Kommentar
11:11 Uhr, 02.10.2018

Immobilienaktien: Kommt die Dreierlösung?

In das Beteiligungsgeflecht in der österreichischen Immobilienbranche kommt Bewegung. Da eine „große österreichische Lösung“ denkbar ist, ist das Zertifikat auf den Immobilien ATX spannender denn je.

Erwähnte Instrumente

  • Unlimited Indexzertifikat auf IATX
    Aktueller Kursstand:   (Commerzbank)
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Die Aktionäre von Immofinanz dürfen sich auf einen warmen Geldregen freuen: Der Immobilienkonzern hat am 27. September den Paketverkauf der rund 26-prozentigen Beteiligung an der CA Immobilien Anlagen (CA Immo) an Starwood abgeschlossen. Der Verkaufspreis beläuft sich auf 757,9 Mio. Euro. Nach Rückführung einer die Beteiligung betreffenden Kreditfinanzierung über 250 Mio. Euro beträgt der Nettozufluss für den Immofinanz-Konzern rund 507,9 Mio. Euro.

In einer Gesamtinvestitionsrechnung auf Sicht von rund zwei Jahren erzielte die Gesellschaft mit der Beteiligung an CA Immo (inklusive Dividenden und abzüglich von Nebenkosten) durch den Verkauf einen Gewinn von insgesamt rund 184,0 Mio. Euro. Das entspricht einem Return on Investment von insgesamt rund 30 Prozent. Ein Teil des Erlöses soll für das laufende Aktienrückkaufprogramm 2018/19 verwendet werden. Dieses wurde am 16. Juli gestartet und umfasst ein Volumen von bis zu 9,7 Mio. Aktien, entsprechend rund 8,66 Prozent des Grundkapitals. Auf aktueller Kursbasis wäre dieser Anteil insgesamt rund 218 Mio. Euro schwer.

Durch den Anteilsverkauf wird das Beteiligungsgeflecht in der österreichischen Immo­branche nur teilweise entwirrt. Im April, also nachdem die Fusion mit CA Immo gescheitert war, hatte sich Immofinanz auch ein Paket am Branchen-Mitstreiter S Immo gesichert und dafür 390 Mio. Euro in die Hand genommen. Umgekehrt hält S Immo rund zwölf Prozent an Immofinanz und fünf Prozent an CA Immo. Damit nicht genug: CA Immo wiederum ist mit circa sechs Prozent an Immofinanz beteiligt.

Für reichlich Spannung ist also gesorgt, wobei vor allem Immofinanz bereits konkrete Pläne verkündet hat: Auf der Hauptversammlung im Mai betonte Konzernchef Oliver Schumy die strategische Bedeutung des Einstiegs bei S Immo. Ziel sei eine Fusion mit dem Wettbewerber. Laut den Analysten von SRC Research sei ein Zusammenschluss sicherlich nicht kurzfristig zu machen, aber eine denkbare Option. Auch Alois Wögerbauer, Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft, hält einen Zusammenschluss für möglich, die Konzentration der heimischen Immo-Aktienlandschaft sei noch nicht abgeschlossen. Selbstverständlich zählen die drei Papiere im hauseigenen Fonds „3 Banken Immo-Strategie“ zu den Schwergewichten. Gemeinsam vereinen die drei Titel in dem Portfolio aktuell 22,53 Prozent. Auch im 3 Banken Österreich Fonds ist das Trio mit 12,04 Prozent dabei.

Nach dem Ausstieg von Immobilien-Tycoon René Benko bei S Immo kommt nun dem Finanzinvestor Starwood eine entscheidende Rolle im Fusionskarussell zu. Er könnte versuchen, die drei Unternehmen zusammenzubringen und so eine „große öster­rei­chische Lösung“ herbeiführen. Egal, wie die Fusionsspekulationen am Ende ausgehen: Die Aktienkurse der drei Konzerne dürften am Ende deutlich höher stehen.

Anleger sollten sich daher das Zertifikat auf den Immobilien ATX (ISIN DE000CB14ZZ4) von der Commerzbank, in dem sämtliche Player der österreichischen Immobilienbranche vereint sind, ansehen. Das Papier stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, um am Potenzial der österreichischen Immo­bilien­branche zu partizipieren. Gerade nach dem jüngsten Rücksetzer des Index bietet sich eine gute Einstiegschance.

Ihr Christian Scheid,

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