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11:10 Uhr, 15.12.2009

ifo-Institut hebt BIP-Prognosen an

München (BoerseGo.de) - Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung hat ihre Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft angehoben. Demnach rechnen die Experten für das laufende Jahr nunmehr mit einem BIP-Rückgang von 4,9 Prozent. Bislang hatten sie noch einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 6,3 Prozent erwartet. Maßgeblich für die konjunkturelle Besserung sei zum einen die Aufhellung des weltwirtschaftlichen Umfelds. Zum anderen hätten die Bruttoinvestitionen, stimuliert durch die Konjunkturpakete der Bundesregierung, wieder angezogen. Zudem seien die Vorratsbestände massiv erhöht worden.

Nach Einschätzung des ifo-Instituts bleiben die Konjunkturampeln in Deutschland aber auf gelb, mit einer Grünphase sei nicht zu rechnen. Zwar würden die endogenen Auftriebskräfte allmählich wieder etwas stärker, die im Rahmen der Konjunkturpakete bereitgestellten Mittel liefen aber allmählich aus. Zudem seien die Kredithürden für neue Investitionen und Arbeitsplätze weiter hoch. Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft bleibe damit labil, zu einem selbstragenden Aufschwung kommt es nach ifo-Meinung nicht.

Im Jahresdurchschnitt 2010 erwartet das ifo-Institut ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent, für 2011 wird ein Plus von 1,2 Prozent prognostiziert. Im Juni waren die ifo-Konjunkturexperten noch von einem BIP-Minus von 0,3 Prozent für 2010 ausgegangen.

Das ifo-Institut geht ferner davon aus, dass die Beschäftigung auf dem konjunkturell nachlaufenden Arbeitsmarkt allmählich an das niedrige Produktionsniveau angepasst wird. Die Kurzarbeit werde abnehmen, dafür die Arbeitslosigkeit zunehmen. Im Durchschnitt des nächsten Jahres werde die Zahl der erwerbstätigen Inländer um 350.000 sinken. Die Zahl der Arbeitslosen werde im Jahr 2010 durchschnittlich um rund 180.000 auf 3,6 Millionen steigen, so das ifo-Institut in der aktuellen Konjunkturprognose.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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