der Vergleich sieht unter anderem Änderungen bei den Sozialschutzbestimmungen vor. „Die Geltung verschiedener Sozialschutzbestimmungen wird um fünf Jahre bis April 2021 verlängert. Die jährlichen Mindestinstandhaltungsinvestitionen in die Wohnungen der WOBA-Gesellschaften werden von derzeit 5 Euro pro Quadratmeter auf 7,56 Netto pro Quadratmeter (netto) erhöht. Die Belegungsrechte der Landeshauptstadt Dresden werden um 2.000 Wohneinheiten auf 10.000 Wohneinheiten angehoben“, so Gagfah. Dresden erhält insgesamt Zahlungen von 36 Millionen Euro bis zum Jahr 2020.

In Folge der Ankündigung einer Einigung wurde das Unternehmen durch diverse Finanzinstitute hochgestuft. So stuft die Deutsche Bank Gagfah von „Hold“ auf „Buy“ hoch. Das Kursziel wird gleichzeitig von 5,5 auf 6,0 Euro erhöht. Auch die Commerzbank und die WestLB bewerten den Titel nun mit „Buy“.

Die Gagfah S.A. ist eine nach luxemburgischem Recht gegründete Aktiengesellschaft. Das Kerngeschäft der Tochtergesellschaften der Gagfah S.A. ist der Besitz, die Bewirtschaftung und der Ankauf eines Wohnungsportfolios in ganz Deutschland. Mit einem Portfolio von über 155.000 Mietwohnungen ist die Gagfah S.A. die größte in Deutschland börsennotierte Wohnungsgesellschaft.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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