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16:20 Uhr, 27.01.2006

Immobilienfonds - Mehr Transparenz nötig

Die Vorschläge des BVI zur Reform der Offenen Immobilienfonds reichen nicht aus. Das betont Jürgen Braatz, Geschäftsführer von Ratingwissen, Hamburg. Vielmehr müsse die Branche sich eindeutig zu größerer Transparenz bekennen. Die Öffentlichkeit, Journalisten und Analysten hätten ein Recht darauf, zeitnah und umfassend über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens informiert zu werden. Vorbild seien die Transparenzregelungen für börsennotierte Aktiengesellschaften und die Leistungsbilanzen von Anbietern geschlossener Immobilienfonds.

Ein wesentlicher Faktor der gegenwärtigen Krise sei die überhebliche Haltung einiger Fondsgesellschaften gegenüber Analysten und Journalisten. Diese seien noch immer überzeugt, sich ihre Gesprächspartner nach Gutdünken aussuchen zu können. Es gebe mehrere Fachjournalisten und Analysten, mit denen viele Anbieter von Offenen Fonds den offenen Dialog ablehnen.

Nötig sei daher ein Umdenken im Management der Offenen Immobilienfonds. Diese seien gegenüber Anlegern und der Öffentlichkeit in der Pflicht, jederzeit und offen Rechenschaft über ihre wirtschaftliche Lage abzulegen. Journalisten und Analysten müssten als legitime Interessenvertreter der Anleger begriffen werden. Eine Zurückhaltung von Ratingagenturen in Krisensituationen findet Braatz absurd. Sie war von verschiedener Seite der Ratingagentur Scope nahe gelegt worden. Man brauche die Kontrolle der Analysten nicht in guten, sondern gerade in schlechten Zeiten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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