Fundamentale Nachricht
14:25 Uhr, 26.09.2022

Ifo-Index: Der erwartete Absturz

Martin Moryson, DWS-Chefvolkswirt Europa, wäre nicht überrascht, wenn sich in den kommenden Monaten die Lage nicht so stark verschlechtert, wie es momentan die Geschäftserwartungen ausweislich des Ifo-Index nahelegen.

Der Ifo-Index ist im September regelrecht abgestürzt. Das war angesichts der aktuellen Lage weithin erwartet worden – die Größenordnung hat dann aber doch viele überrascht.

Man sollte diese Ergebnisse allerdings auch nicht überbewerten: Es wird danach gefragt, ob sich die Lageeinschätzung im laufenden Monat verbessert oder verschlechtert hat. Aber wem sollte es angesichts der aktuellen Lage auch besser gehen?

Die hohen Gaspreise kommen inzwischen überall an. Mit der Gasumlage hat die Politik noch zusätzlich zur Unsicherheit beigetragen. Das sollte sich aber demnächst ändern. Nachdem sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass Deutschland – und Europa als Ganzes – genügend Gas hat, um einigermaßen kommod durch den Winter zu kommen, liegt der Fokus der deutschen und europäischen Politik darauf, die explodierenden Preise für Gas und Strom einzuhegen oder die wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen und die privaten Haushalte abzufedern.

Insofern wären wir nicht überrascht, wenn sich in den kommenden Monaten die Lage nicht so stark verschlechtert, wie es momentan die Geschäftserwartungen ausweislich des Ifo-Index nahelegen.

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