Analyse
11:25 Uhr, 08.05.2023

HYPOPORT - Ist der Boden nun drin?

In den heute vorgelegten finalen Zahlen zum ersten Quartal 2023 waren keine Überraschungen mehr verborgen. Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich der Vorstand ganz vorsichtig optimistisch.

Erwähnte Instrumente

  • HYPOPORT SE
    ISIN: DE0005493365Kopiert
    Kursstand: 135,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • HYPOPORT SE - WKN: 549336 - ISIN: DE0005493365 - Kurs: 135,700 € (XETRA)

Auf die vorläufigen Umsatzzahlen des Fintech-Unternehmens bin ich bereits an dieser Stelle eingegangen. Der Einbruch des Transaktionsvolumina im Geschäftsbereich Kreditplattform war im Jahresvergleich mit über 50 Prozent auf nur noch 16,48 (VJ 33,82) Mrd. EUR mehr als deutlich. Im Segment Privatkunden fiel der Rückgang mit 57 Prozent auf 1,52 (VJ 3,53) Mrd. EUR noch heftiger aus.

Ein kleiner Trost war die Tatsache, dass im Vergleich zum Horrorquartal Q4/2022 wieder ein kleiner Aufwärtstrend zu erkennen ist. So stieg beispielsweise das Transaktionsvolumen auf der Kreditplattform um rund 7 Prozent auf 16,48 (VJ 15,41) Mrd. EUR an und bei den Ratenkrediten war sogar ein Plus von knapp 30 Prozent auf 1,41 (VJ 1,09) Mrd. EUR zu konstatieren.

Ergebnis pulverisiert sich

Blickt man auf die Ergebniskennziffern verwundert es wenig, dass das Konzern-EBITDA im Vorjahresvergleich um 62 Prozent auf 9,42 (VJ 24,69) Mio. EUR eingebrochen ist. Das EBIT stürzte sogar um 95 Prozent auf 0,81 (VJ 16,88) Mio. EUR ab und der Quartalsgewinn verdient diesen Ausdruck bei nur noch 0,50 (VJ 12,53) Mio. EUR schon fast gar nicht mehr. Pro Hypoport-Aktie wurden 0,08 (VJ 1,99) Euro verdient.

Im Vergleich zum vierten Quartal sieht es dann aber zumindest ein klein bisschen besser aus, da damals beim EBIT mit minus 2,52 Mio. EUR und beim Nettoergebnis mit minus 2,12 Mio. EUR rote Zahlen geschrieben worden sind. Hier haben sich im ersten Quartal 2023 die eingeleiteten Kosteneinsparmaßnahmen positiv ausgewirkt. Die Anzeichen einer Bodenbildung sind zumindest erkennbar. Um von einem Turnaround am Finanzierungsmarkt zu sprechen ist es aber sicherlich noch zu früh – eine Schwalbe macht schließlich noch lange keinen Sommer.

Bessere Entwicklung als der Gesamtmarkt

Hypoport-CEO und Hauptaktionär Slabke zeigt sich weiter überzeugt davon, dass sich die Geschäftsbereiche von Hypoport besser entwickeln werden als der Gesamtmarkt. Er führte hierzu aus, dass durch die gestiegenen Zinsen bei bislang nur leicht gesunkenen Immobilienpreisen, die von Hypoport angebotenen neutralen Mehrproduktberatungen an Bedeutung gewinnen. Für potenzielle Immobilenkäufer wird der der unabhängige Vergleich von möglichst vielen Angeboten noch wichtiger.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2023 ist unverändert. Demnach wird von einem Umsatzminus von bis zu 10 Prozent ausgegangen bei einem EBIT-Rückgang von bis zu 30 Prozent.

Fazit: Für’s Erste scheint sich die Lage bei Hypoport stabilisiert zu haben. Die Langfristtrends – Wohnungsknappheit, Zuwanderung, hoher Investitionsbedarf aufgrund energetischer Sanierungen – spielen dem Geschäftsmodell von Hypoport zweifelsohne in die Hände. Sollte sich die Lage am Immobilienmarkt aber nochmals zuspitzen, wird dies auch an Hypoport nicht spurlos vorrübergehen. Mir erscheint die Hypoport-Aktie trotz des interessanten Geschäftsmodells nach wie vor fundamental als zu teuer.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 455,45 411,00 459,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,96 2,14 3,96
KGV 46 63 34
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

HYPOPORT SE - Tageschart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten