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11:10 Uhr, 17.04.2013

Im Osten ist die Politik - nicht die Wirtschaft das Problem

Stockholm (BoerseGo.de) - Die Weltwirtschaft erholt sich langsam und mit ihr verringern sich die Risiken. Aber es bleibt eine zerbrechliche Erholung, insbesondere im Osten. „In Osteuropa verstärken die Politiker und nicht die Wirtschaft die abnehmende Risikobereitschaft seitens der Investoren“, sagt Marcus Svedberg, Chefvolkswirt beim schwedischen Vermögensverwalters East Capital. „Ich glaube, der Markt wird sich aber zunehmend mehr auf Unternehmensnachrichten und große makrogetriebene Ereignisse konzentrieren“, so der Wirtschaftsexperte.

Die Prognosen von East Capital hinsichtlich einer schrittweisen Normalisierung der Weltwirtschaft hätten sich bislang als richtig erwiesen. Es gäbe zwar immer noch viele Probleme, diese hätten aber nicht mehr einen so großen Einfluss auf die Finanzmärkte. „Es kann immer noch allerhand schiefgehen, aber die „Worst-Case“-Szenarien scheinen momentan in weite Ferne gerückt zu sein“, meint Svedberg. Sowohl der Wahlausgang in Italien als auch die Zypernkrise hätten die Märkte nur geringfügig bewegt. Die Eurozone biete aber weiterhin Anlass zu Besorgnis. Die Probleme im Süden belasten die europäische Wirtschaft, was sich auch im schwachen Wirtschaftswachstum zeige.

In Osteuropa bleibe die Situation weiterhin höchst unterschiedlich. Positive Beispiele seien die Türkei und das Baltikum. „Die Türkei hat es geschafft, die Wirtschaft wieder sanft auf den Boden zu bringen, dabei haben sie die Inflation und das derzeitige Leistungsbilanzdefizit gesenkt. Die baltischen Staaten wachsen aufgrund der starken Binnennachfrage weiterhin schneller als erwartet“, so Svedberg. Russland und die anderen GUS-Staaten bewegen sich aus der Makro-Perspektive im neutralen bis leicht negativen Rahmen. In Zentral- und Südosteuropa bleibe die wirtschaftliche und politische Situation weiterhin schwierig. Das Wirtschaftswachstum ist eher gering (Tschechien, Ungarn) oder verlangsamt (Polen, Slowakei). Insbesondere in Ungarn und auf dem Balkan habe sich die politische Situation in letzter Zeit verschlechtert, was auch Auswirkungen auf die Wirtschaft habe.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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