Fundamentale Nachricht
12:41 Uhr, 18.02.2019

Im Fokus: „Langfristiges Investieren“

Das Timing ist nach Einschätzung von Christian Hille, Global Head of Multi-Asset bei der DWS, bei langfristigen Kapitalanlagen nahezu bedeutungslos.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Frage nach dem richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt beschäftigt Anleger seit jeher. Sind die Kurse nicht schon wieder zu weit enteilt, um noch zu kaufen? Oder gilt es, bereits jetzt die Notbremse zu ziehen, um nach den ersten zehn Prozent nicht noch weiteres Geld zu verlieren? Einer Studie des DWS Global Research Institute zufolge handelt es sich dabei jedoch um weitgehend unbegründete Sorgen. „Unsere Untersuchung mit dem Titel ‚Multi-Asset Long View‘ kommt zu dem Ergebnis, dass der Einstiegszeitpunkt bei langfristigen Kapitalanlagen nahezu irrelevant ist“, schreibt Christian Hille, Global Head of Multi-Asset bei der DWS, in einem aktuellen Marktkommentar.

Dies zeige beispielsweise der Blick auf zwei theoretische Anlagen am US-Aktienmarkt, der durch die Total-Return-Variante des S&P-500-Index repräsentiert werden solle. Der erste Kauf habe Ende April 2000 herum stattgefunden, einem Zeitpunkt, zu dem US-Aktien so teuer waren, wie sie es bis gegen Ende 2007 nicht mehr sein sollten. Auf solch hohem Bewertungsniveau einzusteigen, müsste eigentlich eine schlechte Anlageentscheidung gewesen sein. Und tatsächlich: Auf Sicht von fünf Jahren sei ein Minus von vier Prozent p.a. die Folge, binnen zehn Jahren liege der Verlust immerhin noch bei durchschnittlich knapp einem Prozent, heißt es weiter.

Doch wie habe sich ein Investment entwickelt, das zwölf Monate später zu deutlich niedrigeren Kursen getätigt wurde? Mit einem Zuwachs von gut zwei Prozent p.a. erweise sich der spätere Einstiegszeitpunkt auf Sicht von fünf und zehn Jahren als die weitaus bessere Wahl. Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren sei der Einstiegszeitpunkt hingegen weitgehend irrelevant für die Wertentwicklung. Selbst ein Anleger, der auf dem Hoch gekauft habe, kann sich über einen jährlichen Zuwachs von 3,7 Prozent freuen, heißt es weiter.

„Über einen langen Investmenthorizont hinweg spiegelt die Wertentwicklung die fundamentalen Rahmenbedingungen wider. Für den Anleger bedeutet das, dass er weitgehend unabhängig vom Einstiegszeitpunkt die Risikoprämie einer Anlageklasse erhält. Das sehen wir am Beispiel der US-Börsen, das gilt aber auch für alle anderen Aktienmärkte und Anlageklassen“, so Hille.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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