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08:16 Uhr, 17.06.2013

Im aktuellen Marktumfeld ertragsorientiert investieren

Frankfurt (BoerseGo.de) - Das aktuelle Marktumfeld bietet gute Gelegenheit für ertragsorientierte Investitionen. Dieser Ansicht sind Aymeric Forest und Iain Cunningham, Fondsmanager des Schroder ISF Global Multi-Asset Income. Allerdings geben Forest und Cunningham zu bedenken, dass das derzeitige Marktumfeld auch mit Herausforderungen aufwartet. Sechs einfache Regeln helfen den Fondsmanagern zufolge jedoch, diese zu umschiffen und erfolgreich ertragsorientiert zu investieren:

1. Vorsicht bei passiven Produkten wie beispielsweise ETFs.Investitionen in ETFs erhöhen das Risiko zu stark in Risiken investiert zu sein, die sich eigentlich vermeiden lassen. Ein Beispiel sind Aktien-ETFs. Diese konzentrieren sich häufig auf einige wenige Sektoren wie beispielsweise Versorger und machen das Portfolio somit anfällig für regulatorische Risiken. Aus Sicht der beiden Fondsmanager sollten sich Anleger auf maßgeschneiderte Strategien konzentrieren, die eben solche unnötigen Risiken vermeiden.

2. Auf einen diversifizierten Ansatz setzen.Wenn man sich bei ertragsorientierten Investitionen auf eine einzige Asset-Klasse konzentriert, setzt man die Investoren automatisch einem höheren, für die Asset-Klasse typischen Risiko aus. Das kann das Marktrisiko bei Aktien sein, das Liquiditätsrisiko bei Hochzinsanleihen oder das für Emerging Markets-Anleihen typische politische Risiko. Letztendlich können diese Risiken zu einer bedeutenden Underperformance der jeweiligen Assetklasse führen. Diversifiziert man jedoch richtig, werden auch die Risiken entsprechend diversifiziert und es lassen sich überragende, risikoadjustierte Erträge generieren.

3. Fokus auf qualitativ hochwertige Assets mit nachhaltigen Erträgen.Eines der größten Risiken bei der Kapitalanlage ist das des permanenten Kapitalverlusts. Wenn man zum Beispiel in höher verzinste Wertpapiere investiert, ohne auf die Kreditwürdigkeit des Emittenten zu achten oder darauf, ob er auch künftig in der Lage ist, Dividenden oder den Kupon zu bedienen, riskiert man unwiderruflichen Kapitalverlust. Deshalb ist es unerlässlich, bei Anleihen besonderes Augenmerk auf die Qualität der Papiere zu legen und bei Akten darauf zu achten, dass das Unternehmen in der Lage ist, die Ertragsströme zu steigern. Nur so kann Kapitalverlust vermieden werden.

4. Chancen müssen weltweit genutzt werden.Wenn sich Investoren zu sehr auf eine Region konzentrieren – zum Beispiel nur auf ihren Heimatmarkt – sind ihre Chancen im Gegensatz zu global investierenden Anlegern auch entsprechend eingeschränkt. Die Anlagepreise schwanken von Region zu Region. Mit einem globalen Ansatz kann man von diesen Schwankungen profitieren und Chancen entsprechend wahrnehmen, wenn sie sich bieten.

5. Flexibel und uneingeschränkt sein.Der Mehrwert einer Asset-Klasse schwankt im Verlauf eines Wirtschaftszyklus. Gerade wenn man Produkte managt, die in verschiedene Asset-Klassen investieren, ist es deshalb besonders wichtig, einen flexiblen und uneingeschränkten Ansatz zu verfolgen. So kann man über einen längeren Zeitraum einen Mehrwert aus den verschiedenen Asset-Klassen, Anlage-Styles, Markt- und Unternehmensgrößen ziehen.

6. Risiken analysieren und vorsichtig managen.Wenn man die ersten fünf Regeln befolgt, minimiert man bereits konzentrierte und anlagespezifische Risiken. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, Liquiditätsrisiken zu berücksichtigen, um einen reibungslosen An- und Verkauf der Assets zu gewährleisten. Weiterhin ist es entscheidend, die Summe der Risiken, die man eingegangen ist, zu kennen und außerdem zu analysieren, wie sich das Portfolio im jeweiligen Marktumfeld verhält. Aus Sicht von Cunningham und Forest ist hierfür ein aktiver Risikomanagement-Ansatz entscheidend. Nur so kann man Ursache und Auswirkungen verschiedener Risiken auf das Portfolio verstehen und dabei helfen, das Portfolio in unsicheren Marktphasen zu schützen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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