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08:23 Uhr, 11.11.2025

Ifo: Deutsche Industrie sieht Wettbewerbsfähigkeit auf Rekordtief

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DOW JONES--Die deutsche Industrie sieht ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit auf einem historischen Tiefpunkt. Dies geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts vom Oktober hervor. Mehr als jedes dritte Industrieunternehmen, nämlich 36,6 Prozent, berichtete von einem Rückgang seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Ländern außerhalb der Europäischen Union. Dieser Wert markiert den höchsten Stand seit Beginn der Ifo-Erhebungen. Im Juli lag dieser Anteil noch bei 24,7 Prozent.

Auch innerhalb Europas nimmt der Wettbewerbsdruck deutlich zu. Der Anteil der Firmen, deren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber EU-Mitgliedstaaten gesunken ist, stieg auf den Negativrekord von 21,5 Prozent nach 12,0 Prozent im Juli.

Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, kommentierte die Ergebnisse: "Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie befindet sich auf einem neuen Tiefpunkt. Das zeigt, wie stark die strukturellen Probleme inzwischen durchschlagen."

Die Talfahrt betrifft alle Branchen, ist jedoch in der energieintensiven Industrie besonders dramatisch. So meldete in der Chemischen Industrie mehr als die Hälfte der Unternehmen eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Ähnlich hoch ist der Anteil bei den Herstellern von elektronischen und optischen Erzeugnissen mit 47 Prozent.

Im Maschinenbau sind rund 40 Prozent der Unternehmen betroffen. Wohlrabe mahnte: "Die strukturellen Probleme sind bekannt - jetzt kommt es darauf an, sie entschlossen anzugehen. Ohne tiefgreifende Reformen droht Deutschland, im internationalen Vergleich weiter zurückzufallen."

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo/kla

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