Analyse
16:04 Uhr, 23.09.2022

HYPOPORT – Das ist eine Gewinnwarnung aus der Immobilienhölle

Am 8. August hat Hypoport seine Halbjahreszahlen vorgelegt. In der dortigen Meldung hieß es, das Umfeld sei zwar schwieriger geworden, Hypoport gewinne aber Marktanteile und habe einen großen Teil der Jahresziele bereits im ersten Halbjahr erreicht.

Erwähnte Instrumente

  • HYPOPORT SE
    ISIN: DE0005493365Kopiert
    Kursstand: 86,600 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • HYPOPORT SE - WKN: 549336 - ISIN: DE0005493365 - Kurs: 86,600 € (XETRA)

***Update von 16:04, Artikel ursprünglich von 8:20
Der Kurs verliert aktuell 43 % !

HYPOPORT AG
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Das Wachstum werde sich im restlichen Jahr fortsetzen. Gestern Abend dann die Vollbremsung. Aussetzung der Jahresprognose, zusammen mit der Meldung eines Umsatzrückgangs, sowie (nur) einem ausgeglichenen EBIT im dritten Quartal. Die Aktie von Hypoport stürzt nachbörslich um mehr als 20 Prozent ab.

Immobilienmarkt mit Vollbremsung

In meinem letzten Fazit zur Aktie habe ich von einer bevorstehenden Abschwächung des Immobilienmarktes bereits berichtet. Dass es allerdings zu einer kompletten Vollbremsung kommt, damit habe ich vor etwa einem Monat auch noch nicht gerechnet. Dabei sind es gar nicht mal die Preise für Immobilien, die aktuell ins Bodenlose fallen.

Die Situation scheint sich ähnlich wie vor einigen Jahren in London oder auf Mallorca vor rund 10 Jahren dazustellen. Der Markt friert einfach ein. Verkäufer wollen nicht mehr verkaufen, bzw. bekommen nicht mehr die Preise, die sie eigentlich haben wollten. Käufer sind erschrocken und suchen Schnäppchen. Diese gibt es aber kaum, also machen sie lieber gar nichts. Die (Re)Finanzierungen scheinen im ersten Halbjahr bereits bei den meisten Menschen unter Dach und Fach gebracht worden zu sein.

Damit passiert das, was selbst der führenden Plattform im Finanzierungsbereich zum Verhängnis wird. Es gibt deutlich weniger Transaktionen. Selbst bei 100 Prozent Marktanteil kann dann nichts mehr hängen bleiben. Wie lange die Situation so bleibt? Das kann mit Gewissheit niemand sagen. Es kann durchaus einige Quartale im Transaktionsmarkt ruhig hergehen. Bei den Finanzierungen wird automatisch mit Zinsabläufen wieder Bewegung hineinkommen. Aber auch das kann noch etwas dauern.

Fazit: Bei Kursen unterhalb von 200 EUR fand ich die Aktie zuletzt attraktiv. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis war auf ein humanes Niveau von unter 2 gesunken. Für ein Unternehmen, das perspektivisch 15 bis 20 Prozent EBIT-Rendite im Plattformgeschäft erreichen kann, wäre das sehr günstig. Die Lage hat sich jetzt verändert. Das Wachstum bricht ein und Kosteneinsparungen stehen im Vordergrund. Nicht investierte Anleger beobachten die Situation erst einmal aus der Ferne. Wer unter 200 EUR eine kleine Einstiegsposition gekauft hat, kann m. E. erstmal abwarten. Für Nach- oder Zukäufe ist aktuell noch nicht der Zeitpunkt gekommen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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