Ifo-Institut: Büroumwandlungen wegen Homeoffice könnten Wohnungen schaffen
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Die Umwandlung von Büroflächen könnte in den sieben größten deutschen Städten rund 60.000 neue Wohnungen für 102.000 Menschen schaffen. Dies zeigt eine neue Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Immobilienberaters Colliers für Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. "Leerstehende Büros können den Wohnungsmangel in den Großstädten lindern. Doch nur ein kleiner Teil der möglichen Umnutzungen ist auch wirtschaftlich realisierbar", sagte Ifo-Forscher Simon Krause, Ko-Autor der Studie.
Laut der Studie seien rund 30 Prozent der leerstehenden Büroflächen in technischer und baurechtlicher Hinsicht in Wohnraum umwandelbar. Bezogen auf den aktuellen Büroleerstand entspreche dies 2,3 Millionen Quadratmeter. Betrachte man den künftig sinkenden Büroflächenbedarf, kämen weitere 3,5 Millionen Quadratmeter hinzu. Durch die Umwandlung gingen etwa 20 Prozent an Fläche verloren. Berücksichtige man dies, liege eine Wohnungsgröße von 77 Quadratmetern und eine Haushaltsgröße von 1,7 Personen zugrunde, könnten rund 60.000 Wohnungen für 102.000 Menschen entstehen.
"Wegen der begrenzten Wirtschaftlichkeit von Umnutzungen zu Wohnungen sind kreative Nachnutzungskonzepte gefragt. Auch Teilumnutzungen und die Quartiersentwicklung sind erforderlich, um städtische Bedarfe wie Wohnen, Gewerbe oder Freizeit zu decken", sagte Andreas Trumpp von Colliers, ebenfalls Ko-Autor der Studie. Diese Studie zeige in Fallbeispielen auf, unter welchen Bedingungen die Umnutzungen gelängen. Homeoffice verändere die Art und Weise, wie Büros genutzt würden, nachhaltig. Die Homeoffice-Quote in Deutschland liege seit knapp zwei Jahren stabil bei einem Viertel der Beschäftigten und mehr als zwei Drittel der Unternehmen. Die Studie gehe davon aus, dass dadurch bis 2030 die Nachfrage nach Büroflächen um etwa 12 Prozent sinkt.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/uxd
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