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13:46 Uhr, 21.02.2008

ifo Institut senkt BIP-Prognose

München (BoerseGo.de) - Das ifo Institut geht in seiner neuen Konjunkturprognose von einer nachlassenden Dynamik der deutschen Wirtschaft aus. "Wir rechnen für 2008 mit 1,6 Prozent Wachstum", erklärte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn auf einer Veranstaltung in Augsburg und revidierte damit die Prognose vom Dezember 2007 nach unten, die bei 1,8 Prozent lag.

Als Grund für die leichten Korrekturen nennt Sinn die jüngste Entwicklung der US-Wirtschaft. Diese befinde sich in einem Abschwung, was auf die Weltkonjunktur entsprechend ausstrahle. Ob den USA eine Rezession drohe, sei aber noch unklar. Sinn erwartet, dass sie "wegen der Steuersenkung noch knapp an einer Rezession vorbeischlittern". Vor diesem Hintergrund befürwortet er auch das US-Konjunkturprogramm.

Für Deutschland bestehe aufgrund der jetzigen Wirtschaftslage aber noch keine Notwendigkeit für Konjunkturprogramme. "Derzeit ist das nicht notwendig, sonst verschießt man sein Pulver vorzeitig", erklärt Sinn. Die Politik sollte sich aber vorbereiten.

Sinn nahm auch zu den Gründen für den bisherigen deutschen Aufschwung Stellung. Hier sieht er in erster Linie die sehr gute Weltkonjunktur, die im Jahr 2007 zum vierten Mal in Folge ein weltwirtschaftliches Wachstum in der Gegend von 5 Prozent gebracht hat. Die Agenda 2010 habe aber Wesentliches zur Belebung des Arbeitsmarktes beigetragen, denn seit der sozialliberalen Koalition unter Brandt und Schmidt sei dies der erste Aufschwung, bei dem die Sockelarbeitslosigkeit nicht höher lag als im vorangehenden Aufschwung. Bislang hatte die Arbeitslosigkeit von Aufschwung zu Aufschwung um etwa 800.000 Personen zugenommen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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