Kommentar
17:00 Uhr, 05.08.2007

Immobilien Krise und kein Ende - Und der DAX?

Die Immobilien Krise in den USA weitet sich immer mehr aus. Nachdem zunächst „nur“ zweitrangige Kredite (also schlechter besicherte) im Fokus standen, meldete nun das angesehene Kreditinstitut American Home Mortgage, mit Problemen zu kämpfen, die die Existenz bedrohen könnte. Dies ist umso bedenklicher, als dass dieses Institut besonders erstklassige Hypotheken anbietet. Damit kamen auch Kreditinstitute die nicht in den USA ansässig sind ins Gerede. Prominentestes Beispiel in Deutschland: IKB-Kreditbank. Die Kurse der Bank brachen kräftig ein, nachdem bekannt wurde, dass das Engagement im US–Hypothekenmarkt größer ist, als bislang zugegeben wurde. Der DAX blieb davon nicht unberührt. Unter normalen technischen Bedingungen hätte, wie ich in der vergangenen Woche beschrieben habe, eine kräftige Korrektur bis in den Bereich von 7.800 Punkten erfolgen müssen. Mehr als knapp über 7.600 Punkte war aber nicht möglich. Drei Doji´s (Eröffnungs- und Schlusskurse lagen auf etwa einem Niveau) in 6 Handelstagen zeigen, wie unsicher die Marktteilnehmer sind. Die Unterstützung bei 7.400 Punkten konnte zwar noch halten, wurde im Wochenverlauf Intraday aber mehrmals durchbrochen. Die Angst in den USA um die Immobilien-Krise zieht immer weitere Kreise, was sich in New York am Freitag wieder mit heftigen Rückschlägen bemerkbar machte. Hinzu kamen schlechter als erwartet ausgefallene Arbeitsmarkt-Daten. Der Dow Jones brach um über 2 % ein. Mit diesen Vorgaben kann der deutsche Aktienmarkt am Montag die Unterstützungslinie bei 7.400 Punkten kaum mehr halten. Somit sollte man sich darauf einstellen, dass die Marke von 7.000 Punkten als nächstes Ziel anvisiert wird. Viele Anleger haben mich in den letzten Tagen gefragt, ob das schon das Ende der Hausse sei, und ob wir in einen neuen Bärenmarkt münden. So weit möchte ich im Moment noch nicht gehen. Die Märkte können den Aufwärtstrend durchaus unterhalb der alten Trendlinien wieder aufnehmen. Aktuell hat sich die Lage allerdings deutlich und nachhaltig eingetrübt und das fundamentale Umfeld ist auch nicht mehr so unumstritten wie es noch vor wenigen Wochen behauptet wurde. Wichtig ist jetzt, dass bald Unterstützungslinien halten und signifikante Gegenbewegungen einsetzen. Panik ist in dieser Situation allerdings ein schlechter Ratgeber und auch in beginnenden Abwärtstrends gibt es genügend Möglichkeiten zum Ausstieg oder zumindest zur Absicherung. Für die kommende Woche sind die Marken von 7.400 und 7.000 die wichtigen Orientierungspunkte. Übereilen Sie nichts, seien Sie aber auch nicht sorglos.

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In diesem Sinne, bleiben Sie am Ball und sichern Sie Ihr Vermögen.

Bis zur nächsten Woche

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Ihr Martin Marquardt

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Anmerkung der Redaktion (1): Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.

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Anmerkung der Redaktion (2): Es gibt gelegentlich Anmerkungen seitens unserer Leserschaft, wie die unterschiedlichen Einschätzungen der DAX Analysen zu werten sind. Im Grunde genommen ganz einfach. An dieser Stelle in der so genannten Kommentarrubrik von GodmodeTrader.de werden zusätzlich zu den Analysen und Einschätzungen von GodmodeTrader.de auch Einschätzungen geschätzter externer Autoren veröffentlicht, um auch andere Stimmen zu Gehör kommen zu lassen. Wir sehen das unter dem Gesichtspunkt der Meinungsvielfalt. Die Einschätzungen der externen Autoren können deutlich gegenüber denen von GodmodeTrader.de differieren.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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