Ifo-Institut: Kurzarbeit in der Industrie nimmt zu
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Die Kurzarbeit in der deutschen Industrie ist nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in den vergangenen Monaten leicht gestiegen und dürfte auch weiter zunehmen. Wie laut dem Institut aus dessen Konjunkturumfragen hervorgeht, fuhren im August 14,3 Prozent der teilnehmenden Firmen in der Industrie Kurzarbeit, nach 12,5 Prozent im Mai. Für die kommenden drei Monate erwarteten dies 23 Prozent, nach 18,8 Prozent im Mai - wobei die Erwartung seit 2022 immer über dem tatsächlichen Stand gelegen habe. Im langjährigen Vergleich sei die Kurzarbeit leicht erhöht. Der Anstieg sei angesichts der schlechten Wirtschaftslage in der Industrie vergleichsweise gering.
"Dies ist allerdings kein positives Zeichen. Vielmehr verdeutlicht es, dass viele betroffene Unternehmen die Krise als sehr schwerwiegend ansehen. Deshalb scheinen sie trotz Arbeitskräfteknappheit eher Beschäftigung abzubauen oder Standorte zu verlagern, statt diese mit Hilfe von Kurzarbeit zu überbrücken", sagte Ifo-Experte Sebastian Link. Der Schwerpunkt der Nennungen von Kurzarbeit liegt laut den Angaben bei den Möbelherstellern mit einem Anteil von 29,2 Prozent, gefolgt von der Metallerzeugung mit 27,7, den Herstellern elektrischer Ausrüstungen mit 23,1 Prozent, dem Maschinenbau mit 19,8 Prozent und der Autobranche mit 19,3. In der Chemie hingegen sei keine nennenswerte Kurzarbeit berichtet worden.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.