Immobilien: „Die Nachfrage wird weiter steigen“
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München (GodmodeTrader.de) - In den für uns relevanten Sektoren Einzelhandels- und Wohnimmobilien in Deutschland sowie im Bereich der Premium-Einzelhandelsobjekte in den europäischen Metropolen hat die Nachfrage überall weiter angezogen. Im Niedrigzinsumfeld ist die Immobilie als Asset mit vergleichsweise hoher Rendite und gleichzeitiger Aussicht auf Wertstabilität sehr attraktiv. Das zeigt sich auch auf der Angebotsseite: Eigentümer sind immer weniger verkaufswillig, ganz einfach weil ihnen die Anlagealternativen fehlen. Das mangelnde Angebot ist der Hauptgrund für den starken Rückgang beim Transaktionsvolumen mit Einzelhandelsimmobilien in Deutschland. Im Wohnungsmarkt sieht es ähnlich aus, wobei hier angesichts der gestiegenen Zahl der Baugenehmigungen zumindest im Neubausektor zusätzliches Angebot auf den Markt kommen sollte, wie Iris Schöberl, Managing Director bei BMO Real Estate Partners Deutschland, in einem aktuellen Kommentar zum Immobilienjahr 2016 und Ausblick auf 2017 schreibt.
Institutionelle Anleger seien unverändert auf Core- und Core-plus-Immobilien fokussiert. Lieber nähmen sie hier niedrigere Renditen in Kauf als in Segmente mit höheren Risken auszuweichen. „Develop to core“, also der Kauf von Objekten, die sich mit überschaubaren Investitionen zu Core-Immobilien entwickeln ließen, spiele im Einzelhandelssektor keine allzu große Rolle. Ganz einfach deshalb, weil in Deutschland in den vergangenen Jahren stark in Refurbishments investiert worden sei und es deshalb kaum mehr Immobilien gebe, die sich in Richtung Core managen ließen. Die allgemeine Verunsicherung, wie sich die wirtschaftlichen und politischen Bedigungen weiterentwickelten, sei deutlich spürbar. Transaktionen würden sehr umfassend geprüft und Entscheidungen zögen sich mitunter in die Länge, heißt es weiter.
„Vor allem der stationäre Einzelhandel im Textilbereich ist unter Druck. Das Thema ‚Online‘ wird dann schnell als Ursache genannt, aber das ist mir als Erklärung zu einfach. Anbieter wie Primark haben kein Online-Geschäft und sind trotzdem extrem erfolgreich. Und auch kleinere Anbieter aus dem Premiumsegment, die aber an ihrem Standort der Platzhirsch sind, behaupten sich – wenn Service und Produktangebot stimmen. An einem adäquaten Service sowie einem ansprechenden Produktangebot müssen manche Einzelhändler arbeiten. Als Vermieter werden wir aktuell häufiger mit der Forderung nach Mietreduktionen in teilweise erheblichen Größenordnungen konfrontiert. Darauf lassen wir uns aber nicht ein. Bei der Länge der Mietverträge favorisieren die Nutzer eher Laufzeiten von fünf anstatt etwa zehn Jahren“, so Schöberl.
Die Nachfrage werde weiter steigen und mit ihr die Immobilienpreise. Vor allem deshalb, weil institutionelle Anleger sicher weiter auf Core- und Core-plus-Immobilien fokussiert blieben. Die Definition von Core werde dabei durchaus etwas weiter gefasst. Auch Sonderformen wie Mikroappartments seien heute Core-Objekte, wenn Standort und Objektqualität stimmten. Insgesamt sei zu erwarten, dass Anleger 2017 verstärkt auf Portfolio Deals setzen, ihre Möglichkeiten noch intensiver prüfen würden und sich die Transaktionsdauer weiter verlängere. Hier werde sicher auch die immer strengere Regulierung ihre Auswirkungen haben, die die Prozesse verteuere und kompliziere, ohne dass sie zu mehr Schutz der Anleger führe, heißt es weiter.
„Wir werden unverändert in Einzelhandelsimmobilien in deutschen Mittel- und Großstädten sowie Top-Immobilien in den Zentren europäischer Metropolen mit hoher touristischer Attraktivität investieren. Hinzu kommt der Wohnungssektor, den wir ebenfalls schon lange bearbeiten, in dem wir aber in den kommenden Monaten noch aktiver werden wollen. Neben dem laufenden Geschäft mit Immobilien-Spezialfonds streben wir auch weitere Club-Deals nach dem Vorbild des Ankaufs des Shopping-Centers Q 6 Q 7 in Mannheim an. Das war für uns die Highlight-Transaktion des Jahres 2016 und wir würden 2017 gerne weitere Projekte dieser Art folgen lassen“, so Schöberl.
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