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09:04 Uhr, 20.03.2009

HWWI erwartet Inflationsanstieg auf über 5%

Hamburg (BoerseGo.de) - Angesichts der jüngsten Eingriffe der US-Notenbank rechnet das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) auch für Deutschland mittelfristig mit steigenden Preisen. "Im Euro-Raum dürfte die Inflationsrate spätestens 2011 auf über fünf Prozent steigen. Dies ist die Konsequenz der jetzigen Geldpolitik", sagte HWWI-Direktor Thomas Straubhaar in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt". Die Gefahr einer Hyperinflation sieht er aber nicht: "Ich gehe davon aus, dass die Notenbanken mittelfristig ihr ausgegebenes Geld wieder aus dem Markt abziehen, in dem sie die jetzt erworbenen Staatsanleihen und Wertpapiere wieder verkaufen." Für eine Währungsreform gebe es ebenfalls keine Anzeichen.

Grundsätzlich bezeichnete Straubharr die Entscheidung der Fed als "richtigen, aber riskanten Trapezakt". "Die Notenbank hatte ihre Zinsen bereits auf null gesenkt und damit ihre herkömmlichen geldpolitischen Maßnahmen erschöpft. Doch weder Bürger noch Unternehmen haben dieses billige Geld bisher genutzt. Der Fed blieb also keine andere Möglichkeit, als diese weiteren drastischen Schritte einzuleiten, um Banken und Unternehmen mit Liquidität zu versorgen.

Die Notenbank müsse zwischen Pest und Cholera wählen - also zwischen Deflation und Inflation. "Die US-Notenbank hat die USA durch ihre Politik des Geldes in die Krise und die Deflation geführt - und genau mit diesem Instrument des billigen Geldes versucht man nun, die Krise zu beheben."

Die US-Notenbank hatte am Mittwochabend angekündigt, langfristige Staatsanleihen sowie hypothekenbesicherte Wertpapiere für insgesamt über eine Billion US-Dollar zurückzukaufen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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